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Lot 3481 - A209 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 20. Juni 2024, 14.00 Uhr

HANS JOSEPHSOHN

(Königsberg 1920–2012 Zürich)
Ohne Titel. 1959.
Messing, schwarze Patina. 1/6.
Am Unterrand rechts mit der eingeritzten Signatur und Datierung: JOS 59, sowie mit dem Giesserstempel: F. AMICI Mendrisio.
62 × 59 × 20 cm.


Provenienz:
- Künstlerstudio.
- Privatsammlung Schweiz, direkt vom Künstler 1985 erworben.

Dieses Werk ist im Kesselhaus Josephsohn, St. Gallen, unter der Nummer: 1177 registriert. Wir danken Ulrich Meinherz für die freundliche Unterstützung.

"Der Ausgangspunkt sind einfach wir." Hans Josephson

Im Zentrum von Hans Josephsohns Schaffen steht stets der Mensch. Seine expressiven Plastiken und Wandreliefs wirken archaisch und monumental, zugleich vergegenwärtigen sie die Verletzlichkeit und Vergänglichkeit der menschlichen Existenz. Mit den Augen tastend bewegen wir uns über patinierte, poröse Messingflächen und erkunden zwischen Form und Gefühl. Es ist ein faszinierender Dialog zwischen Materiellem und Immateriellem. In einer Zeit der Rastlosigkeit werden wir aufgefordert innezuhalten, zu verharren, wahrzunehmen, uns mit der eigenen Existenz auseinanderzusetzen. Jedes Relief wird zu einem Ausgangspunkt für eine Reise durch das Leben und birgt eine tiefe Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und der Beziehung zu seiner Umgebung. Persönliche, bewegende, zwischenmenschliche Konstellationen und Emotionen modelliert mit Gips und Ton, in Messing gegossen, oszillierend zwischen Trivialität und Intimität. Das Relief wird zum Spiegel des eigenen Daseins. Im Versuch, die Gesichter der Figuren zu erahnen, verlieren wir uns in den Nuancen der Oberflächen. Die Materialität zeugt von einer rohen Ehrlichkeit, wie sie nur das Leben zeichen oder Josephson modellieren kann.

1920 in Königsberg geboren, reist Hans Josephson nach seinem Abitur nach Florenz, um dort Kunst zu studieren. Aufgrund der antisemitischen Politik in Italien und Deutschland sieht sich Josephson 1938 gezwungen in die Schweiz zu fliehen. In Zürich trifft er auf den Plastiker Otto Müller, der ihn die Bildhauerei lehrt. 2003 erhält Josephson den Kunstpreis der Stadt Zürich, und auch das Kesselhaus Josephsohn in St. Gallen mit einer permanenten, wechselnden Ausstellung seiner Werke wird eröffnet.

CHF 18 000 / 28 000 | (€ 18 560 / 28 870)

Verkauft für CHF 30 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr