Lot 1121 - A208 Decorative Arts - Donnerstag, 21. März 2024, 13.30 Uhr
SELTENE GOLDEMAILDOSE MIT SINGVOGELAUTOMAT
Genf, um 1790. Das Werk signiert Jaquet-Droz & Leschot London sowie bez. N 29, Meistermarke GRC unter Krone für Georges Rémond & Cie.
Ovale Golddose, guillochiert und mit transluzidem blauem Email überzogen. Die Wandung unterteilt in vier rechteckige Felder, weiss umrahmt und mit blätterförmigen Bordüren in Gold. Dazwischen hochrechteckige Reserven bemalt mit Torcheren und Tauben. Florale Friese bilden oben und unten den Abschluss. Der aufklappbare Deckel ursprünglich entsprechend gestaltet (Email defekt), mittig ein zusätzlicher ovaler Deckel in perlenbesetzter Aussparung, bemalt mit Minerva, sitzend an einem Fluss mit Kind und Schaf. Monogrammiert JP (Jean-Théodore Perrache, geb. Genf 1744). Darunter ein kleiner Singvogel, der sich dreht und pfeift. Feines Werk mit Blasebalg und Pfeife(n). Unter dem Hauptdeckel verbirgt sich der Aufzug sowie Teile des Werkes. Seitliche Platine mit der Signatur. Unter dem entsprechend der Dose emaillierten aufklappbaren Bodendeckel verbirgt sich ein Fach.
8,8 × 6 × 4 cm.
Emaillierung auf dem Deckel stark beschädigt, in Bruchstücken teils vorhanden. Geringe Bestossungen. Fehlen von Zahnrädern inkl. Windfangrolle sichtbar, Werk nicht funktionstüchtig. Zu restaurieren.
Provenienz:
- Galerie Koller Zürich, November 1964, Lot 1327.
- Privatbesitz, Schweiz (in obiger Auktion erworben).
Pierre Jaquet–Droz (1721-1790) war der Begründer einer der bedeutendsten Uhrmacherdynastien des 18. Jh. und galt auf dem Gebiet der figürlichen Musikautomaten, technisch anspruchsvollen Uhren und Singvogelautomaten, als Meister seines Faches, die ihn bis an die grossen Königshöfe führte, wo er seine meisterhaften Errungenschaften präsentierte.
Zusammen mit seinem Sohn Henri-Louis Jaquet–Droz (1752-1791) und seinem Adoptivsohn Jean-Frédéric Leschot (1746-1824) entwickelte er das Unternehmen zu einem Imperium mit mehreren Niederlassungen, schliesslich auch in London, wo er 1775 eine Filiale eröffnete und sich durch seine engen Geschäftsbeziehungen mit dem im 18.Jh. berühmten Goldschmied und Händler James Cox, ein florierendes Exportgeschäft mit seinen Luxusgütern auf der ganzen Welt bis nach China an den Kaiserlichen Hof erschloss, wo der Anspruch an feinste Uhren und astronomischen Instrumenten besonders gross war.
Nach dem Tod Pierre und Henri Jaquet-Droz 1790/1791, wurde das Unternehmen unter der Leitung von Jean-Frédéric Leschot und unter dem Firmennamen „Jaquet-Droz Leschot” weitergeführt.
Eine wesentliche Entwicklung bei der Imitierung von Vogelstimmen brachte das Prinzip der Metallkolben-Pfeife, das von Jaquet–Droz (und Jacob Frisard) entwickelt wurde. Der Gesang des Vogels wird dabei durch eine einzelne Pfeife generiert, wobei ein steuerbares Luftventil sowie ein verschiebbarer Kolben innerhalb der Pfeife sehr realistisches Zwitschern und Vogelstimmen erzeugen (A. Chapuis Alfred, E. Droz, Les automates, figures artificielles d'hommes et d'animaux. Histoire et technique, Neuchâtel, 1949; Sandrine Giradrier, L'entreprise Jaquet-Droz, Entre merveilles de spectable, mécaniques luxueuses et machines utiles 1758-1811, 2020).
Provenienz:
- Galerie Koller Zürich, November 1964, Lot 1327.
- Privatbesitz, Schweiz (in obiger Auktion erworben).
Pierre Jaquet–Droz (1721-1790) war der Begründer einer der bedeutendsten Uhrmacherdynastien des 18. Jh. und galt auf dem Gebiet der figürlichen Musikautomaten, technisch anspruchsvollen Uhren und Singvogelautomaten, als Meister seines Faches, die ihn bis an die grossen Königshöfe führte, wo er seine meisterhaften Errungenschaften präsentierte.
Zusammen mit seinem Sohn Henri-Louis Jaquet–Droz (1752-1791) und seinem Adoptivsohn Jean-Frédéric Leschot (1746-1824) entwickelte er das Unternehmen zu einem Imperium mit mehreren Niederlassungen, schliesslich auch in London, wo er 1775 eine Filiale eröffnete und sich durch seine engen Geschäftsbeziehungen mit dem im 18.Jh. berühmten Goldschmied und Händler James Cox, ein florierendes Exportgeschäft mit seinen Luxusgütern auf der ganzen Welt bis nach China an den Kaiserlichen Hof erschloss, wo der Anspruch an feinste Uhren und astronomischen Instrumenten besonders gross war.
Nach dem Tod Pierre und Henri Jaquet-Droz 1790/1791, wurde das Unternehmen unter der Leitung von Jean-Frédéric Leschot und unter dem Firmennamen „Jaquet-Droz Leschot” weitergeführt.
Eine wesentliche Entwicklung bei der Imitierung von Vogelstimmen brachte das Prinzip der Metallkolben-Pfeife, das von Jaquet–Droz (und Jacob Frisard) entwickelt wurde. Der Gesang des Vogels wird dabei durch eine einzelne Pfeife generiert, wobei ein steuerbares Luftventil sowie ein verschiebbarer Kolben innerhalb der Pfeife sehr realistisches Zwitschern und Vogelstimmen erzeugen (A. Chapuis Alfred, E. Droz, Les automates, figures artificielles d'hommes et d'animaux. Histoire et technique, Neuchâtel, 1949; Sandrine Giradrier, L'entreprise Jaquet-Droz, Entre merveilles de spectable, mécaniques luxueuses et machines utiles 1758-1811, 2020).
CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)
Verkauft für CHF 102 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr