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Lot 3205* - A210 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 20. September 2024, 16.00 Uhr

CARL SPITZWEG

(1808 München 1885)
Der Liebesschwur im Park. Um 1838–40.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert: S im Rhombus (wohl von fremder Hand).
38 × 30,7 cm.


Provenienz:
- Sammlung Aufhäuser, München, ab 1908.
- Kunsthandlung Julius Böhler, München.
- Schweizer Privatsammlung.
- Kunsthaus Bühler, Stuttgart.
- Europäische Privatsammlung.

Ausstellungen:
- München 1908, Gedächtnis-Ausstellung, Kunstverein München, Juni 1908, Nr. 130.
- Düsseldorf 1938, Spitzweg-Ausstellung, Galerie August Kleucker, 15.3.–15.4.1938, Nr. 20, als "Im Park. Liebespaar".
- Stuttgart 1970, Weihnachts-Ausstellung, Kunsthaus Bühler, als "Galante Szene im Park" (verso mit Etikett).

Literatur:
- Günther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, S. 250, Nr. 1041 (mit Abb.).
- Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke – Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, S. 184, Nr. 259 (mit Abb.).

Carl Spitzweg gehört zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Als Sohn eines Kaufmanns in München geboren, absolvierte Spitzweg vor seiner erfolgreichen Karriere als Künstler ein Studium der Pharmazie, Botanik und Chemie, welches er 1832 mit Auszeichnung abschloss. Spitzweg, der sich schon früh für Kunst begeisterte, verfolgte die eingeschlagene Laufbahn als Apotheker hingegen nur kurz und wandte sich ab 1833 vollständig der Malerei zu. Doch seine universitären Studien waren nicht gänzlich umsonst, so konnte er beim Mischen seiner leuchtenden und ausdrucksvollen Farben auf seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse zurückgreifen.

Im vorliegenden Gemälde zeigt uns Spitzweg ein farbenfroh in Rokokotracht gekleidetes Figurenpaar in einem Park. Die Dame mit Krinoline, weisser Perücke und Fächer in der Hand wird von ihrem Verehrer, der kniend mit den Händen auf der Brust zu ihr hinaufblickt, angeschwärmt. Die Theatralik, die der gezeigten Szene innewohnt, ist typisch für Spitzweg. So zeigt er uns häufig Verehrer, die mit übersteigertem Pathos um ihre Herzdame buhlen. Durch Gestik und Mimik seiner Protagonisten erschafft Spitzweg in zahlreichen seiner Gemälde eine einzigartige Dynamik, die uns die humorvollen, ironischen, oft überspitzten Darstellungen auf ganz besondere Weise näher bringt.

Eine zweite Version des hier angebotenen Gemäldes befindet sich im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt, das die weltweit grösste Spitzweg-Sammlung beherbergt (Inv.-Nr. MGS 898).

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)