Lot 3044* - A210 Gemälde Alter Meister - Freitag, 20. September 2024, 14.00 Uhr
CORNELIS DE HEEM
(Leiden 1631–1695 Antwerpen)
Waldstillleben mit Früchten und Blumen auf einer Steinplinthe.
Öl auf Leinwand.
Rechts auf der Steinplinthe signiert: C DE HEEM f.
76,8 × 66 cm.
Provenienz:
- Auktion Koller, Zürich, 21.9.2005, Los 3028.
- Privatsammlung, Belgien.
Das hier angebotene Stillleben kann aufgrund seiner ausgewogenen Komposition und malerischen Qualität zu den reizvollsten Schöpfungen des Malers gerechnet werden. Die Kombination von Blumen und Früchten und das feine Kolorit, welches sich in vielen Details, wie der Schnecke, der Eichel und den Pilzen fortsetzt, verleiht dem Gemälde einen anziehenden Charme.
Dr. Fred G. Meijer hat die Eigenhändigkeit anhand eines Fotos bestätigt und eine Datierung in die 1670er-Jahren vorgeschlagen. Gemäss Dr. Meijer gehört es zu einer kleinen Gruppe von Waldstilleben mit ähnlichen Kompositionen des Malers, zu denen unter anderem das Früchtestillleben mit Fröschen in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, München (Inv.-Nr. 6335, Öl auf Leinwand, signiert, 89 × 71 cm) gehört.
Wie Sam Segal (siehe Sam Segal: Flowers and Nature, Den Haag 1990, S. 155) erläutert, fanden de Heems Prototypen bis ins 18. Jahrhundert grosses Interesse bei der nachfolgenden Künstlergeneration. Die eindrücklichsten Beiträge zu diesem Genre finden sich im Œuvre von Abraham Mignon (1640–1679), so das Stillleben mit Früchten in einer Ruinenlandschaft im Louvre (Inv.-Nr. 1557, Öl auf Leinwand, signiert, 101 × 84, 5 cm; siehe ebd., S. 214, Nr. 47), wie auch bei Rachel Ruysch (1664–1750), so beispielsweise "Blumen bei einem Baumstrunk" im Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (Inv.-Nr. 1751 (OK), Öl auf Leinwand, signiert und datiert 1685, 98,8 × 82,5 cm; siehe ebd., S. 235–236, Nr. 65).
Bei der Komposition hat sich Cornelis de Heem von einer Erfindung seines Vaters, Jan Davidsz. de Heem (1606–1684), inspirieren lassen, dem Stillleben mit Früchten und Vogelnest in der Gemäldegalerie Dresden (Inv.-Nr. 1261, Öl auf Leinwand, signiert, 89 × 72 cm; siehe Sam Segal: Jan Davidsz. de Heem und sein Kreis, Braunschweig 1991, S. 154–155, Nr. 18). In diesem Stillleben, das laut Sam Segal wahrscheinlich aus den 1660er-Jahren stammt, wird zum ersten Mal eine Grotte als "Bühne" verwendet. De Heem hat in dieser Komposition gleichzeitig mit mehreren Typen von Stillleben experimentiert: Einerseits mit dem von Otto Marseus van Schriek (1619/20–1678) und anderen entwickelten Waldstillleben, andererseits mit der Kombination des Blumen- und Früchtestillebens. Durch das indirekt einfallende gedämpfte Licht erreicht er eine fast geheimnisvolle Atmosphäre.
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als ein eigenhändiges Werk von Cornelis de Heem unter der Nummer 116264 archiviert.
Dr. Fred G. Meijer hat die Eigenhändigkeit anhand eines Fotos bestätigt und eine Datierung in die 1670er-Jahren vorgeschlagen. Gemäss Dr. Meijer gehört es zu einer kleinen Gruppe von Waldstilleben mit ähnlichen Kompositionen des Malers, zu denen unter anderem das Früchtestillleben mit Fröschen in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, München (Inv.-Nr. 6335, Öl auf Leinwand, signiert, 89 × 71 cm) gehört.
Wie Sam Segal (siehe Sam Segal: Flowers and Nature, Den Haag 1990, S. 155) erläutert, fanden de Heems Prototypen bis ins 18. Jahrhundert grosses Interesse bei der nachfolgenden Künstlergeneration. Die eindrücklichsten Beiträge zu diesem Genre finden sich im Œuvre von Abraham Mignon (1640–1679), so das Stillleben mit Früchten in einer Ruinenlandschaft im Louvre (Inv.-Nr. 1557, Öl auf Leinwand, signiert, 101 × 84, 5 cm; siehe ebd., S. 214, Nr. 47), wie auch bei Rachel Ruysch (1664–1750), so beispielsweise "Blumen bei einem Baumstrunk" im Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (Inv.-Nr. 1751 (OK), Öl auf Leinwand, signiert und datiert 1685, 98,8 × 82,5 cm; siehe ebd., S. 235–236, Nr. 65).
Bei der Komposition hat sich Cornelis de Heem von einer Erfindung seines Vaters, Jan Davidsz. de Heem (1606–1684), inspirieren lassen, dem Stillleben mit Früchten und Vogelnest in der Gemäldegalerie Dresden (Inv.-Nr. 1261, Öl auf Leinwand, signiert, 89 × 72 cm; siehe Sam Segal: Jan Davidsz. de Heem und sein Kreis, Braunschweig 1991, S. 154–155, Nr. 18). In diesem Stillleben, das laut Sam Segal wahrscheinlich aus den 1660er-Jahren stammt, wird zum ersten Mal eine Grotte als "Bühne" verwendet. De Heem hat in dieser Komposition gleichzeitig mit mehreren Typen von Stillleben experimentiert: Einerseits mit dem von Otto Marseus van Schriek (1619/20–1678) und anderen entwickelten Waldstillleben, andererseits mit der Kombination des Blumen- und Früchtestillebens. Durch das indirekt einfallende gedämpfte Licht erreicht er eine fast geheimnisvolle Atmosphäre.
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als ein eigenhändiges Werk von Cornelis de Heem unter der Nummer 116264 archiviert.
CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)
Verkauft für CHF 75 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr