Lot 3451 - A205 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 22. Juni 2023, 14.00 Uhr
BERNAR VENET
(Château-Arnoux 1941–lebt und arbeitet in New York)
225.5° ARC x 5.
Stahl, schwarz patiniert.
Unten mittig mit dem gestempelten Titel: 225.5° ARC x 5.
Durchmesser 38 cm. Tiefe 10,5 cm.
Mit dem Zertifikat des Künstlers, Mai 2005.
Provenienz: Direkt beim Künstler erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Der französische Konzeptkünstler Bernar Venet bearbeitet das Material des Stahls so hervorragend, dass er es schafft, dem schweren und harten Werkstoff die unwahrscheinlichste Form zu verleihen. Als Material dient ihm ausnahmslos Cortenstahl, wie ihn auch Richard Serra verwendet: ein wetterfester Baustahl mit einer leuchtenden Rostschicht oder einer roh belassenen schwarz-anthraziten Oberfläche. Zumeist bestehen seine Skulpturen aus Abschnitten von quadratförmig geschmiedeten Stahlbändern. Wie rhythmische Tanzbänder schwingen die Stahlbänder in Ringen ineinander vor sich hin. Locker kreiseln seine Skulpturen, wie eine Progression von Schallkreisen, immer der Schwerkraft etwas gegenhaltend. Mal entscheidet sich der Künstler für geschlossene Kreise oder Spiralen, mal schneidet er die Bänder abrupt durch. Manche scheinen während der Bewegung ihre Balance noch zu suchen.
Er beginnt in den frühen 1980er Jahren seine monumentalen, linearen Metallwerke zu produzieren. Darunter zählen zu den bekanntesten Serien die "Arcs", "Straight Lines" und "Indeterminate Lines". Seine Diversität in verschiedensten Medien machen sein Œuvre sehr vielfältig: Seine Serien bearbeitet er sowohl in Zeichnungen, Gemälden wie auch in Skulpturen und Installationen.
Wie wir es in dieser Arbeit sehen können, befreien sich Venets Formen vollends von Zweck, Funktion und jeglicher architektonischen Stahlbildhauerei. Es gelingt dem Künstler, aus einer eigentlich strengen Formensprache eine Skulptur aus einem einzigen Motiv, der Linie, zu kreieren. Die schwungvoll unterbrochenen Metall-Kreise finden ihr Gleichgewicht dank dem Zusammenhalt und der Schwerkraft. Trotz der fünf unterbrochenen Kreise strahlt die Skulptur Kraft und Selbstverständlichkeit aus.
Seine Titel folgen ebenfalls einem präzisen Sinn: so steht ‘225.5° ARC x5’ für die mathematische Beschreibung der Komposition des Werkes: Die fünf gleichlangen Bögen, frz.: arcs, dieser Skulptur sind im selben Winkel gebogen, 225.5° Grad. Da diese Bögen versetzt aneinander liegen, wird eine gewisse Unbestimmtheit zum Charakteristikum. Das Werk erhält eine organische Dimension, es wird das Gefühl einer rhythmischen Bewegung und Fliessfähigkeit erzeugt.
Provenienz: Direkt beim Künstler erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Der französische Konzeptkünstler Bernar Venet bearbeitet das Material des Stahls so hervorragend, dass er es schafft, dem schweren und harten Werkstoff die unwahrscheinlichste Form zu verleihen. Als Material dient ihm ausnahmslos Cortenstahl, wie ihn auch Richard Serra verwendet: ein wetterfester Baustahl mit einer leuchtenden Rostschicht oder einer roh belassenen schwarz-anthraziten Oberfläche. Zumeist bestehen seine Skulpturen aus Abschnitten von quadratförmig geschmiedeten Stahlbändern. Wie rhythmische Tanzbänder schwingen die Stahlbänder in Ringen ineinander vor sich hin. Locker kreiseln seine Skulpturen, wie eine Progression von Schallkreisen, immer der Schwerkraft etwas gegenhaltend. Mal entscheidet sich der Künstler für geschlossene Kreise oder Spiralen, mal schneidet er die Bänder abrupt durch. Manche scheinen während der Bewegung ihre Balance noch zu suchen.
Er beginnt in den frühen 1980er Jahren seine monumentalen, linearen Metallwerke zu produzieren. Darunter zählen zu den bekanntesten Serien die "Arcs", "Straight Lines" und "Indeterminate Lines". Seine Diversität in verschiedensten Medien machen sein Œuvre sehr vielfältig: Seine Serien bearbeitet er sowohl in Zeichnungen, Gemälden wie auch in Skulpturen und Installationen.
Wie wir es in dieser Arbeit sehen können, befreien sich Venets Formen vollends von Zweck, Funktion und jeglicher architektonischen Stahlbildhauerei. Es gelingt dem Künstler, aus einer eigentlich strengen Formensprache eine Skulptur aus einem einzigen Motiv, der Linie, zu kreieren. Die schwungvoll unterbrochenen Metall-Kreise finden ihr Gleichgewicht dank dem Zusammenhalt und der Schwerkraft. Trotz der fünf unterbrochenen Kreise strahlt die Skulptur Kraft und Selbstverständlichkeit aus.
Seine Titel folgen ebenfalls einem präzisen Sinn: so steht ‘225.5° ARC x5’ für die mathematische Beschreibung der Komposition des Werkes: Die fünf gleichlangen Bögen, frz.: arcs, dieser Skulptur sind im selben Winkel gebogen, 225.5° Grad. Da diese Bögen versetzt aneinander liegen, wird eine gewisse Unbestimmtheit zum Charakteristikum. Das Werk erhält eine organische Dimension, es wird das Gefühl einer rhythmischen Bewegung und Fliessfähigkeit erzeugt.
CHF 50 000 / 70 000 | (€ 51 550 / 72 160)
Verkauft für CHF 50 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr