Lot 3236* - A198 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 01. Oktober 2021, 16.00 Uhr
PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT
(1829 Paris 1900)
Le faucheur et un rameur sur la rivière.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Trouillebert.
85 × 113,5 cm.
Provenienz:
- Auktion Baron-Ribeyre, Paris, 15.6.2020, Los 171.
- Europäische Sammlung.
Paul Désiré Trouillebert war ein versierter Vertreter der Schule von Barbizon, der insbesondere in den atmosphärischen Landschaftsdarstellungen seine Meisterschaft zeigte. 1865, im Alter von 36 Jahren, gab er sein Debüt im Salon de Paris und stellte dort mehrfach aus, so zwischen 1865 und 1872 ein Porträt, 1869 das Landschaftsgemälde "Au Bois Rossignolet", für das er viel Lob von den Kritikern bekam, und 1882 das Gemälde "Les Baigneuses". In den 1870er-Jahren setzt sich Trouillebert intensiv mit der Landschaftsmalerei Camille Corots (1796–1875) auseinander. Gerade die gedämpfte Farbpalette und die betonte Stimmungsmalerei lässt die künstlerische Nähe zum Meister erkennen. Berühmt und berüchtigt war seinerzeit der Prozess, den Alexandre Dumas fils gegen einen Kunsthändler führte, der ihm eine Landschaft Trouilleberts als ein Hauptwerk Corots verkauft hatte.
In dem hier angebotenen Gemälde „Le faucheur et un rameur sur la rivière“ zeigt sich in besonderem Maße Trouilleberts Fähigkeit, das flirrende Licht in den wogenden Gräsern, dem spiegelnden Flußlauf und dem filigranen Laubwerk einzufangen. Die arbeitenden Menschen, ein Mäher und ein Ruderer dargestellt in einer Alltagsszene des Landlebens, sind zwar zentral in die Bildmitte gesetzt, werden jedoch von den sie überragenden Birkenstämmen und den ausladenden Weiden auf der anderen Uferseite dominiert. Die Natur selber wird zum vorherrschenden Bildthema, spontan und unmittelbar eingefangen.
Die stimmungsvollen Landschaften, die nach Ölskizzen ausgeführt werden, die Trouillebert häufig direkt in der Natur fertigte, zeigen die Landschaft frei von Idealisierung, real in ihren Details und würdig als alleiniger Inhalt der Bilder. Das direkte Naturerlebnis ist in den Gemälden spürbar, das besondere Licht und der eigenwillige Zauber dieser unbedeutenden Orte wird durch die Freilichtmalerei eingefangen. Diese neue Sicht der bereits zum Impressionismus überleitenden Paysage intime wurde zu einem Merkmal dieses Malers.
Das Gemälde wird nach Prüfung des Originals durch Thomas Maier und Bernd Müllerschön in den in Vorbereitung befindlichen Nachtragsband zum Werkverzeichnis von Paul Désiré Trouillebert aufgenommen.
- Auktion Baron-Ribeyre, Paris, 15.6.2020, Los 171.
- Europäische Sammlung.
Paul Désiré Trouillebert war ein versierter Vertreter der Schule von Barbizon, der insbesondere in den atmosphärischen Landschaftsdarstellungen seine Meisterschaft zeigte. 1865, im Alter von 36 Jahren, gab er sein Debüt im Salon de Paris und stellte dort mehrfach aus, so zwischen 1865 und 1872 ein Porträt, 1869 das Landschaftsgemälde "Au Bois Rossignolet", für das er viel Lob von den Kritikern bekam, und 1882 das Gemälde "Les Baigneuses". In den 1870er-Jahren setzt sich Trouillebert intensiv mit der Landschaftsmalerei Camille Corots (1796–1875) auseinander. Gerade die gedämpfte Farbpalette und die betonte Stimmungsmalerei lässt die künstlerische Nähe zum Meister erkennen. Berühmt und berüchtigt war seinerzeit der Prozess, den Alexandre Dumas fils gegen einen Kunsthändler führte, der ihm eine Landschaft Trouilleberts als ein Hauptwerk Corots verkauft hatte.
In dem hier angebotenen Gemälde „Le faucheur et un rameur sur la rivière“ zeigt sich in besonderem Maße Trouilleberts Fähigkeit, das flirrende Licht in den wogenden Gräsern, dem spiegelnden Flußlauf und dem filigranen Laubwerk einzufangen. Die arbeitenden Menschen, ein Mäher und ein Ruderer dargestellt in einer Alltagsszene des Landlebens, sind zwar zentral in die Bildmitte gesetzt, werden jedoch von den sie überragenden Birkenstämmen und den ausladenden Weiden auf der anderen Uferseite dominiert. Die Natur selber wird zum vorherrschenden Bildthema, spontan und unmittelbar eingefangen.
Die stimmungsvollen Landschaften, die nach Ölskizzen ausgeführt werden, die Trouillebert häufig direkt in der Natur fertigte, zeigen die Landschaft frei von Idealisierung, real in ihren Details und würdig als alleiniger Inhalt der Bilder. Das direkte Naturerlebnis ist in den Gemälden spürbar, das besondere Licht und der eigenwillige Zauber dieser unbedeutenden Orte wird durch die Freilichtmalerei eingefangen. Diese neue Sicht der bereits zum Impressionismus überleitenden Paysage intime wurde zu einem Merkmal dieses Malers.
Das Gemälde wird nach Prüfung des Originals durch Thomas Maier und Bernd Müllerschön in den in Vorbereitung befindlichen Nachtragsband zum Werkverzeichnis von Paul Désiré Trouillebert aufgenommen.
CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)
Verkauft für CHF 67 400 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr