Lot 3262 - A197 Impressionismus & Moderne - Freitag, 02. Juli 2021, 17.00 Uhr
ALBERT MARQUET
(Bordeaux 1875–1947 Paris)
Montreux. 1937.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: marquet.
Verso betitelt und datiert: Montreux 37.
Verso betitelt und datiert: Montreux 37.
65 × 81 cm.
Wir danken dem Wildenstein-Plattner Institut für die Bestätigung der Authentizität des Werks, New York, 26. April 2021.
Provenienz:
- Albert Marquet, Paris.
- Marcelle Marquet, Paris, durch Erbschaft von Obigem erhalten.
- Alex Maguy, Paris, 1965 von Obiger erworben.
- Auktion Galerie Motte, Genf, 28. Juni 1969, Los 406 (als "Bord de lac").
- Galeria Theo, Madrid (verso mit Etikett).
- Galerie des Granges, Genf.
- Auktion Koller, Zürich, 2. November 1979, Los 5164.
- Galerie des Granges, Genf.
- Schweizer Privatsammlung, am 4. Januar 1980 in obiger Galerie erworben.
Ausstellung:
Amsterdam 1962, Albert Marquet, Rijksakademie, 13. Juni–16. Juli 1962, Nr. 39 (als "Lac Léman").
"Marquet se sentait chez lui, partout où il y avait de l’eau et des bateaux."
(Vorwort von Marcelle Marquet für die Ausstellung "Marquet" in Vevey 1953, S. 12.)
So kommentiert Marcelle Marquet die unbändige Vorliebe ihres Gatten für das nasse Element. Bekannt sind vor allem Marquets Hafen- und Flussansichten, die er auf zahlreichen Reisen durch Europa festhält. Diese eindrucksvolle Ansicht von Montreux, welche anlässlich seiner Schweizreise in den Jahren 1936/37 entsteht, bestätigt Marcelles Aussage. Mit der Absicht, den Schnee in den Schweizer Alpen zu finden, macht der Künstler an verschiedenen Stationen an der Waadtländer Riviera halt, wovon ein kleiner Werkkorpus von Genfersee-Ansichten zeugt. Das Wasser des Genfersees, auf dessen Oberfläche der Künstler die Lichteffekte und Wellenbewegungen gekonnt in einem kühlen, quasi monochromen Kolorit in Szene setzt, bildet den thematischen Kern seiner Komposition. Das für den Künstler fremde Gewässer in einer bisher unbekannten Landschaft, fesselt sein Interesse und treibt ihn an, den atmosphärischen Charakter dieser Gegend und deren Wesen malerisch zu ergründen.
Obwohl Marquet ein Mitbegründer der Fauvisten ist und mit Henri Matisse eine tiefe Freundschaft pflegt, verzichtet er für die vorliegende Arbeit auf heftige Farbexperimente zugunsten einer gedämpften Farbgebung, die wiederum aufgrund des Sfumato im Hintergrund auf der Höhe des Gebirgszuges chromatische Vibrationen erzeugt. Die dominierende Monochromie in Blau wird durch vife Farbakzente der vordergründigen Seepromenade ausbalanciert – den Rückgriff auf die fauvistische Manier kann sich Marquet dann doch nicht verkneifen. In dieser Ansicht von Montreux veranschaulicht er seinen individuellen Stil, welcher in der Reifephase seines Œuvres zwischen Postimpressionismus und Fauvismus schwingt. Typisch für seine Werke ist die auch hier vorzufindende Überkopfperspektive des Vordergrunds, die sich im Mittelgrund mithilfe des Sees und der Linearität des Uferhorizontes stabilisiert. Die Essenz des Werks bildet somit der raumgreifende See, der in lichtem, lasierendem Farbauftrag der Komposition Halt gibt.
Provenienz:
- Albert Marquet, Paris.
- Marcelle Marquet, Paris, durch Erbschaft von Obigem erhalten.
- Alex Maguy, Paris, 1965 von Obiger erworben.
- Auktion Galerie Motte, Genf, 28. Juni 1969, Los 406 (als "Bord de lac").
- Galeria Theo, Madrid (verso mit Etikett).
- Galerie des Granges, Genf.
- Auktion Koller, Zürich, 2. November 1979, Los 5164.
- Galerie des Granges, Genf.
- Schweizer Privatsammlung, am 4. Januar 1980 in obiger Galerie erworben.
Ausstellung:
Amsterdam 1962, Albert Marquet, Rijksakademie, 13. Juni–16. Juli 1962, Nr. 39 (als "Lac Léman").
"Marquet se sentait chez lui, partout où il y avait de l’eau et des bateaux."
(Vorwort von Marcelle Marquet für die Ausstellung "Marquet" in Vevey 1953, S. 12.)
So kommentiert Marcelle Marquet die unbändige Vorliebe ihres Gatten für das nasse Element. Bekannt sind vor allem Marquets Hafen- und Flussansichten, die er auf zahlreichen Reisen durch Europa festhält. Diese eindrucksvolle Ansicht von Montreux, welche anlässlich seiner Schweizreise in den Jahren 1936/37 entsteht, bestätigt Marcelles Aussage. Mit der Absicht, den Schnee in den Schweizer Alpen zu finden, macht der Künstler an verschiedenen Stationen an der Waadtländer Riviera halt, wovon ein kleiner Werkkorpus von Genfersee-Ansichten zeugt. Das Wasser des Genfersees, auf dessen Oberfläche der Künstler die Lichteffekte und Wellenbewegungen gekonnt in einem kühlen, quasi monochromen Kolorit in Szene setzt, bildet den thematischen Kern seiner Komposition. Das für den Künstler fremde Gewässer in einer bisher unbekannten Landschaft, fesselt sein Interesse und treibt ihn an, den atmosphärischen Charakter dieser Gegend und deren Wesen malerisch zu ergründen.
Obwohl Marquet ein Mitbegründer der Fauvisten ist und mit Henri Matisse eine tiefe Freundschaft pflegt, verzichtet er für die vorliegende Arbeit auf heftige Farbexperimente zugunsten einer gedämpften Farbgebung, die wiederum aufgrund des Sfumato im Hintergrund auf der Höhe des Gebirgszuges chromatische Vibrationen erzeugt. Die dominierende Monochromie in Blau wird durch vife Farbakzente der vordergründigen Seepromenade ausbalanciert – den Rückgriff auf die fauvistische Manier kann sich Marquet dann doch nicht verkneifen. In dieser Ansicht von Montreux veranschaulicht er seinen individuellen Stil, welcher in der Reifephase seines Œuvres zwischen Postimpressionismus und Fauvismus schwingt. Typisch für seine Werke ist die auch hier vorzufindende Überkopfperspektive des Vordergrunds, die sich im Mittelgrund mithilfe des Sees und der Linearität des Uferhorizontes stabilisiert. Die Essenz des Werks bildet somit der raumgreifende See, der in lichtem, lasierendem Farbauftrag der Komposition Halt gibt.
CHF 80 000 / 100 000 | (€ 82 470 / 103 090)
Verkauft für CHF 134 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr