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Lot 3336 - A193 Schweizer Kunst - Freitag, 03. Juli 2020, 14.00 Uhr

ADOLF DIETRICH

(1877 Berlingen 1957)
Blick vom weissen Felsen auf den Untersee. 1930.
Öl auf Karton.
Unten links signiert und datiert: Ad. Dietrich 1930.
41 × 60 cm.

Provenienz:
- Sotheby's Zürich 1990, Nr. 73.
- Privatsammlung Schweiz, an obiger Auktion erworben.

Ausstellungen:
- Ulm 1932, Deutsche Romantische Malerei der Gegenwart, Museum der Stadt Ulm, 23.7.–9.10.1932, Nr. 23.
- Köln 1933, Neu-Deutsche Romantik in der Malerei, Kunstsalon Abels, 8.1.–4.2.1933.
- Berlin 1933, Lebendige deutsche Kunst (3. Folge), Galerie Paul Cassirer, 25.2.–Ende März 1933, Nr. 17.
- Zürich 1947/48, Adolf Dietrich zum 70. Geburtstag, Kunstsalon Wolfsberg, 27.11.1947–3.1.1948, Nr. 21.
- Wart 2017, Adolf Dietrich – Mondschein über dem See, Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen, 27.8.–17.12.2017.


Literatur:
- Heinrich Ammann und Christoph Vögele: Adolf Dietrich. Œuvrekatalog der Ölbilder und Aquarelle, Zürich 1994, S. 218, Nr. 30.19 (mit Abb.).
- Markus Landert, Adolf Dietrich, der Zeichner malt, Zürich 2017, S. 137, Nr. 226 (mit Abb.).

Die Entstehung dieses Gemäldes fällt zeitlich mit Dietrichs ersten Erfolgen in Deutschland zusammen. 1927 war die erste Monographie mit dem Titel "Der Maler und Holzfäller Adolf Dietrich" erschienen. Im gleichen Jahr organisierte Dr. Herbert Tannenbaum eine grosse Dietrich-Ausstellung in der Galerie Neumann und Nierendorf in Berlin. Die Kunstkritiker der Reichshauptstadt wurden aufmerksam auf den Einzelgänger und Autodidakten. 1930 erwarben die Hamburger Kunsthalle und die National Galerie in Berlin je zwei Bilder Dietrichs.

Das vorliegende Gemälde geht auf eine Zeichnung Dietrichs zurück, welche der Künstler fünf Jahre zuvor in seinem Skizzenbuch festgehalten hat (vgl. Skizzenbuch 11, S. 89 und siehe Abb.).

Ab 1914 begann Dietrich vermehrt offene Landschaften zeichnerisch festzuhalten. Viele dieser Zeichnungen dienten dem Künstler später als Vorlagen zu Gemälden, die im Atelier entstanden.

Bereits in einer frühen Zeichnung von 1906/8 hält Dietrich den Blick vom sogenannten weissen Felsen Richtung Steckborn und hinunter auf den Gasthof Schweizerland fest. Diese skizzenhafte Zeichnung verdichtet sich in einer 1919 entstandenen Studie. Am 1. Juni 1925 folgt dann die Komposition, der unser Gemälde zitathaft folgt. Die vorsichtigen Striche sind verschwunden. An ihre Stelle tritt ein zeichnerischer Detailreichtum, welcher im vorliegenden Ölgemälde als beinahe ornamentale Pflanzenwucherungen malerisch übersetzt wird. "Dieser Schritt vom Suchenden zum Sehenden, den Dietrich vor 1920 vollzog, kann auch als Kennzeichen für den Übergang vom Frühwerk zum reifen Schaffen charakterisiert werden." (Markus Landert 2017)

CHF 70 000 / 100 000 | (€ 72 160 / 103 090)


Verkauft für CHF 85 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr