Lot 3004 - A191 Schweizer Kunst - Freitag, 06. Dezember 2019, 14.00 Uhr
JOHANNES ZÜLLE
(Schwellbrunn 1841–1938 Herisau)
Alpaufzug. 1872.
Öl und Goldfarbe auf festem Papier.
Unten links und rechts signiert: gezeichnet in Oel von JHS. Zülle W(...) 1872 (ligiert).
43,7 × 50,5 cm.
Provenienz:
- Privatbesitz J. Langenegger, Speicher.
- Durch Erbschaft an die heutigen Besitzer.
Literatur:
Arthur und Ida Niggli: Appenzeller Bauernmalerei. Die naive Kunst der Appenzeller von 1850 bis heute, Niederteufen 1986, S. 50 (Abb. 42 und 43).
Bei dem hier angebotenen Alpaufzug handelt es sich um eine frühe und besonders qualitative Arbeit von Johannes Zülle. Nur zwei Jahre vor dem Entstehungsdatum lernte er sein grosses Vorbild Johannes Müller kennen. Zülle orientierte sich bei der Motivwahl, Technik und dem Bildaufbau beim „Altmeister“ der Senntummalerei, interpretierte diese aber auf seine Weise.
In einer besonders feinen Farbabstufung visualisiert Johannes Zülle hier auf verschiedenen kompositorischen Ebenen den traditionellen Alpaufzug. Als Erstes der Geissbub, gefolgt von weissen Appenzeller Ziegen, die von einem Mädchen in Tracht angetrieben werden. In voller Appenzeller Tracht mit gelben Lederhosen folgt der Senn, der mit den schönsten Kühen zusammen die Spitze bildet. Es folgen weitere Sennen in Tracht, begleitet von seinem Sennenhund. Manchmal ist ein weiterer Gehilfe zu sehen, der den Stier am Nasenring führt. Den Schluss des Zuges bildet der „Lediwagen“, auf dem alles Nötige für die Käseherstellung aufgebunden ist.
Besonders schön zeigt sich in dieser Arbeit Zülles Freude an der Darstellung von Mensch und Tier und deren Beziehung - anhand feinster Details evoziert er eine besondere Atmosphäre:
Der Abschied zwischen einer Frau und ihrem Mann eröffnet im unteren linken Bildteil die Darstellungsgeschichte. Ein Stück weiter oben, in der mittleren Ebene, erhält ein Senn von seiner Frau etwas Proviant mit auf den Weg gegeben. Ein weiteres schönes Detail zeigt sich bei den Hirten und Sennen, die bei aufsteigendem Weg die kostbaren Senntumschellen der vordersten Kühe tragen, um die Tiere zu entlasten und die kostbaren Schellen vor Schäden zu bewahren.
- Privatbesitz J. Langenegger, Speicher.
- Durch Erbschaft an die heutigen Besitzer.
Literatur:
Arthur und Ida Niggli: Appenzeller Bauernmalerei. Die naive Kunst der Appenzeller von 1850 bis heute, Niederteufen 1986, S. 50 (Abb. 42 und 43).
Bei dem hier angebotenen Alpaufzug handelt es sich um eine frühe und besonders qualitative Arbeit von Johannes Zülle. Nur zwei Jahre vor dem Entstehungsdatum lernte er sein grosses Vorbild Johannes Müller kennen. Zülle orientierte sich bei der Motivwahl, Technik und dem Bildaufbau beim „Altmeister“ der Senntummalerei, interpretierte diese aber auf seine Weise.
In einer besonders feinen Farbabstufung visualisiert Johannes Zülle hier auf verschiedenen kompositorischen Ebenen den traditionellen Alpaufzug. Als Erstes der Geissbub, gefolgt von weissen Appenzeller Ziegen, die von einem Mädchen in Tracht angetrieben werden. In voller Appenzeller Tracht mit gelben Lederhosen folgt der Senn, der mit den schönsten Kühen zusammen die Spitze bildet. Es folgen weitere Sennen in Tracht, begleitet von seinem Sennenhund. Manchmal ist ein weiterer Gehilfe zu sehen, der den Stier am Nasenring führt. Den Schluss des Zuges bildet der „Lediwagen“, auf dem alles Nötige für die Käseherstellung aufgebunden ist.
Besonders schön zeigt sich in dieser Arbeit Zülles Freude an der Darstellung von Mensch und Tier und deren Beziehung - anhand feinster Details evoziert er eine besondere Atmosphäre:
Der Abschied zwischen einer Frau und ihrem Mann eröffnet im unteren linken Bildteil die Darstellungsgeschichte. Ein Stück weiter oben, in der mittleren Ebene, erhält ein Senn von seiner Frau etwas Proviant mit auf den Weg gegeben. Ein weiteres schönes Detail zeigt sich bei den Hirten und Sennen, die bei aufsteigendem Weg die kostbaren Senntumschellen der vordersten Kühe tragen, um die Tiere zu entlasten und die kostbaren Schellen vor Schäden zu bewahren.
CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)
Verkauft für CHF 57 640 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr