Lot 3479 - A198 Zeichnungen Alter Meister - Freitag, 01. Oktober 2021, 11.00 Uhr
ADOLPH MENZEL
(Breslau 1815 - 1905 Berlin)
Vorgebeugte weibliche Figur in Tracht von vorn (Maria Cocozza). Um 1881/82.
Zimmermannsbleistift auf Papier.
Unten rechts monogrammiert: A.M.
20,7 x 13,3 cm.
Provenienz:
- Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
- 'Exposition des Ouevres de Adolphe Menzel', Pavillon de la Ville de Paris (Jardin des Tuileries), 26.April- 15 Juni. 1885). Katalog mit Text von Francois-Guillaume Dumas, Librairie d'Art I. Baschet Galeries des Artistes Modernes, Paris 1885, S. 33.
- Luciano Pelzzari. Menzel in Verona, Die Italienreisen des großen deutschen Malers des 19. Jahrhunderts; Ausstellungskatalog Ingelheim 2008, S. 217 (Nr. 264) mit ganzseitiger Abbildung nach einer groben Photokopie und mit dem Vermerk "Verbleib unbekannt" versehen.
Bereits wenige Jahre nach ihrer Vollendung wurde die Zeichnung einer jungen Italienerin für eine Adolph Menzel gewidmete Ausstellung 1885 in Paris ausgewählt. Eine Abbildung im damaligen Ausstellungskatalog blieb für lange Zeit einziges Dokument ihrer Existenz. Denn danach verlor sich ihre Spur für mehr als einhundertdreissig Jahre bis zur kürzlichen Wiederentdeckung in Schweizer Privatbesitz. Die Zeichnung gehört zu einer Gruppe überlieferter Modellstudien für das Gemälde "Piazza d'Erbe in Verona", das Menzel 1884 vollendet hatte und das sich heute im Besitz der Gemäldegalerie Neue Meister, Albertinum in Dresden befindet. In den Jahren 1881 und 1882 unternahm Adolph Menzel zwei Reisen nach Norditalien, wo er u.a. in Verona Station machte und vor Ort Skizzen anfertigte. Die meisten Modellstudien entstanden aber später im Berliner Atelier des Künstlers. Italienische Modelle dafür fanden sich in einer aus Mittelitalien stammenden Gruppe von hier Arbeitenden, die alle Generationen umfasste. In seinem Atelier konnte Menzel ohne Eile mit den Modellen arbeiten, im Gegensatz zum schnellen und direkten Festhalten von Eindrücken und Posen während der Reise. Eine Variante unseres Motivs - erkennbar dasselbe weibliche Modell, ebenfalls vorgebeugt - trägt die Beischrift "Maria Cocozza Alte Schützen Str.: 9". Diese Studie wird im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt. Die Adressangabe auf der Berliner Zeichnung zeigt an, dass sie - und demnach auch die hier angebotene Zeichnung in Menzels Atelier entstanden. Für die in Italien gezeichneten Modelle notierte der Maler keine Namen. Wir danken Dr. Claude Keisch, Berlin für seine Hilfe bei der Zuordnung der Zeichnung. - - Die Zeichnung ist für die 2023 in Verona stattfindende Ausstellung "Menzel in Verona" als Leihgabe angefragt.
- Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
- 'Exposition des Ouevres de Adolphe Menzel', Pavillon de la Ville de Paris (Jardin des Tuileries), 26.April- 15 Juni. 1885). Katalog mit Text von Francois-Guillaume Dumas, Librairie d'Art I. Baschet Galeries des Artistes Modernes, Paris 1885, S. 33.
- Luciano Pelzzari. Menzel in Verona, Die Italienreisen des großen deutschen Malers des 19. Jahrhunderts; Ausstellungskatalog Ingelheim 2008, S. 217 (Nr. 264) mit ganzseitiger Abbildung nach einer groben Photokopie und mit dem Vermerk "Verbleib unbekannt" versehen.
Bereits wenige Jahre nach ihrer Vollendung wurde die Zeichnung einer jungen Italienerin für eine Adolph Menzel gewidmete Ausstellung 1885 in Paris ausgewählt. Eine Abbildung im damaligen Ausstellungskatalog blieb für lange Zeit einziges Dokument ihrer Existenz. Denn danach verlor sich ihre Spur für mehr als einhundertdreissig Jahre bis zur kürzlichen Wiederentdeckung in Schweizer Privatbesitz. Die Zeichnung gehört zu einer Gruppe überlieferter Modellstudien für das Gemälde "Piazza d'Erbe in Verona", das Menzel 1884 vollendet hatte und das sich heute im Besitz der Gemäldegalerie Neue Meister, Albertinum in Dresden befindet. In den Jahren 1881 und 1882 unternahm Adolph Menzel zwei Reisen nach Norditalien, wo er u.a. in Verona Station machte und vor Ort Skizzen anfertigte. Die meisten Modellstudien entstanden aber später im Berliner Atelier des Künstlers. Italienische Modelle dafür fanden sich in einer aus Mittelitalien stammenden Gruppe von hier Arbeitenden, die alle Generationen umfasste. In seinem Atelier konnte Menzel ohne Eile mit den Modellen arbeiten, im Gegensatz zum schnellen und direkten Festhalten von Eindrücken und Posen während der Reise. Eine Variante unseres Motivs - erkennbar dasselbe weibliche Modell, ebenfalls vorgebeugt - trägt die Beischrift "Maria Cocozza Alte Schützen Str.: 9". Diese Studie wird im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt. Die Adressangabe auf der Berliner Zeichnung zeigt an, dass sie - und demnach auch die hier angebotene Zeichnung in Menzels Atelier entstanden. Für die in Italien gezeichneten Modelle notierte der Maler keine Namen. Wir danken Dr. Claude Keisch, Berlin für seine Hilfe bei der Zuordnung der Zeichnung. - - Die Zeichnung ist für die 2023 in Verona stattfindende Ausstellung "Menzel in Verona" als Leihgabe angefragt.
CHF 9 000 / 12 000 | (€ 9 280 / 12 370)
Verkauft für CHF 36 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr