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Lot 3254* - A204 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 31. März 2023, 16.00 Uhr

FRANÇOIS ANTOINE BOSSUET

(Ypern 1798–1889 Saint-Josse-ten-Noode)
Rue de la Giralda, Sevilla.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert: F. Bossuet.
52 × 40,5 cm.

Provenienz:
- Auktion De Vuyst, Lokeren, 17.5.2014, Los 19.
- Sammlung Rademakers.

Der Belgier François-Antoine Bossuet erlangte Berühmtheit als begabter Vedutenmaler, der sich besonders spanischen und italienischen Stadtlandschaften zuwandte. Er wurde an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten van Antwerpen bei Willem Jacob Herreyns (1743–1827) ausgebildet und unternahm zahlreiche Studienreisen nach Italien, Spanien, Portugal, Marokko, Deutschland und in die Niederlande, wo er sich von den Alltagsszenen in den Strassen inspirieren liess. 1855 wurde er zum Professor an der Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles ernannt, eine Position, die er bis 1876 innehatte. Besondere Anerkennung erhielt er für seinen Sinn für authentische Lichtführung und Perspektive, zu der er auch wissenschaftliche Schriften verfasste. Seine Liebe zur Architektur kombinierte er mit gut beobachteten Szenen der Händler auf dem Markt, der Wäscherinnen oder flanierender Edelleute.

Das hier angebotene Gemälde „Rue de la Giralda in Sevilla“ zeigt eine imposante Ansicht der Giralda, dem ehemaligen Minarett der Hauptmoschee und heutigen Glockenturm der Kathedrale von Sevilla. Die Moschee wurde nach der christlichen Rückeroberung der Stadt im Jahre 1248 zunächst als Kirche Santa Maria la Mayor weitergenutzt, bevor sie im 15. Jahrhundert niedergerissen und als spätgotische Kathedrale neu erbaut wurde. Das zur Gänze aus Backstein gemauerte ehemalige Minarett blieb jedoch stehen, wurde in Teilen umgearbeitet und dient seitdem als Glockenturm der Kathedrale. Die Giralda ist bis heute das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt.

Es verwundert daher nicht, dass Bossuet – Liebhaber bekannter, historischer Orte – dieses berühmte Bauwerk als markantes architektonisches Element zum zentralen Thema seines Gemäldes machte. Das mächtige, die Menschen und umliegenden Gebäude weit überragende Bauwerk wird von Bossuet mit grosser Präzision und Liebe für die Details dargestellt. Das mediterrane gleissende Licht des Südens verleiht dem Minarett eine Klarheit, die durch das gelungene Spiel von Licht und Schatten in den Bereich des Alltagslebens auf dem Marktplatz lebhaft akzentuiert wird. Der Standort des Betrachters ist aufgrund der genauen Stadttopographie exakt bestimmbar und wäre heute in der Calle Mateos Gago zu verorten.

CHF 8 000 / 12 000 | (€ 8 250 / 12 370)


Verkauft für CHF 11 250 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr