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Lot 3119* - A196 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 26. März 2021, 16.00 Uhr

KONSTANTIN IVANOVIC GORBATOV

(Stavropol 1876–1945 Berlin)
Ansicht von Capri.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: K. Gorbatoff.
Verso auf der Leinwand bezeichnet: CAPRI / K. Gorbatoff.
50,3 × 60,4 cm.

Provenienz:
- Galerie Commeter, Hamburg bis 1950/51.
- Deutscher Privatbesitz, bei obiger Galerie erworben.
- Durch Erbschaft an heutige Besitzer, deutscher Privatbesitz, seit 1953.

Beeindruckende Veduten italienischer Küstenstädte, darunter auch vorliegende Darstellung einer Hafenstadt, entstanden während Konstantin Gorbatoffs Zeit auf Capri. Mit kurzen Pinselstrichen und dem Einsatz einer kontrastreichen Farbpalette aus kräftigen Pastelltönen fängt er die pittoreske Kulisse und ihre intensive, helle Lichtstimmung in virtuoser Weise ein.

Zeitlebens war der russische Neo-Impressionist und Professor an der St. Petersburger Kunstakademie von Italien fasziniert. Während seines Stipendienaufenthalts in Rom und Capri besuchte er 1912 erstmals die südlichen Landschaftszüge. In der Folge der Russischen Revolution entschied sich Gorbatoff 1922 zur Emigration nach Italien. Zunächst liess er sich auf Capri nieder, bevor es ihn 1926 nach Berlin verschlug, wo er bis zu seinem Lebensende verweilte und künstlerisch tätig war. Als russischer Emigrant schloss er sich dem intellektuellen Kreis rund um die Maler Leonid Pasternak (1862–1945) und Ivan Myasoedov (1881–1953) an. Zahlreiche Studienreisen, auf denen er sich stetig weiterbildete und zu seinem eigenen und unverkennbaren Stil fand, brachten ihn auch nach England und in ferne Gegenden wie Syrien und Palästina.

Sein Ruf als begnadeter und talentierter Künstler verbreitete sich schnell und auch über die Landesgrenzen hinaus. Nach der Machtübernahme der NS im Jahr 1933 jedoch, reduzierte sich die Nachfrage nach seiner Kunst und mehr und mehr wurde seine Familie in die Armut getrieben. Als sowjetischer Staatsbürger war es ihm nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegs nicht mehr erlaubt das Land zu verlassen und so verstarb er 1945 kurz nach der Eroberung Berlins durch die Sowjets.

Wir danken Olga Sugrobova-Roth und Eckart Lingenauber für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand einer Fotografie. Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)


Verkauft für CHF 134 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr