Lot 3033 - A190 Gemälde Alter Meister - Freitag, 27. September 2019, 14.00 Uhr
CORNELIS DE BAELLIEUR
(1607 Antwerpen 1671)
Achilles unter den Töchtern des Lykomedes, von Odysseus entdeckt.
Öl auf Holz.
Verso mit Brandmarke der Stadt Antwerpen, Meissel-Marke des Tafelmachers Lambrechts Steens sowie Spuren eines roten Wachssiegels.
55,7 × 77,5 cm.
Gutachten:
- Dr. Ursula Härting, 6.6.2019 (als Atelier Frans Francken d. J.).
- Dr. Jaco Rutgers, 17.6.2019 (als Cornelis de Baellieur).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Die dargestellte antike Episode aus den Metamorphosen von Ovid erzählt von Achill, der als Frau verkleidet unter den Töchtern des Königs Lykomedes aufgezogen wurde. Der listige Odysseus enthüllt Achills wahre Identität indem er als Kleiderhändler an den Königshof kam und dort den Königstöchtern kostbare Stoffe, Schmuck und Raritäten anbot, darunter diverse Waffen. Achill griff seiner wahren Natur entsprechend sogleich nach Schwert und Schild, während die Frauen von den Kostbarkeiten fasziniert waren.
Die Stilllebenelemente, die List und das erotisch anmutende Versteckspiel unter den Geschlechtern faszinierten viele im 17. Jahrhundert und begründeten die verstärkte Nachfrage nach dieser Komposition. Stilllebenmotive aus Musikinstrumenten, wie Laute, Bratsche, Geige und Schalmei, der grosse bronzene Leuchter vor der Goldledertapete mit Goldverzierungen, die verschiedenen Prunkvasen, ein orientalischer Stoff und im Vordergrund ein Kris, ein wohl javanischer Dolch zwischen Tischtuch und Helm ziehen auch heute noch den Betrachter in ihren Bann. Viele dieser Importwaren wie auch die exotischen Muscheln, chinesische Vasen und Becher waren gesuchte Kostbarkeiten.
Dabei gehört Frans Francken zu den ersten flämischen Malern, die dieses Thema aufgriffen (siehe Ursula Härting: Frans Francken II - Die Gemälde, Freren 1989, Kat. Nr. 304–307, S. 317–319 sowie Ursula Härting: Studien zur Kabinettbildmalerei des Frans Francken, Hildesheim 1983, Kat. Nr. A224, Prag, Nationalgalerie, Kat. Nr. A225, Paris, Louvre, Kat. Nr. A225a, A226 und Kat. Nr. B225). Cornelis de Baillieur war im Atelier von Frans Francken d. J. tätig, welches er möglicherweise nach seinem Tod auch übernahm. Dr. Ursula Härting geht auch von einer Entstehung dieser Tafel im Atelier Frans Franckens d. J. aus.
- Dr. Ursula Härting, 6.6.2019 (als Atelier Frans Francken d. J.).
- Dr. Jaco Rutgers, 17.6.2019 (als Cornelis de Baellieur).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Die dargestellte antike Episode aus den Metamorphosen von Ovid erzählt von Achill, der als Frau verkleidet unter den Töchtern des Königs Lykomedes aufgezogen wurde. Der listige Odysseus enthüllt Achills wahre Identität indem er als Kleiderhändler an den Königshof kam und dort den Königstöchtern kostbare Stoffe, Schmuck und Raritäten anbot, darunter diverse Waffen. Achill griff seiner wahren Natur entsprechend sogleich nach Schwert und Schild, während die Frauen von den Kostbarkeiten fasziniert waren.
Die Stilllebenelemente, die List und das erotisch anmutende Versteckspiel unter den Geschlechtern faszinierten viele im 17. Jahrhundert und begründeten die verstärkte Nachfrage nach dieser Komposition. Stilllebenmotive aus Musikinstrumenten, wie Laute, Bratsche, Geige und Schalmei, der grosse bronzene Leuchter vor der Goldledertapete mit Goldverzierungen, die verschiedenen Prunkvasen, ein orientalischer Stoff und im Vordergrund ein Kris, ein wohl javanischer Dolch zwischen Tischtuch und Helm ziehen auch heute noch den Betrachter in ihren Bann. Viele dieser Importwaren wie auch die exotischen Muscheln, chinesische Vasen und Becher waren gesuchte Kostbarkeiten.
Dabei gehört Frans Francken zu den ersten flämischen Malern, die dieses Thema aufgriffen (siehe Ursula Härting: Frans Francken II - Die Gemälde, Freren 1989, Kat. Nr. 304–307, S. 317–319 sowie Ursula Härting: Studien zur Kabinettbildmalerei des Frans Francken, Hildesheim 1983, Kat. Nr. A224, Prag, Nationalgalerie, Kat. Nr. A225, Paris, Louvre, Kat. Nr. A225a, A226 und Kat. Nr. B225). Cornelis de Baillieur war im Atelier von Frans Francken d. J. tätig, welches er möglicherweise nach seinem Tod auch übernahm. Dr. Ursula Härting geht auch von einer Entstehung dieser Tafel im Atelier Frans Franckens d. J. aus.
CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)
Verkauft für CHF 53 980 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr