Lot 3227* - A197 Impressionismus & Moderne - Freitag, 02. Juli 2021, 17.00 Uhr
HENRI MARTIN
(Toulouse 1860–1943 Labastide-du-Vert)
Pergola Nord-Ouest de Marquayrol en fin d'automne. 1910–20.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Henri Martin.
68,5 × 82 cm.
Die Authentizität des Werkes wurde von Cyrille Martin bestätigt, Neuilly-sur-Seine, 12. Januar 2017.
Provenienz:
- Galerie Félix Vercel, Paris.
- Privatsammlung Caracas, am 25. Mai 1971 in obiger Galerie erworben.
- Privatsammlung Deutschland.
Nach 10 Jahren auf der Suche nach dem perfekten Landhaus kauft Henri Martin im Jahr 1900 im Alter von 40 Jahren das aus dem 17. Jahrhundert stammende grosse Haus Marquayrol im Dorf Labastide-du-Vert im Lot im Südwesten Frankreichs. Das Haus und die Region werden zu Martins Sommerurlaubsort, wo er sich zwischen Mai und November aus der Grossstadt Paris zurückzieht, um die Gelassenheit der Natur zu geniessen.
Das auf einem Hügel stehende Haus mit grosser Terrasse und Blick auf das Dorf und das umliegende Tal wird zu Martins wichtigster Inspirationsquelle und beeinflusst seinen Stil nachhaltig. Anders als in Paris herrscht hier ein südliches Licht, das ihn künstlerisch anspornt und sein Auge anregt. Die friedliche Umgebung zusammen mit Natur und Licht wird mehr als 40 Jahre lang zu Martins bevorzugtem Sujet. "Dieser Umzug zum Lot im Alter von 40 Jahren stellt einen entscheidenden Wendepunkt in seinem künstlerischen Schaffen dar. Musen und Leiern verschwinden von seinen Leinwänden und er wagt es, sich täglich mit dem Licht des Südens auseinanderzusetzen". (Juskiewenski 1993, S. 98)
Zu beiden Seiten des Anwesens befindet sich eine Laube, eine kleine Pergola, "la petite", und eine grössere, "la tonnerelle". In dem vorliegenden Werk, welches in den 1920er-Jahren entsteht und ein schönes Beispiel für den reifen Stil Martins ist, wird die grosse Pergola "la tonnerelle" abgebildet. Die Darstellungen der Pergola greift Martin während der ganzen Sommer- und Herbstmonate wieder auf, sodass sich die Farben der Blätter im Verlauf der Bilderzyklen ändern. Das herbstliche Rot, welches unser Bild beherrscht, symbolisiert das Ende der warmen Jahreszeit und die baldige Rückkehr Martins nach Paris.
"Henri Martin war zweifellos ein Impressionist und einer, der die tiefste Sensibilität besass, die sicherlich der von Monet entsprach, den er am meisten bewunderte. Dank ihrer höchsten Sensibilität und nicht durch die Erforschung eines technischen Verfahrens ist ihre Interpretation der Natur sicherlich eine poetische, von tausend Farben gefärbte Evokation (...) Seine Palette ist eine Verzauberung. Viele verschiedene Vermischungen von Farben ergeben eine seltene und reiche Harmonie... Und es ist viel schwieriger, eine gute Harmonie der Farben zu finden, wenn man die Natur darstellt, als einige schöne Farben zusammenzustellen, die nichts darstellen. Hierin liegt die Gabe der Impressionisten, und deshalb gibt es so wenige" (Martin-Ferrières 1967, S. 35–42).
Provenienz:
- Galerie Félix Vercel, Paris.
- Privatsammlung Caracas, am 25. Mai 1971 in obiger Galerie erworben.
- Privatsammlung Deutschland.
Nach 10 Jahren auf der Suche nach dem perfekten Landhaus kauft Henri Martin im Jahr 1900 im Alter von 40 Jahren das aus dem 17. Jahrhundert stammende grosse Haus Marquayrol im Dorf Labastide-du-Vert im Lot im Südwesten Frankreichs. Das Haus und die Region werden zu Martins Sommerurlaubsort, wo er sich zwischen Mai und November aus der Grossstadt Paris zurückzieht, um die Gelassenheit der Natur zu geniessen.
Das auf einem Hügel stehende Haus mit grosser Terrasse und Blick auf das Dorf und das umliegende Tal wird zu Martins wichtigster Inspirationsquelle und beeinflusst seinen Stil nachhaltig. Anders als in Paris herrscht hier ein südliches Licht, das ihn künstlerisch anspornt und sein Auge anregt. Die friedliche Umgebung zusammen mit Natur und Licht wird mehr als 40 Jahre lang zu Martins bevorzugtem Sujet. "Dieser Umzug zum Lot im Alter von 40 Jahren stellt einen entscheidenden Wendepunkt in seinem künstlerischen Schaffen dar. Musen und Leiern verschwinden von seinen Leinwänden und er wagt es, sich täglich mit dem Licht des Südens auseinanderzusetzen". (Juskiewenski 1993, S. 98)
Zu beiden Seiten des Anwesens befindet sich eine Laube, eine kleine Pergola, "la petite", und eine grössere, "la tonnerelle". In dem vorliegenden Werk, welches in den 1920er-Jahren entsteht und ein schönes Beispiel für den reifen Stil Martins ist, wird die grosse Pergola "la tonnerelle" abgebildet. Die Darstellungen der Pergola greift Martin während der ganzen Sommer- und Herbstmonate wieder auf, sodass sich die Farben der Blätter im Verlauf der Bilderzyklen ändern. Das herbstliche Rot, welches unser Bild beherrscht, symbolisiert das Ende der warmen Jahreszeit und die baldige Rückkehr Martins nach Paris.
"Henri Martin war zweifellos ein Impressionist und einer, der die tiefste Sensibilität besass, die sicherlich der von Monet entsprach, den er am meisten bewunderte. Dank ihrer höchsten Sensibilität und nicht durch die Erforschung eines technischen Verfahrens ist ihre Interpretation der Natur sicherlich eine poetische, von tausend Farben gefärbte Evokation (...) Seine Palette ist eine Verzauberung. Viele verschiedene Vermischungen von Farben ergeben eine seltene und reiche Harmonie... Und es ist viel schwieriger, eine gute Harmonie der Farben zu finden, wenn man die Natur darstellt, als einige schöne Farben zusammenzustellen, die nichts darstellen. Hierin liegt die Gabe der Impressionisten, und deshalb gibt es so wenige" (Martin-Ferrières 1967, S. 35–42).
CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)
Verkauft für CHF 97 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr