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Lot 3500* - A187 PostWar & Contemporary - Samstag, 08. Dezember 2018, 14.00 Uhr

IMI KNOEBEL

(Dessau 1940–lebt und arbeitet in Düsseldorf)
O.T.V. 2000-2011.
Acryl auf Kunstofffolie.
Verso signiert, datiert, nummeriert und betitelt: Imi 2 O.T. V 2000 5/5. Verso mit dem Beschrieb auf dem Etikett auf dem Originalrahmen: IMI KNOEBEL O.T.V. Ed 2000-2011 5/5.
61 x 87 cm.

Imi Knoebel ist einer der wenigen Vertreter einer radikalen, gegenstandslosen Malerei in Deutschland. Inspiriert von kongenialen Mitstreitern an der Kunstakademie Düsseldorf, wie Blinky Palermo und Imi Giese, sowie seinem legendären Lehrer Joseph Beuys, entwickelt er in den 1960er Jahren eine von Malewitsch inspirierte, auf rechteckige Grundformen und Schwarz-Weiß reduzierte Bildsprache. In der Form und Farbe dieses Grundelements sind alle anderen Formen und Farben enthalten. Durch Aufsplitterung, Teilung, Vermehrung und Variation lassen sich daraus alle weiteren extrahieren und formen. Das gemalte Bild wird bei Knoebel zum dreidimensionalen Objekt, die Wand zum Bildgrund. Durch die Verwendung von einfachen Industriematerialien und dem Einsatz von Collagetechniken verstärkt Knoebel den Objektcharakter seiner Werke.

„Im Grenzbereich zwischen Malerei und Skulptur entfaltet Knoebel in präziser Versuchsanordnung seiner Kunst eine artistische Recherche, die um die Frage kreist: Was ist ein Bild?“ (Carl Haenlein in: Imi Knoebel Pure Freude, Ausst. Kat. Kestnergesellschaft Hannover, 2002, S. 6).

Ausgehend von den Grundelementen der Malerei, der Farbe und der Form, entwickelt Imi Knoebel seine Antwort auf die Frage. In einer Mischung aus Intuition und Kalkül werden diese beiden Elemente in zahllosen Variationen zueinander in Beziehung gesetzt. Dabei gewinnt das Prinzip der Serie einen hohen Stellenwert. Gerade in der Serialität entwickelt sich der Freiraum, neue Türen zu öffnen, das Wesen der Malerei auszuloten.

So setzt Knoebel in „O.T.V. Ed“ acht gleichgroße, hellgelbe Rechtecke in zwei 4-er Reihen über- und nebeneinander, akzentuiert durch eine feine Fuge leuchtender Farbtöne. Die monochromen Farbflächen scheinen sich an den akkuraten Farbstreifen dazwischen zu entzünden. In der Interaktivität der Farbfelder mit den Streifen steigert sich deren Intensität. Angelehnt an die „Grosse Strasse Weiss“ von 2000 schafft er in dem hier angebotenen Werk in der Verwendung der collagierten Kunststofffolie die Loslösung von der zweidimensionalen Fläche, gelingt ihm mit sehr subtilen Mitteln der Sprung in den Raum. Der Aspekt der kompositorischen Bildkonstruktion in diesem Werk, das sich aus mehreren Schichten aufbaut, tritt klar hervor und legt den Focus auf die Farbe, Farbfläche und den Raum als Mittelpunkt seines puristischen, künstlerischen Arbeitens.

CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)


Verkauft für CHF 12 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr