Lot 3017* - A188 Gemälde Alter Meister - Freitag, 29. März 2019, 14.00 Uhr
RIDOLFO DEL GHIRLANDAIO
(1483 Florenz 1561)
Porträt des Agostino Dini.
Öl auf Holz.
Unten links bezeichnet: Anno Agostino Dini.
89 x 69,5 cm.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
Wie bereits Giorgio Vasari (1511 – 1574) in seinen Viten berichtet, zählt Ridolfo del Ghirlandaio (Grillandajo Bigordi) zu den erfolgreichen Künstlern seiner Zeit (Vasari, Le vite dei più ecellenti Pittori, Scultori ad Architettori, ed. Milanesi 1871, Bd. VI, S. 531 – 548). Auf Anraten seines Onkels und Ziehvaters Davide Ghirlandaios (Davide Bigordi, 1452 – 1525) hin, begann Ridolfo seine künstlerische Ausbildung in dessen Werkstatt bereits in jungen Jahren. Studien belegen seine Faszination für die älteren Meister, wie etwa für die Fresken von Masaccio (1401 – 1428) oder die Arbeiten des Fra’ Bartolomo (1472 – 1517) und Piero di Cosimo (1462 – 1522). So verwundert es kaum, dass sich in seinen Werken die strenge Konturierung der Zeichnung des Masaccio mit der ruhigen Komposition und der reduzierten Farbigkeit eines Fra’ Bartolomeo und Piero di Cosimo verbunden findet (Kecks, R.G.: Ridolfo de Ghirlandaio, in: Allgemeines Künstler Lexikon, München/ Leipzig 2007, S.79).
Seine Werke, wie beispielsweise das Mosaik der „Verkündigung Mariae“ über dem Eingangsportal des Chiostrino dei Voti von SS. Annunziata (Florenz 1513), wurden von Künstlern wie Monte di Giovanni (1448 – 1533), Mariotto di Biagio (1474 – 1515) und Lorenzo di Credi (1459 – 1537) geschätzt (Magini, E.: Un classicista fiorentino, 1968, S. 23, Anm. 31), wobei Vasari insbesondere Ghirlandaios Talent für die Porträtmalerei hervorhebt. Bildnisse wie das der Lukrezia Sommaria (Washington DC, National Gallery of Art, Inv. Nr. 1942.9.23) oder das Bildnis des Cosimo I (1519 – 1574) als junger Mann (Palazzo Vecchio, Florenz, Fototeca Zeri, Nr. 34523) zeugen von einer „überaus lebendigen, individuellen und psychologisch einfühlsamen Charakterisierung“, die immer wieder auch mit Leonardo in Zusammenhang gebracht wurde (Kecks 2007, S. 80). Folglich stand er auch mit den Künstlern seiner Zeit in regem Austausch. So beispielsweise nicht nur mit Leonardo (1452 – 1519), sondern auch mit Raffael (1483 – 1520), mit dem er, Vasari zufolge, freundschaftlich verbunden war und für den er, nach dessen Weggang nach Rom, sogar ein Gemälde vollendet (vermutlich die Belle Jardinière, Musée du Louvre, Paris, Inv. Nr. 602) und ein anderes restauriert (Madonna of the Goldfinch, Uffizien Florenz, Inv. 11890, Nr. 1447) haben soll.
Ridolfo Ghirlandaio stand in engem Kontakt mit den bedeutendsten Persönlichkeiten von Florenz, darunter die Familie de Medici, und er führte zahlreiche offizielle Aufträge aus wie die Ausstattung der päpstlichen Gemächer in Santa Maria Novella für den Besuch von Papst Leo X im Jahre 1515 (Kecks 2007, S. 80). So verwundert es kaum, dass er auch Antonio di Francesco Dini (? – 1552) porträtierte, der ebenfalls zu einer der einflussreichsten Florentiner Familien der Renaissance zählt, und unter anderem die Kreuzabnahme von Francesco Salviati (1510 – 1563) für den Altar in Santa Croce in Florenz in Auftrag gegeben hat (Hamburgh, H. E.: Rosso Fiorentino's Descent from the Cross in a Franciscan Context, in: The Sixteenth Century Journal, Vol. 19, Nr. 4, Winter 1988, S. 581).
Weitere vergleichbare Werke finden sich unter anderem in der National Gallery in London (Bildnis des Girolamo Benivieni, Inv. Nr. NG2491) sowie im Museum Thyssen-Bornemisza in Madrid (Bildnis eines Mannes aus dem Hause Capponi, Inv. Nr. 159(1977.69)).
Das Gemälde ist in der Fototeca Zeri archiviert (Nr. 34533).
Europäischer Privatbesitz.
Wie bereits Giorgio Vasari (1511 – 1574) in seinen Viten berichtet, zählt Ridolfo del Ghirlandaio (Grillandajo Bigordi) zu den erfolgreichen Künstlern seiner Zeit (Vasari, Le vite dei più ecellenti Pittori, Scultori ad Architettori, ed. Milanesi 1871, Bd. VI, S. 531 – 548). Auf Anraten seines Onkels und Ziehvaters Davide Ghirlandaios (Davide Bigordi, 1452 – 1525) hin, begann Ridolfo seine künstlerische Ausbildung in dessen Werkstatt bereits in jungen Jahren. Studien belegen seine Faszination für die älteren Meister, wie etwa für die Fresken von Masaccio (1401 – 1428) oder die Arbeiten des Fra’ Bartolomo (1472 – 1517) und Piero di Cosimo (1462 – 1522). So verwundert es kaum, dass sich in seinen Werken die strenge Konturierung der Zeichnung des Masaccio mit der ruhigen Komposition und der reduzierten Farbigkeit eines Fra’ Bartolomeo und Piero di Cosimo verbunden findet (Kecks, R.G.: Ridolfo de Ghirlandaio, in: Allgemeines Künstler Lexikon, München/ Leipzig 2007, S.79).
Seine Werke, wie beispielsweise das Mosaik der „Verkündigung Mariae“ über dem Eingangsportal des Chiostrino dei Voti von SS. Annunziata (Florenz 1513), wurden von Künstlern wie Monte di Giovanni (1448 – 1533), Mariotto di Biagio (1474 – 1515) und Lorenzo di Credi (1459 – 1537) geschätzt (Magini, E.: Un classicista fiorentino, 1968, S. 23, Anm. 31), wobei Vasari insbesondere Ghirlandaios Talent für die Porträtmalerei hervorhebt. Bildnisse wie das der Lukrezia Sommaria (Washington DC, National Gallery of Art, Inv. Nr. 1942.9.23) oder das Bildnis des Cosimo I (1519 – 1574) als junger Mann (Palazzo Vecchio, Florenz, Fototeca Zeri, Nr. 34523) zeugen von einer „überaus lebendigen, individuellen und psychologisch einfühlsamen Charakterisierung“, die immer wieder auch mit Leonardo in Zusammenhang gebracht wurde (Kecks 2007, S. 80). Folglich stand er auch mit den Künstlern seiner Zeit in regem Austausch. So beispielsweise nicht nur mit Leonardo (1452 – 1519), sondern auch mit Raffael (1483 – 1520), mit dem er, Vasari zufolge, freundschaftlich verbunden war und für den er, nach dessen Weggang nach Rom, sogar ein Gemälde vollendet (vermutlich die Belle Jardinière, Musée du Louvre, Paris, Inv. Nr. 602) und ein anderes restauriert (Madonna of the Goldfinch, Uffizien Florenz, Inv. 11890, Nr. 1447) haben soll.
Ridolfo Ghirlandaio stand in engem Kontakt mit den bedeutendsten Persönlichkeiten von Florenz, darunter die Familie de Medici, und er führte zahlreiche offizielle Aufträge aus wie die Ausstattung der päpstlichen Gemächer in Santa Maria Novella für den Besuch von Papst Leo X im Jahre 1515 (Kecks 2007, S. 80). So verwundert es kaum, dass er auch Antonio di Francesco Dini (? – 1552) porträtierte, der ebenfalls zu einer der einflussreichsten Florentiner Familien der Renaissance zählt, und unter anderem die Kreuzabnahme von Francesco Salviati (1510 – 1563) für den Altar in Santa Croce in Florenz in Auftrag gegeben hat (Hamburgh, H. E.: Rosso Fiorentino's Descent from the Cross in a Franciscan Context, in: The Sixteenth Century Journal, Vol. 19, Nr. 4, Winter 1988, S. 581).
Weitere vergleichbare Werke finden sich unter anderem in der National Gallery in London (Bildnis des Girolamo Benivieni, Inv. Nr. NG2491) sowie im Museum Thyssen-Bornemisza in Madrid (Bildnis eines Mannes aus dem Hause Capponi, Inv. Nr. 159(1977.69)).
Das Gemälde ist in der Fototeca Zeri archiviert (Nr. 34533).
CHF 8 000 / 12 000 | (€ 8 250 / 12 370)
Verkauft für CHF 13 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr