Lot 1675 - A189 Photographie - Donnerstag, 27. Juni 2019, 16.30 Uhr
ANSEL ADAMS
(1902-1984)
"Aspens, New Mexico", 1958.
Silbergelatine-Abzug. Etwas späterer Abzug, wohl frühe 1960er Jahre. Aufgezogen auf festem Trägerkarton.
33,4 x 26,8 cm; Träger 45,7 x 35,5 cm.
Rechts unterhalb des Bildes voll signiert. Auf Trägerkarton verso betitelt und Photographenstempel mit Adresse "Route 1, Box 181, Carmel, California 93921". Unter Passepartout eingelegt.
Literatur:
- Nancy Newhall, Ansel Adams. The Eloquent Light. San Francisco, 1963 (Abb. S. 19).
- James Alinder (Hrsg.). Ansel Adams: 1902-1984. San Francisco, 1984 (Abb. S. 20).
- Ansel Adams. Meisterphotos. Entstehung, Technik, Gestaltung der 40 berühmtesten Bilder. München, 1984 (Abb. S. 73).
- Alexander Lee Nyerges. In Praise of Nature. Ansel adams and Photographers of the American West. Ausstellungskatalog. The Dayton Art Institut, 30.10.1990-2.1.2000, et. al. Dayton, 1999 (Abb. S. 205).
- Andrea G. Stillman (Hrsg.), Ansel Adams. 400 Photographs. New York, 2007 (Abb. S. 373).
- Andrea G. Stillman. Looking at Ansel Adams. The Photographs and the Man. New York, 2012 (Abb. S. 200).
Provenienz:
- Vor einigen Jahren auf einer internationalen Auktion gekauft.
- Schweizer Privatbesitz.
Wir blicken in einen Wald. Der Blick reicht in die Tiefe, in einen dunklen, düsteren Hintergrund. Im Vordergrund jedoch, ziemlich genau auf der Bildachse, sticht ein besonders heller Baum hervor, der das Bild förmlich in zwei Hälften teilt. Neben diesem zentral ausgerichteten Baum reihen sich weitere Bäume, die sich förmlich um ihn ansammeln, auch diese sind in einem helleren Ton gehalten, als die anderen im Hintergrund. Die hier gewählte Bildperspektive gibt uns vor, als würden die anderen Bäumen von diesem zentral gelegenen direkt ausgehen, sich um diesen herum reihen, er ist orbis mundi, das Zentrum der Welt. Unten im Bild ist eine mit Blüten übersäte Wiese zu erkennen, auf der wir detailgetreu, fast schon die einzelnen Blätter und Halme zählen können. Genau hier beweist Adams sein Können, er schafft es alle Bereiche des Bildes gleich scharf und detailreich zu halten. Im mittleren Bildbereich sind in einem dunkler gehaltenen Kontrast einige Sträucher. Wir sehen wie die Bäume in die Höhe spriessen, können aber auf der Photographie keinen Himmel erkennen, dieser wurde absichtlich ganz ausgelassen, denn er hätte die perfekte Komposition des Bildes gestört.
Adams fertigte in Aspens zwei Photographien von Baumlandschaften an, eine in vertikalem und eine horizontalem Format. Beide Aufnahmen entstanden in einem relativ kurzen Zeitraum von nur einer Stunde. Er photographierte nach Sonnenuntergang mit Wolkenlicht.
Ansel Adams schafft es, dass sich unser Blick im Wald verliert. Wir tauchen förmlich in ihn hinein, die Bäume ziehen uns Betrachter in den tiefen dunklen Hintergrund hinein. Zugleich lässt uns die Detailgenauigkeit von einem Ort zum nächsten schweifen und uns stundenlang im Bild verweilen.
Zeitlich lässt sich dieser Abzug in die frühen 1960er Jahre einordnen. Diese Datierung erfolgt anhand eines hellen Blattes im rechten unteren Vordergrund, das bei späteren Abzügen retuschiert und dort nicht mehr zu erkennen ist (vgl. hierzu Adams 1984, S. 73). Adams ist insbesondere für seinen Perfektionismus und den Detailreichtum seiner Bilder bekannt. Nicht umsonst hätte er dieses kleine Bilddetail entfernen lassen, wenn es gegen seine Definition eines perfekten Bildes stünde.
Die Aufnahme strotzt von einer unglaublichen Tiefenschärfe, die es zulässt das Bild selbst in übergrossem Format zu reproduzieren. So existiert von dieser Photographie auch eine überdimensional grosse Edition von 102 x 79 cm. Vorliegend aber ein mittleres Format, auf dem bereits die volle Pracht der eigentlich so einfachen, kahlen Landschaft schon wunderbar übertragen wird.
„Ansel Adams’s great work was done under the stimulus of a profound and mystical experience of the natural world“
(John Szarkowski zit. nach Ansel Adams at 100, Ausstellungskatalog, San Francisco Museum of Modern Art, 4.8.2001-13.1.2002, Boston, 2001)
- Nancy Newhall, Ansel Adams. The Eloquent Light. San Francisco, 1963 (Abb. S. 19).
- James Alinder (Hrsg.). Ansel Adams: 1902-1984. San Francisco, 1984 (Abb. S. 20).
- Ansel Adams. Meisterphotos. Entstehung, Technik, Gestaltung der 40 berühmtesten Bilder. München, 1984 (Abb. S. 73).
- Alexander Lee Nyerges. In Praise of Nature. Ansel adams and Photographers of the American West. Ausstellungskatalog. The Dayton Art Institut, 30.10.1990-2.1.2000, et. al. Dayton, 1999 (Abb. S. 205).
- Andrea G. Stillman (Hrsg.), Ansel Adams. 400 Photographs. New York, 2007 (Abb. S. 373).
- Andrea G. Stillman. Looking at Ansel Adams. The Photographs and the Man. New York, 2012 (Abb. S. 200).
Provenienz:
- Vor einigen Jahren auf einer internationalen Auktion gekauft.
- Schweizer Privatbesitz.
Wir blicken in einen Wald. Der Blick reicht in die Tiefe, in einen dunklen, düsteren Hintergrund. Im Vordergrund jedoch, ziemlich genau auf der Bildachse, sticht ein besonders heller Baum hervor, der das Bild förmlich in zwei Hälften teilt. Neben diesem zentral ausgerichteten Baum reihen sich weitere Bäume, die sich förmlich um ihn ansammeln, auch diese sind in einem helleren Ton gehalten, als die anderen im Hintergrund. Die hier gewählte Bildperspektive gibt uns vor, als würden die anderen Bäumen von diesem zentral gelegenen direkt ausgehen, sich um diesen herum reihen, er ist orbis mundi, das Zentrum der Welt. Unten im Bild ist eine mit Blüten übersäte Wiese zu erkennen, auf der wir detailgetreu, fast schon die einzelnen Blätter und Halme zählen können. Genau hier beweist Adams sein Können, er schafft es alle Bereiche des Bildes gleich scharf und detailreich zu halten. Im mittleren Bildbereich sind in einem dunkler gehaltenen Kontrast einige Sträucher. Wir sehen wie die Bäume in die Höhe spriessen, können aber auf der Photographie keinen Himmel erkennen, dieser wurde absichtlich ganz ausgelassen, denn er hätte die perfekte Komposition des Bildes gestört.
Adams fertigte in Aspens zwei Photographien von Baumlandschaften an, eine in vertikalem und eine horizontalem Format. Beide Aufnahmen entstanden in einem relativ kurzen Zeitraum von nur einer Stunde. Er photographierte nach Sonnenuntergang mit Wolkenlicht.
Ansel Adams schafft es, dass sich unser Blick im Wald verliert. Wir tauchen förmlich in ihn hinein, die Bäume ziehen uns Betrachter in den tiefen dunklen Hintergrund hinein. Zugleich lässt uns die Detailgenauigkeit von einem Ort zum nächsten schweifen und uns stundenlang im Bild verweilen.
Zeitlich lässt sich dieser Abzug in die frühen 1960er Jahre einordnen. Diese Datierung erfolgt anhand eines hellen Blattes im rechten unteren Vordergrund, das bei späteren Abzügen retuschiert und dort nicht mehr zu erkennen ist (vgl. hierzu Adams 1984, S. 73). Adams ist insbesondere für seinen Perfektionismus und den Detailreichtum seiner Bilder bekannt. Nicht umsonst hätte er dieses kleine Bilddetail entfernen lassen, wenn es gegen seine Definition eines perfekten Bildes stünde.
Die Aufnahme strotzt von einer unglaublichen Tiefenschärfe, die es zulässt das Bild selbst in übergrossem Format zu reproduzieren. So existiert von dieser Photographie auch eine überdimensional grosse Edition von 102 x 79 cm. Vorliegend aber ein mittleres Format, auf dem bereits die volle Pracht der eigentlich so einfachen, kahlen Landschaft schon wunderbar übertragen wird.
„Ansel Adams’s great work was done under the stimulus of a profound and mystical experience of the natural world“
(John Szarkowski zit. nach Ansel Adams at 100, Ausstellungskatalog, San Francisco Museum of Modern Art, 4.8.2001-13.1.2002, Boston, 2001)
CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)
Verkauft für CHF 14 940 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr