Lot 3063 - A186 Gemälde Alter Meister - Freitag, 28. September 2018, 14.00 Uhr
JAN VAN GOYEN
(Leiden 1596–1656 Den Haag)
Fischerboote mit einer Salut feuernden Fregatte. 1654.
Öl auf Holz.
Unten mittig auf dem Schiffsrumpf monogrammiert und datiert: VG 1654.
37,5 × 60,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung Caroline, Vicountess Falkland.
- Sammlung Mrs. Gerald Butler, Grossbritannien.
- Auktion Christie's, London, 9.7.1999, Los 26.
- Scheizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Leiden 1996, Jan van Goyen, Stedelijk Museum "de Lakenhal", Leiden, 12.10.1996-13.1.1997, Nr. 53.
Literatur:
Ausst. Kat. Jan van Goyen, Stedelijk Museum "de Lakenhal", Leiden, 12.10.1996-13.1.1997, Leiden 1996, Abb. 53, S. 144.
Die hier angebotene Marinelandschaft mit Fischerbooten und Fregatten ist ein charakteristisches Werk aus dem späten Oeuvre Jan van Goyens. Die Komposition geht auf eine Skizze aus dem Skizzenbuch van Goyens zurück, welches sich heute im Kupferstichkabinett der Staatl. Kunstsammlungen Dresden befindet (siehe Beck, Hans-Ulrich: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Oeuvreverzeichnis, Band 1, Amsterdam 1973, Kat. Nr. 846/141, S. 282, ohne Abb.). Die darin enthaltenen Zeichnungen stammen grösstenteils von einer Reise von Den Haag südlich bis nach Antwerpen und Brüssel, die Jan van Goyen um das Jahr 1648 unternahm.
Obwohl Szenerien, wie die unsere, traditionell als Hafenszenen beschrieben werden, ist in diesem Fall wohl eher eines der grossen holländischen Binnenseen dargestellt.
Eine stilistisch vergleichbare Landschaft mit Fischerbooten aus den Jahren 1650-56 befindet sich heute in der National Gallery in London (Inv. Nr. NG 6423, siehe Beck, Hans-Ulrich: Jan van Goyen, Band II, Kat Nr. 920) und eine 1655 datierte Küstenlandschaft mit Fischerbooten, welche 2011 bei Koller versteigert wurde (Auktion 1.4.2011, Los 3053, siehe Beck 1973, Kat. Nr. 885), ist ebenfalls mit dem hier angebotenen Gemälde vergleichbar.
Jan van Goyen war der Sohn eines Leidener Schuhmachers. Gemäss Jan Orlers, der 1641 eine Chronik von Leiden schrieb, war er bei den Glasmalern dieser Stadt, Coenraet van Schiperoort, Isaac van Swanenburgh (1537-1614), Hendrick Clock und Jan Arentsz de Man, in Ausbildung und danach in Hoorn bei Willem Gerritsz (um 1582 - um 1628). Er verweilte um 1615/1616 für ein Jahr in Frankreich und schloss danach seine Ausbildung im Haarlemer Atelier des Esaias van de Velde (1587-1630) ab. Von allen Lehrern hatte Van de Velde bei weitem den grössten Einfluss auf Van Goyens frühe Landschaften. 1618 liess er sich in Leiden nieder und heiratete Anna Willemsdr. van Raelst im gleichen Jahr. 1632 zog er nach Den Haag, wo er zwei Jahre später die Bürgerschaft erlangte. Der Künstler lebte dort an verschiedenen Orten der Stadt und hatte eine Weile lang die Maler Johannes Schoeff (1608-1666) und Paulus Potter (1625-1654) als Nachbarn.
Van Goyen war ein produktiver Maler, von dem über 1200 Gemälde und etwa 800 Zeichnungen bekannt sind. Trotz dieser grossen Arbeitsleistung war der Maler stets in finanziellen Schwierigkeiten und versuchte durch Kunsthandel, Begutachtungen von Kunstwerken und mit Liegenschaften seine Finanzen aufzurunden.
Arnold Houbraken berichtet, dass Jan Steen (1626-1679), Nicolaes Berchem (1620-1683) und Adriaen van der Cabel (1631-1705) zu seinen Schülern zählten. Doch auch weitere Künstler wurden von seinem Werk geprägt, etwa Anthony van der Croos (1606-1662, siehe Los 3039), Jacob Moscher (1615-1655) und Cornelis van der Schalcke (1611-1671).
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als ein eigenhändiges Werk von Jan van Goyen registriert.
Siehe auch die Katalogtexte zu den Losen 3028 und 3067.
- Sammlung Caroline, Vicountess Falkland.
- Sammlung Mrs. Gerald Butler, Grossbritannien.
- Auktion Christie's, London, 9.7.1999, Los 26.
- Scheizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Leiden 1996, Jan van Goyen, Stedelijk Museum "de Lakenhal", Leiden, 12.10.1996-13.1.1997, Nr. 53.
Literatur:
Ausst. Kat. Jan van Goyen, Stedelijk Museum "de Lakenhal", Leiden, 12.10.1996-13.1.1997, Leiden 1996, Abb. 53, S. 144.
Die hier angebotene Marinelandschaft mit Fischerbooten und Fregatten ist ein charakteristisches Werk aus dem späten Oeuvre Jan van Goyens. Die Komposition geht auf eine Skizze aus dem Skizzenbuch van Goyens zurück, welches sich heute im Kupferstichkabinett der Staatl. Kunstsammlungen Dresden befindet (siehe Beck, Hans-Ulrich: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Oeuvreverzeichnis, Band 1, Amsterdam 1973, Kat. Nr. 846/141, S. 282, ohne Abb.). Die darin enthaltenen Zeichnungen stammen grösstenteils von einer Reise von Den Haag südlich bis nach Antwerpen und Brüssel, die Jan van Goyen um das Jahr 1648 unternahm.
Obwohl Szenerien, wie die unsere, traditionell als Hafenszenen beschrieben werden, ist in diesem Fall wohl eher eines der grossen holländischen Binnenseen dargestellt.
Eine stilistisch vergleichbare Landschaft mit Fischerbooten aus den Jahren 1650-56 befindet sich heute in der National Gallery in London (Inv. Nr. NG 6423, siehe Beck, Hans-Ulrich: Jan van Goyen, Band II, Kat Nr. 920) und eine 1655 datierte Küstenlandschaft mit Fischerbooten, welche 2011 bei Koller versteigert wurde (Auktion 1.4.2011, Los 3053, siehe Beck 1973, Kat. Nr. 885), ist ebenfalls mit dem hier angebotenen Gemälde vergleichbar.
Jan van Goyen war der Sohn eines Leidener Schuhmachers. Gemäss Jan Orlers, der 1641 eine Chronik von Leiden schrieb, war er bei den Glasmalern dieser Stadt, Coenraet van Schiperoort, Isaac van Swanenburgh (1537-1614), Hendrick Clock und Jan Arentsz de Man, in Ausbildung und danach in Hoorn bei Willem Gerritsz (um 1582 - um 1628). Er verweilte um 1615/1616 für ein Jahr in Frankreich und schloss danach seine Ausbildung im Haarlemer Atelier des Esaias van de Velde (1587-1630) ab. Von allen Lehrern hatte Van de Velde bei weitem den grössten Einfluss auf Van Goyens frühe Landschaften. 1618 liess er sich in Leiden nieder und heiratete Anna Willemsdr. van Raelst im gleichen Jahr. 1632 zog er nach Den Haag, wo er zwei Jahre später die Bürgerschaft erlangte. Der Künstler lebte dort an verschiedenen Orten der Stadt und hatte eine Weile lang die Maler Johannes Schoeff (1608-1666) und Paulus Potter (1625-1654) als Nachbarn.
Van Goyen war ein produktiver Maler, von dem über 1200 Gemälde und etwa 800 Zeichnungen bekannt sind. Trotz dieser grossen Arbeitsleistung war der Maler stets in finanziellen Schwierigkeiten und versuchte durch Kunsthandel, Begutachtungen von Kunstwerken und mit Liegenschaften seine Finanzen aufzurunden.
Arnold Houbraken berichtet, dass Jan Steen (1626-1679), Nicolaes Berchem (1620-1683) und Adriaen van der Cabel (1631-1705) zu seinen Schülern zählten. Doch auch weitere Künstler wurden von seinem Werk geprägt, etwa Anthony van der Croos (1606-1662, siehe Los 3039), Jacob Moscher (1615-1655) und Cornelis van der Schalcke (1611-1671).
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als ein eigenhändiges Werk von Jan van Goyen registriert.
Siehe auch die Katalogtexte zu den Losen 3028 und 3067.
CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)
Verkauft für CHF 90 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr