Lot 3031* - A184 Gemälde Alter Meister - Freitag, 23. März 2018, 15.00 Uhr
VRANCX, SEBASTIAN
(1573 Antwerpen 1647)
Allegorisches Gefecht zwischen bewaffneten Affen und Katzen in einer flämischen Landschaft.
Öl auf Holz.
65,3 x 105 cm.
Provenienz:
- Auktion Sotheby's, London, 7.10.1981, Los 29.
- Europäische Privatsammlung.
Der in Antwerpen tätige Sebastian Vrancx ist vor allem für seine Gefechtszenen und Serien der Jahreszeiten bekannt. In dem hier angebotenen Gemälde wählte Vrancx das Genre der „singeries” (aus dem Französischen) und stellte Affen statt Menschen als Soldaten in einem Gefecht dar. Die Darstellung von Affen in der Kunst ist seit dem 15. und 16. Jahrhundert bekannt, so beispielsweise in Pieter Brueghels „Zwei Affen in Ketten” in der Gemäldegalerie in Berlin (Inv. Nr. 2077). Das Genre symbolisierte nicht nur die Torheit und Fehlerhaftigkeit des Menschen, sondern verdeutlicht zudem den historischen Glauben, dass Affen im Bunde mit dem Teufel stehen. Während die Affen in Brueghels Gemälde für Verschwendung und Habgier stehen, wird in unserem Gemälde auf den Leichtsinn und die Eitelkeit der Menschen verwiesen. So erlaubt es die Figur des Affen dem Künstler, die Natur des Menschen und dessen Taten durch Symbolik zu hinterfragen.
In der flämischen Kunst des 17. Jahrhunderts wurde der Affe, der für seine Nachahmungskünste bewundert wurde, ausserdem mit der künstlerischen Tätigkeit des Malens in Verbindung gebracht. Die Darstellung des „als Künstler tätigen Affen” wurde rasch zu weiteren menschlichen Tätigkeiten erweitert, so beispielsweise im Oeuvre von David Teniers d. J. (1610-1690), der zahlreiche „singeries” anfertigte.
Die hier angebotene Gefechtsszene kann mit einer Ölskizze im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien in Verbindung gebracht und entsprechend in die 1630er Jahre datiert werden. Es existiert ein Gegenstück von identischer Grösse mit Affen in einer Wachstube (RKD Nr. 237078). Beide Szenen gelten wohl als Kritik an den Gräueltaten der Kriege, die zu dieser Zeit in den südlichen Niederlanden ausgetragen wurden.
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag als ein eigenhändiges Werk von Sebastian Vrancx archiviert und wird in den in Bearbeitung befindlichen Catalogue Raisonné des Künstlers von Dr. Joost van der Auwera aufgenommen.
- Auktion Sotheby's, London, 7.10.1981, Los 29.
- Europäische Privatsammlung.
Der in Antwerpen tätige Sebastian Vrancx ist vor allem für seine Gefechtszenen und Serien der Jahreszeiten bekannt. In dem hier angebotenen Gemälde wählte Vrancx das Genre der „singeries” (aus dem Französischen) und stellte Affen statt Menschen als Soldaten in einem Gefecht dar. Die Darstellung von Affen in der Kunst ist seit dem 15. und 16. Jahrhundert bekannt, so beispielsweise in Pieter Brueghels „Zwei Affen in Ketten” in der Gemäldegalerie in Berlin (Inv. Nr. 2077). Das Genre symbolisierte nicht nur die Torheit und Fehlerhaftigkeit des Menschen, sondern verdeutlicht zudem den historischen Glauben, dass Affen im Bunde mit dem Teufel stehen. Während die Affen in Brueghels Gemälde für Verschwendung und Habgier stehen, wird in unserem Gemälde auf den Leichtsinn und die Eitelkeit der Menschen verwiesen. So erlaubt es die Figur des Affen dem Künstler, die Natur des Menschen und dessen Taten durch Symbolik zu hinterfragen.
In der flämischen Kunst des 17. Jahrhunderts wurde der Affe, der für seine Nachahmungskünste bewundert wurde, ausserdem mit der künstlerischen Tätigkeit des Malens in Verbindung gebracht. Die Darstellung des „als Künstler tätigen Affen” wurde rasch zu weiteren menschlichen Tätigkeiten erweitert, so beispielsweise im Oeuvre von David Teniers d. J. (1610-1690), der zahlreiche „singeries” anfertigte.
Die hier angebotene Gefechtsszene kann mit einer Ölskizze im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien in Verbindung gebracht und entsprechend in die 1630er Jahre datiert werden. Es existiert ein Gegenstück von identischer Grösse mit Affen in einer Wachstube (RKD Nr. 237078). Beide Szenen gelten wohl als Kritik an den Gräueltaten der Kriege, die zu dieser Zeit in den südlichen Niederlanden ausgetragen wurden.
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag als ein eigenhändiges Werk von Sebastian Vrancx archiviert und wird in den in Bearbeitung befindlichen Catalogue Raisonné des Künstlers von Dr. Joost van der Auwera aufgenommen.
CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)
Verkauft für CHF 42 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr