Lot 3411 - A181 PostWar & Contemporary - Samstag, 01. Juli 2017, 13.30 Uhr
CHRISTIAN HERDEG
(Zürich 1942–lebt und arbeitet in Zürich)
Ohne Titel. 1963.
Öl auf grundierter Leinwand.
Verso signiert und datiert: Al Held 63.
48,5 x 62 cm.
Provenienz:
- Galerie Renée Ziegler, Zürich.
- Dort vom heutigen Besitzer in den 1970er Jahren erworben, seitdem Privatbesitz Schweiz.
Al Held gehört mit Mark Rothko und Barnett Newman zu den bedeutendsten Farbfeldmalern der USA.
1928 wird er in Brooklyn, New York geboren und interessiert sich zunächst überhaupt nicht für Kunst. Nachdem er 1945 die Schule abbricht, dient er für 2 Jahre in der US-Navy. Erst die Bekanntschaft mit Nick Krushenick weckt sein Interesse für Kunst und er schreibt sich für Zeichen- und Anatomiekurse bei der Art Students League ein. 1950/53 studiert er Kunst in Paris an der Académie de la Grande Chaumière und lernt Sam Francis kennen. Bei seiner Rückkehr nach New York im Jahr 1953 ist der Abstrakte Expressionismus von Jackson Pollock und Willem De Kooning in aller Munde und wird die Kunst revolutionieren. Al Held sucht sich ein Studio in New York und macht die Bekanntschaft von Franz Kline und Mark Rothko; vor allem letzterer mit seiner Farbfeldmalerei wird einen grossen Einfluss auf die Entwicklung Helds haben. 1956 ist er mit seinen Arbeiten erstmals in einer Gruppenausstellung der Camino Gallery vertreten, drei Jahre später stattet die Poindexter Gallery in New York ihm seine erste Einzelausstellung aus. In den 1960er Jahren erfolgt sein Durchbruch in Europa, wo er 1964 seine Zusammenarbeit mit der Galerie Renée Ziegler in Zürich beginnt. Diverse Teilnahmen an der documenta in Kassel sowie zahlreiche Museumsausstellungen folgen. Ab 1967 malt Held für einige Jahre ausschliesslich in Schwarz und Weiss und verbannt jegliche Farbe bis zu Beginn der 1970er Jahre aus seinen Werken. Anfänglich der Farbfeldmalerei verschrieben, nehmen im Laufe der Zeit Konturen und Formen zu, so dass er in seinem späteren Oeuvre der Hard-Edge Malerei zuzuordnen ist. Von 1962 – 1980 lehrt er an der Yale University. 2005 verstirbt Al Held in seinem Haus in Italien.
Das vorliegende Werk aus dem Jahr 1963 gehört stilistisch in Al Helds Phase der Farbfeldmalerei, die stark von Rothko und Newman beeinflusst ist. Ein leuchtend gelber Farbraum beherrscht das Bild, das nach oben hin durch einen exakten weissen Balken hin begrenzt wird, nach unten aber durch eine weiche braun-blaue Welle einen Abschluss findet. Eindrücklich spielt Held mit unserer Wahrnehmung und fordert sie heraus, denn auf den ersten Blick spinnt uns unsere Vorstellung eine Landschaft mit Bergen und Horizont vor. Doch folgen wir den Anfordernungen der Farbfeld-Maler, dann treten wir nah vor das Bild und versinken ganz in der Wahrnehmung der Farbe. Ohne den sonst gewohnten Abstand bei der Betrachtung des Bildes, hat der Betrachter gar nicht die Chance etwas Wiedererkennbares zu entdecken, sondern ist ausschliesslich der Farbe – dem Erhabenen in der Kunst – ausgeliefert. Das unmittelbare Erleben der Farbe ist das Ziel seiner Werke. „Das Bild wird zum Träger der sinnlich erfahrbaren, materiell greifbaren Idee als Resultat eines ebenso radikalen wie pathetischen bildnerischen Denkens.“ (zit. Walter, Ingo F. (Hrsg.): Kunst des 20. Jahrhunderts, Teil 1, Malerei, Köln 2000, S. 289)
- Galerie Renée Ziegler, Zürich.
- Dort vom heutigen Besitzer in den 1970er Jahren erworben, seitdem Privatbesitz Schweiz.
Al Held gehört mit Mark Rothko und Barnett Newman zu den bedeutendsten Farbfeldmalern der USA.
1928 wird er in Brooklyn, New York geboren und interessiert sich zunächst überhaupt nicht für Kunst. Nachdem er 1945 die Schule abbricht, dient er für 2 Jahre in der US-Navy. Erst die Bekanntschaft mit Nick Krushenick weckt sein Interesse für Kunst und er schreibt sich für Zeichen- und Anatomiekurse bei der Art Students League ein. 1950/53 studiert er Kunst in Paris an der Académie de la Grande Chaumière und lernt Sam Francis kennen. Bei seiner Rückkehr nach New York im Jahr 1953 ist der Abstrakte Expressionismus von Jackson Pollock und Willem De Kooning in aller Munde und wird die Kunst revolutionieren. Al Held sucht sich ein Studio in New York und macht die Bekanntschaft von Franz Kline und Mark Rothko; vor allem letzterer mit seiner Farbfeldmalerei wird einen grossen Einfluss auf die Entwicklung Helds haben. 1956 ist er mit seinen Arbeiten erstmals in einer Gruppenausstellung der Camino Gallery vertreten, drei Jahre später stattet die Poindexter Gallery in New York ihm seine erste Einzelausstellung aus. In den 1960er Jahren erfolgt sein Durchbruch in Europa, wo er 1964 seine Zusammenarbeit mit der Galerie Renée Ziegler in Zürich beginnt. Diverse Teilnahmen an der documenta in Kassel sowie zahlreiche Museumsausstellungen folgen. Ab 1967 malt Held für einige Jahre ausschliesslich in Schwarz und Weiss und verbannt jegliche Farbe bis zu Beginn der 1970er Jahre aus seinen Werken. Anfänglich der Farbfeldmalerei verschrieben, nehmen im Laufe der Zeit Konturen und Formen zu, so dass er in seinem späteren Oeuvre der Hard-Edge Malerei zuzuordnen ist. Von 1962 – 1980 lehrt er an der Yale University. 2005 verstirbt Al Held in seinem Haus in Italien.
Das vorliegende Werk aus dem Jahr 1963 gehört stilistisch in Al Helds Phase der Farbfeldmalerei, die stark von Rothko und Newman beeinflusst ist. Ein leuchtend gelber Farbraum beherrscht das Bild, das nach oben hin durch einen exakten weissen Balken hin begrenzt wird, nach unten aber durch eine weiche braun-blaue Welle einen Abschluss findet. Eindrücklich spielt Held mit unserer Wahrnehmung und fordert sie heraus, denn auf den ersten Blick spinnt uns unsere Vorstellung eine Landschaft mit Bergen und Horizont vor. Doch folgen wir den Anfordernungen der Farbfeld-Maler, dann treten wir nah vor das Bild und versinken ganz in der Wahrnehmung der Farbe. Ohne den sonst gewohnten Abstand bei der Betrachtung des Bildes, hat der Betrachter gar nicht die Chance etwas Wiedererkennbares zu entdecken, sondern ist ausschliesslich der Farbe – dem Erhabenen in der Kunst – ausgeliefert. Das unmittelbare Erleben der Farbe ist das Ziel seiner Werke. „Das Bild wird zum Träger der sinnlich erfahrbaren, materiell greifbaren Idee als Resultat eines ebenso radikalen wie pathetischen bildnerischen Denkens.“ (zit. Walter, Ingo F. (Hrsg.): Kunst des 20. Jahrhunderts, Teil 1, Malerei, Köln 2000, S. 289)
CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)
Verkauft für CHF 24 500 (inkl. Aufgeld)
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