Lot 3424 - A185 PostWar & Contemporary - Samstag, 30. Juni 2018, 14.00 Uhr
FRANZ ERHARD WALTHER
(Fulda 1939–lebt und arbeitet in Fulda)
Ohne Titel. 1967.
Aquarell und Bleistift auf Papier, doppelseitig bemalt.
Unten links signiert und datiert sowie verso: Walther 67.
30 x 22 cm.
Provenienz: Direkt vom Künstler erworben, seit dem Privatsammlung Schweiz.
Franz Erhard Walthers Gesamtoeuvre hinterfragt den traditionellen Skulpturbegriff. In seinem Sinne soll statt eines traditionellen Kunstwerks, ein Handlungs- oder Kommunikationsobjekt geschaffen werden. Der Betrachter seiner Werke wird zur Interaktion und zur Erfahrung der Materialien, der Stoffe, dem Empfinden des eigenen Körpers und Handelns im Ausstellungsraum, angeregt. Mit diesem Ansatz beschäftigt sich der Künstler seit den 1960er Jahren und entwickelt zwischen 1963 und 1969 sein bekanntes Werk „Werksatz 1“: eine 58-teilige Serie von benutzbaren Objekten, die aus Baumwolle, Holz oder Schaumstoff geometrische Formen bilden, und die einfache und stille Bewegungsabläufe der Betrachter erfordern, um ihre Bedeutung zu entfalten. Dieses Werk wird erstmals im Museum of Modern Art New York im Jahr 1969 präsentiert. Er gilt als einer der Pioniere der Partizipationskunst und als einer der Ersten, die Nachkriegskunst hinter sich lässt.
Der "Werksatz 1" wurde von über 5000 Zeichnungen und Diagrammen begleitet, die dazu dienten, dem Besuchern zu erklären, wie man sich den Objekten nähern durfte. Später entwickelt und relativiert Franz Erhard Walther die Idee der Handlungsaspekte zu hypothetischen Möglichkeiten des Handelns, wozu auch zahlreiche Zeichnungen entstehen.
Unsere zwei vorliegenden Papierarbeiten gehören zu den sogenannten „Werkzeichnungen“: Doppelseitig mit verschiedensten Techniken (Aquarell, Gouache, Kaffee, Blei- und Buntstift, Kreide, teils auch mit Collagen) bemalt und beschriftet. Die Begriffe Ort, Körper, Innen, Aussen, Raum, Zeit, Richtung, Bewegung u.a. gehören zum wichtigsten Wortschatz des Künstlers, womit er den Betrachter in seinem Denkprozess und seinem Verhalten dem Werk gegenüber zur individuellen Reflexion einlädt.
Franz Erhard Walther wird 1939 in Fulda geboren und studiert von 1957 bis 1959 an der Werkkunstschule in Offenbach am Main, anschliessend bis 1961 an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt. Von 1962 bis 1964 wird er u.a. mit Gerhard Richter und Sigmar Polke Schüler von Karl Otto Götz an der Kunstakademie Düsseldorf. Zwischen 1967 bis 1971 lebt Walther in New York. Nach seiner Rückkehr wird er mit nur 32 Jahren Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit der Jahrtausendwende lebt und arbeitet der Künstler wieder in Fulda. Seine zahlreichen Auszeichnungen werden 2017 mit dem Goldenen Löwen der 57. Kunstbiennale in Venedig gekrönt.
Franz Erhard Walthers Gesamtoeuvre hinterfragt den traditionellen Skulpturbegriff. In seinem Sinne soll statt eines traditionellen Kunstwerks, ein Handlungs- oder Kommunikationsobjekt geschaffen werden. Der Betrachter seiner Werke wird zur Interaktion und zur Erfahrung der Materialien, der Stoffe, dem Empfinden des eigenen Körpers und Handelns im Ausstellungsraum, angeregt. Mit diesem Ansatz beschäftigt sich der Künstler seit den 1960er Jahren und entwickelt zwischen 1963 und 1969 sein bekanntes Werk „Werksatz 1“: eine 58-teilige Serie von benutzbaren Objekten, die aus Baumwolle, Holz oder Schaumstoff geometrische Formen bilden, und die einfache und stille Bewegungsabläufe der Betrachter erfordern, um ihre Bedeutung zu entfalten. Dieses Werk wird erstmals im Museum of Modern Art New York im Jahr 1969 präsentiert. Er gilt als einer der Pioniere der Partizipationskunst und als einer der Ersten, die Nachkriegskunst hinter sich lässt.
Der "Werksatz 1" wurde von über 5000 Zeichnungen und Diagrammen begleitet, die dazu dienten, dem Besuchern zu erklären, wie man sich den Objekten nähern durfte. Später entwickelt und relativiert Franz Erhard Walther die Idee der Handlungsaspekte zu hypothetischen Möglichkeiten des Handelns, wozu auch zahlreiche Zeichnungen entstehen.
Unsere zwei vorliegenden Papierarbeiten gehören zu den sogenannten „Werkzeichnungen“: Doppelseitig mit verschiedensten Techniken (Aquarell, Gouache, Kaffee, Blei- und Buntstift, Kreide, teils auch mit Collagen) bemalt und beschriftet. Die Begriffe Ort, Körper, Innen, Aussen, Raum, Zeit, Richtung, Bewegung u.a. gehören zum wichtigsten Wortschatz des Künstlers, womit er den Betrachter in seinem Denkprozess und seinem Verhalten dem Werk gegenüber zur individuellen Reflexion einlädt.
Franz Erhard Walther wird 1939 in Fulda geboren und studiert von 1957 bis 1959 an der Werkkunstschule in Offenbach am Main, anschliessend bis 1961 an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt. Von 1962 bis 1964 wird er u.a. mit Gerhard Richter und Sigmar Polke Schüler von Karl Otto Götz an der Kunstakademie Düsseldorf. Zwischen 1967 bis 1971 lebt Walther in New York. Nach seiner Rückkehr wird er mit nur 32 Jahren Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit der Jahrtausendwende lebt und arbeitet der Künstler wieder in Fulda. Seine zahlreichen Auszeichnungen werden 2017 mit dem Goldenen Löwen der 57. Kunstbiennale in Venedig gekrönt.
CHF 2 000 / 3 000 | (€ 2 060 / 3 090)
Verkauft für CHF 2 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr