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Lot 1727 - Z41 Photographie - Samstag, 03. Dezember 2016, 10.00 Uhr

RICHARD AVEDON

(1923-2004)
Archbishop Desmond M. Tutu. Original-Photographie.
Archival Pigment Print aufgezogen auf Aluminium-Platte. Vintage. 2000.
Ca. 120 x 120 cm.
Gerahmt.

Literatur:
Avedon, Richard, Giovanni Agnelli, G. K. Kasparov, u. a. Book of Experts. Zürich, Winterthur International u. McCann-Erickson, 2000.
Avedon, Richard und Harry N. Abrahms (Hrsg.). Richard Avedon Portraits/ Richard Avedon; essays by Maria Morris Hambourg and Mia Fineman and Richard Avedon; foreword by Philippe de Montebello. New York, 2002.

Durchaus ungewöhnlich für das Werk Richard Avedons verdankt sich die vorliegende Arbeit einem kommerziellen Auftrag für die Versicherungsgesellschaft Winterthur International. Die gedruckte Anzeige mit dem Titel "ARCHBISHOP DESMOND M. TUTU" wurde von der Werbefirma McCann-Erickson, Genf initiiert und im August 2001 veröffentlicht. Der südafrikanische Menschenrechtsaktivist Desmond Mpilo Tutu wurde 1931 in Klerksdorp, Südafrika geboren. 1984 erhielt er den Friedensnobelpreis für seinen unermüdlichen Kampf gegen die Rassenungleichheit im Zuge der Apartheid. Unter dem Leitmotiv "Of course, faith is a risk - but one I would never risk living without" erschien die vorgenannte Kampagne der Winterthur Versicherung. Tutu wurde 1984 der erste schwarze anglikanische Bischof von Johannesburg. In den Jahren 1986 bis 1996 lehrte und predigte er als Erzbischof von Kapstadt und Primas der Church of the Province of South Africa. Insbesonders Tutus Rolle in der Palästinenserfrage, dem Zweiten Irakkrieg, für die Anerkennung der Homosexuellen in Afrika sowie zuletzt seine pointierten Kritiken gegen den ANC (Afrikanischer Nationalkongress) zeichnen sein politisches Engagement aus.

"Archbishop Desmond Tutu; a radiant personality despite decades of tireless fighting" (Richard Avedon, Book of Experts, Bildindex).

Richard Avedons Portraits sind zumeist nicht durch kommerzielle Gesichtspunkte geleitet, sondern von persönlicher Überzeugung. "Avedon's portrait work constitutes a modern-day pantheon of many of the major artistic, intellectual, and political figures of the late twentieth century, and, as such, it belongs to the time-honored tradition of public portratiure. Much like the great nineteenth-century French photographer, Nadar, whose telling portraits of rare individuals captured the creative genius of his generation, so Avedon, a century later, collected the key players and directed them in a brilliant portrait of an era that was questioning, unruly, and self-consciously alive." (Philippe de Montebello in Richard Avedon Portraits, Vorwort).

Richard Avedon fasst in seinem kontrastreichen Portrait die Stimmung der charaktervollen Persönlichkeit konzentriert auf. Der Blick ist dem Betrachter entgegen gerichtet, die Hände sind vor dem Mund zum Gebet verschränkt. Die Konturen des Körpers haben sich in Luft aufgelöst - die dunkle Montur ist mit dem Hintergrund verschmolzen. Eine transzendete Vereinigung von Bild und Person hat stattgefunden, der Körper des Portratierten scheint wie ein Geist in der Luft zu schweben. Einzig in seinen Augen erblickt man die Reflektion der Blitzlichter der Kamera durch die ausführende Hand des Photographen, was uns wieder auf den Boden der Realität zurückkehren lässt. Diesen Blick werden wir freilich nicht mehr vergessen.

Provenienz:

- Schenkung des Photographens an die beteiligten Mitglieder des Projektes der Firma Winterthur International.
- Schweizer Privatbesitz.

CHF 12 000 / 18 000 | (€ 12 370 / 18 560)


Verkauft für CHF 17 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr