Lot 3066 - Z38 Schweizer Kunst - Freitag, 26. Juni 2015, 14.00 Uhr
EDUARD GUBLER
(1891 Zürich 1971)
Stillleben mit Korb. 1924.
Tempera auf Holz.
Unten rechts signiert: Ed. Gubler.
75,5 x 54,5 cm.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Schaffhausen, 27.5.-6.8.1972, Eduard Gubler - Das Lebenswerk, Museum zu Allerheiligen. - Engelberg, 10.7.-29.8.1999, Eduard Gubler - Wegbereiter der Moderne (Gemälde 1913-1925), Talmuseum Engelberg. - Olten, 23.3.-14.5.2000, Eduard Gubler - Wegbereiter der Moderne (Gemälde 1913-1925), Kunstmuseum Olten, Nr. 38 (verso Etikette). Literatur: - Ausst. Kat. Eduard Gubler, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen 1972, S. 32. - Fässler, Doris: Eduard Gubler - Gemälde 1913-1925, Luzern 1999, S. 161, Tafel 47. Wie sein Vater und sein Bruder Max Gubler, so widmete sich ebenfalls Eduard Gubler intensiv der Malerei. In seiner Tätigkeit als Pädagoge und Zeichenlehrer, aber auch als gelernter Maler und Radierer besuchte Eduard Gubler nebst dem Lehrerseminar in Küsnacht die Kunstgewerbeschule in München. Sein Aufenthalt in München wurde durch den plötzlichen Ausbruch des ersten Weltkrieges abrupt gestoppt und so reiste er zurück nach Zürich, wo er sich, wie zahlreiche seiner Künstlerkollegen, der expressiven Malweise widmete. Schon bald wandte er sich von dieser ab zugunsten der neuen Sachlichen Stilrichtung. Sowohl inhaltlich wie auch technisch beeinflusst von der Malerei der Alten Meister entstehen in der Zeit um 1923 einige phantastische Gemälde Gublers. Ganz in der Manier bekanntester Vorbilder, welche Gubler aus dem Zürcher Landesmuseum kannte, malt er im Sinne der frühen Technik. "In den Jahren 1923 bis 1925 malte er fast ausschliesslich in Tempera auf Holz und in einer Mischtechnik von Ölfarben mit Tempera. Der gesamte Farbeindruck wird dabei intensiver und leuchtender. Weil die Temperafarben rasch trocknen, ist ein schnelles Arbeiten möglich. Da sie sich nicht wie Ölfarben nass in nass verarbeiten lassen, werden feine Schattierungen und Übergänge, wie sie für die feinen Zeichnungen nötig sind, mit vielen Lagen parallel geführter Striche über dunklem Grund erreicht." ( Fässler 1999, S. 58). Geschult durch die Betrachtung der Originale und durch die Vertiefung in Fachliteratur verwendet Gubler in dem hier angebotenen Gemälde die erlernte alte Technik. Das von Gubler gewählte Bildmotiv entspricht dabei aber auch auch dem Zeitgeist der Moderne. Hierbei beeinflussen ihn Zeitgenossen, die sich wie er dem Stillleben aus einer neuen und modernen Perspektive nähern. Das "Stillleben mit Korb" besticht insofern durch den Rückgriff auf historische Vorbilder, wie beispielsweise Konrad Witz (Vgl. Fässler, 1999, S.59). Dies verdeutlicht sich vor allem in dem gekonnt drapierten Vorhang mit Faltenwurf, durch den - ähnlich einem Bühnenschauspiel - die Stilllebenszenerie dem Betrachter eröffnet wird. Die einzelnen Gegenstände folgen einer klaren und strukturierten Anordnung und sind geprägt durch das moderne und schlichte Design der Sachlichkeit. Die Kombination aus historischer Technik und zeitgenössischem Inhalt verleiht diesem Werk eine besondere Ästhetik.
CHF 50 000 / 70 000 | (€ 51 550 / 72 160)
Verkauft für CHF 60 500 (inkl. Aufgeld)
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