Lot 3024 - Z39 Schweizer Kunst - Freitag, 04. Dezember 2015, 14.00 Uhr
ANKER, ALBERT
(1831 Ins 1910)
Mädchen mit Korb im Wald (Erdbeerimareili). 1872.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: Anker 1872.
81 x 61 cm.
Provenienz:
- Sammlung Auguste Robert, 1873.
- Auktion Stucker Bern, 1951, Los Nr. 2084.
- Privatbesitz Bern, 1962.
- Bedeutende Zürcher Privatsammlung.
Ausstellung:
Zürich, 7.5.-5.6.1911, Ausstellung Albert Anker, Kunsthaus Zürich, Nr. 21.
Literatur:
- Livre de vente, 16.2.1873.
- Huggler, Max / Wagner, Hugo / Walterskirchen von, Katalin: Albert Anker - Katalog der Gemälde und Ölstudien, Kunstmuseum Bern, Bern 1962, Nr. 164.
- Kuthy, Sandor und Bhattacharya-Stettler, Therese: Albert Anker - Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 117, Nr. 170 (mit Abb.).
"Wer vom Erdbeerimareili was Böses sagt, versündigt sich, Mareili war besser als Ihr und ich." Mit diesen Worten beginnt der Pfarrer in Jeremias Gotthelfs "das Erdbeerimareili" die Geschichte von jenem blonden Mädchen zu erzählen, "das nicht so eins von denen war, wie die Welt sie bald rühmt, bald richtet. Sein Leben war kein äusseres, welches in die Augen fiel, es prangte nicht mit Hoffart, verrichtete keine Heldentaten, weder mit dem Spiess noch mit der Zunge; sein Leben war ein inneres, sein Wesen war gering vor der Welt, und auf solche Wesen versteht die Welt sich nicht". Das Erdbeerimareili - ein zauberhaftes Geschöpf mit einer fast märchenhaften, magischen Verbundenheit mit der Natur - verkörpert in einer der schönsten Geschichten Gotthelfs "das Gesegnetsein in reinster Form". Die populäre, ganz dem Ankerschen Geist entsprechende Geschichte nimmt der Künstler zum Anlass für dieses Bildnis. Das Mädchen, das sich durch sein reines Wesen, seine Naturverbundenheit und das Pflücken der schönsten und reifsten Erdbeeren auszeichnet, sitzt in einer kleinen Waldlichtung auf einem Baumstamm; auf ihrem Schoss ruht der gefüllte Korb. Ihr Mund ist rot gefärbt von den eben gegessenen Erdbeeren. Eine Hand liegt sanft auf dem Korb, als ob sie die kleinen Früchte darin schützen wollte. Das leicht von hinten einfallende Sonnenlicht lässt die Konturen ihrer blonden Haare leuchten. Die dichten, beinahe bedrohlich dunklen Blätter im Hintergrund werden durch einzelne Lichtreflexe beleuchtet. Auch in den Gesichtszügen hält sich Anker an Gotthelfs Vorlage des schönen Kindes "mit dunkelblauen Augen, halb scheu, halb wild, länglichem Gesicht, verschlossenem Munde, blondhaarig und schweigsam"(Jeremias Gotthelf: Das Erdebeerimareili. Ausgewählte Werke in 12 Bänden. Band 11, Zürich, 1978, Erstdruck 1851.) Albert Anker hat das Thema des Erdbeerimareili später in anderen Gemälden wieder aufgenommen, so u.a. im 1884 entstandenen Gemälde, das sich heute im Musée cantonal des Beaux Arts in Lausanne befindet (WVZ Nr. 323).
- Sammlung Auguste Robert, 1873.
- Auktion Stucker Bern, 1951, Los Nr. 2084.
- Privatbesitz Bern, 1962.
- Bedeutende Zürcher Privatsammlung.
Ausstellung:
Zürich, 7.5.-5.6.1911, Ausstellung Albert Anker, Kunsthaus Zürich, Nr. 21.
Literatur:
- Livre de vente, 16.2.1873.
- Huggler, Max / Wagner, Hugo / Walterskirchen von, Katalin: Albert Anker - Katalog der Gemälde und Ölstudien, Kunstmuseum Bern, Bern 1962, Nr. 164.
- Kuthy, Sandor und Bhattacharya-Stettler, Therese: Albert Anker - Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 117, Nr. 170 (mit Abb.).
"Wer vom Erdbeerimareili was Böses sagt, versündigt sich, Mareili war besser als Ihr und ich." Mit diesen Worten beginnt der Pfarrer in Jeremias Gotthelfs "das Erdbeerimareili" die Geschichte von jenem blonden Mädchen zu erzählen, "das nicht so eins von denen war, wie die Welt sie bald rühmt, bald richtet. Sein Leben war kein äusseres, welches in die Augen fiel, es prangte nicht mit Hoffart, verrichtete keine Heldentaten, weder mit dem Spiess noch mit der Zunge; sein Leben war ein inneres, sein Wesen war gering vor der Welt, und auf solche Wesen versteht die Welt sich nicht". Das Erdbeerimareili - ein zauberhaftes Geschöpf mit einer fast märchenhaften, magischen Verbundenheit mit der Natur - verkörpert in einer der schönsten Geschichten Gotthelfs "das Gesegnetsein in reinster Form". Die populäre, ganz dem Ankerschen Geist entsprechende Geschichte nimmt der Künstler zum Anlass für dieses Bildnis. Das Mädchen, das sich durch sein reines Wesen, seine Naturverbundenheit und das Pflücken der schönsten und reifsten Erdbeeren auszeichnet, sitzt in einer kleinen Waldlichtung auf einem Baumstamm; auf ihrem Schoss ruht der gefüllte Korb. Ihr Mund ist rot gefärbt von den eben gegessenen Erdbeeren. Eine Hand liegt sanft auf dem Korb, als ob sie die kleinen Früchte darin schützen wollte. Das leicht von hinten einfallende Sonnenlicht lässt die Konturen ihrer blonden Haare leuchten. Die dichten, beinahe bedrohlich dunklen Blätter im Hintergrund werden durch einzelne Lichtreflexe beleuchtet. Auch in den Gesichtszügen hält sich Anker an Gotthelfs Vorlage des schönen Kindes "mit dunkelblauen Augen, halb scheu, halb wild, länglichem Gesicht, verschlossenem Munde, blondhaarig und schweigsam"(Jeremias Gotthelf: Das Erdebeerimareili. Ausgewählte Werke in 12 Bänden. Band 11, Zürich, 1978, Erstdruck 1851.) Albert Anker hat das Thema des Erdbeerimareili später in anderen Gemälden wieder aufgenommen, so u.a. im 1884 entstandenen Gemälde, das sich heute im Musée cantonal des Beaux Arts in Lausanne befindet (WVZ Nr. 323).
CHF 1 300 000 / 1 800 000 | (€ 1 340 210 / 1 855 670)
Verkauft für CHF 1 630 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr