Lot 3055 - A176 Gemälde Alter Meister - Dienstag, 22. März 2016, 14.30 Uhr
PIJNACKER, ADAM
(Pijnacker 1621 - 1673 Amsterdam)
Waldlandschaft mit Wasserfall.
Öl auf Leinwand.
43 x 47,5 cm.
Gutachten:
Dr. Walther Bernt, München, April 1977.
Provenienz:
- Sammlung R. und E. Schöpke.
- Auktion Koller, Zürich, 24.3.2006, Los 3080.
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Sammlung R. und E. Schöpke. Flämische und Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Bündner Kunstmuseum, Chur, 5.9. - 14.11.1976 (verso Stempel: "Bündner Kunstmuseum, Inv. Nr. 977/3367, Leihgabe").
- Sammlung R. und E. Schöpke, Flämische und Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Thunerhof, Thun, 23.6. - 17.8.1977.
Diese Landschaft ist ein charakteristisches und qualitätsvolles Frühwerk Adam Pijnackers, um 1650, das Laurie Harwood vor der Publikation ihrer Monographie (Adam Pijnacker c. 1620 - 1673, 1988) unbekannt war. Bereits hier wird die Virtuosität des Künstlers deutlich, Licht und Schatten realstisch und stimmungsvoll wiederzugeben, die zu seiner künstlerischen Spezialisierung werden sollte und sein gesamtes Oeuvre prägte. Die nach links gewandte Hirtin, der Baumstrunk und der Wasserfall sind wiederkehrende Motive in diesen frühen Landschaften.
Die Gliederung der verschiedenen Bildebenen ist ähnlich, so auch die Umrahmung der Szene mit einer Baumgruppe auf der einen und einem Baumstrunk auf der anderen Seite. Auch im zurückhaltenden Kolorit zeigen diese Bilder ihre Verwandtschaft. Obwohl keine Landschaften aus dieser Frühzeit datiert sind, geht Harwood von einer Entstehung unserer Landschaft um 1650 aus, und reiht es somit zeitlich zwischen dem Gemälde im Rijksmuseum (vorgeschlagene Datierung um 1649) und in Montreal (vorgeschlagene Datierung um 1650/53) ein. Laurie Harwood hebt hervor (Harwood, ebd., S. 4), das bereits in den frühen Landschaften die qualitätsvolle Behandlung des einfallenden Lichts deutlich zu erkennen ist. Meistens handelt es sich um eine Abendbeleuchtung, die dazu eingesetzt wird, um die Landschaft zu untergliedern und Details hervor zu heben. Das Kolorit ist wie bei Jan Both meist zurückhaltend, doch die Farbakzente, wie hier bei der Hirtin und dem Baumstrunk, beleben die Szene. Kompositorisch ist der Einfluss von Jan Both eindeutig.
Dr. Laurie Harwood hat die Eigenhändigkeit dieses Gemäldes anhand einer Fotografie bestätigt, wofür wir ihr danken.
Dr. Walther Bernt, München, April 1977.
Provenienz:
- Sammlung R. und E. Schöpke.
- Auktion Koller, Zürich, 24.3.2006, Los 3080.
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Sammlung R. und E. Schöpke. Flämische und Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Bündner Kunstmuseum, Chur, 5.9. - 14.11.1976 (verso Stempel: "Bündner Kunstmuseum, Inv. Nr. 977/3367, Leihgabe").
- Sammlung R. und E. Schöpke, Flämische und Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Thunerhof, Thun, 23.6. - 17.8.1977.
Diese Landschaft ist ein charakteristisches und qualitätsvolles Frühwerk Adam Pijnackers, um 1650, das Laurie Harwood vor der Publikation ihrer Monographie (Adam Pijnacker c. 1620 - 1673, 1988) unbekannt war. Bereits hier wird die Virtuosität des Künstlers deutlich, Licht und Schatten realstisch und stimmungsvoll wiederzugeben, die zu seiner künstlerischen Spezialisierung werden sollte und sein gesamtes Oeuvre prägte. Die nach links gewandte Hirtin, der Baumstrunk und der Wasserfall sind wiederkehrende Motive in diesen frühen Landschaften.
Die Gliederung der verschiedenen Bildebenen ist ähnlich, so auch die Umrahmung der Szene mit einer Baumgruppe auf der einen und einem Baumstrunk auf der anderen Seite. Auch im zurückhaltenden Kolorit zeigen diese Bilder ihre Verwandtschaft. Obwohl keine Landschaften aus dieser Frühzeit datiert sind, geht Harwood von einer Entstehung unserer Landschaft um 1650 aus, und reiht es somit zeitlich zwischen dem Gemälde im Rijksmuseum (vorgeschlagene Datierung um 1649) und in Montreal (vorgeschlagene Datierung um 1650/53) ein. Laurie Harwood hebt hervor (Harwood, ebd., S. 4), das bereits in den frühen Landschaften die qualitätsvolle Behandlung des einfallenden Lichts deutlich zu erkennen ist. Meistens handelt es sich um eine Abendbeleuchtung, die dazu eingesetzt wird, um die Landschaft zu untergliedern und Details hervor zu heben. Das Kolorit ist wie bei Jan Both meist zurückhaltend, doch die Farbakzente, wie hier bei der Hirtin und dem Baumstrunk, beleben die Szene. Kompositorisch ist der Einfluss von Jan Both eindeutig.
Dr. Laurie Harwood hat die Eigenhändigkeit dieses Gemäldes anhand einer Fotografie bestätigt, wofür wir ihr danken.
CHF 7 000 / 10 000 | (€ 7 220 / 10 310)
Verkauft für CHF 12 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr