FRANCESCO CLEMENTE

Provenienz: Privatsammlung. Francesco Clemente wird 1952 in Neapel geboren; er lebt und arbeitet heute in New York, Rom und Indien. Er gilt neben Chia, Cucchi und Paladino als einer der Vertreter der italienischen "Transavanguardia", auch wenn er selbst nie gerne solchen Stilrichtungen zugeteilt wird. 1970 beginnt er sein Architekturstudium in Rom, das er jedoch nicht abschliesst. Bereits 1971 hat er seine erste Einzelausstellung in der Galleria Valle Giulia in Rom. Kurz darauf folgt seine erste Reise nach Indien und Afghanistan, unter anderem mit dem Künstler Boetti. Auch später kehrt Clemente immer wieder nach Indien zurück und lebt auch zeitweise dort. 1974 lernt er die Schauspielerin Alba Primiceri kennen, die er später heiratet und die oft in seinen Werken dargestellt ist (Los 3440-41). Clemente kollaboriert mit anderen Künstlern, jungen, lokalen, indischen Künstlern und Handwerkern aber auch 1984 mit Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat. Seine Arbeit zeigt sehr stark den Einfluss verschiedener fremder Kulturen auf, vor allem die Einflüsse Indiens. Spiritualität, verschiede Religionen, Sexualität, symbolische Selbstdarstellungen und die Auseinandersetzung der eigenen Position zur Welt sind grundlegende Themen und Interessen seiner Kunst. Seine Bildsprache entspricht vollkommen seiner Phantasie und seinen ostasiatischen Einflüssen. Er arbeitet vorwiegend auf Papier, erst in den 1980er Jahren beginnt er einige grossformatige Werke in Öl und experimentiert auch mit neuen Medien und Techniken, unter anderem auch dem Fresko. "My work runs through iconography. It doesn't promote one iconography over another. I carry inside me the idea that it's better to be many than one, that many gods are better than just one god, many truths are better than one alone." (zit: F. Clemente in: Francesco Clemente, Ausst.Kat., Arts Council of Northern Ireland, Belfast, 1984).