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Lot 3048* - A172 Gemälde Alter Meister - Freitag, 27. März 2015, 15.00 Uhr

ADRIAEN VAN OSTADE

(1610 Haarlem 1685)
Fröhliche Gesellschaft in einem Wirtshaus. 1636.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: AV. OSTADE 1636.
43,5 x 52,5 cm.

Provenienz: - Sammlung Vanderbueken, Brüssel 1840. - Sammlung J.J. Chapuis. - Sammlung J. & A. Le Roy, Brüssel, 4.12.1865, Los 293. - Sammlung De Haest, Antwerpen. - Auktion Antone Sils, Jean Dirickx, Antwerpen, 21.3.1882, Los 34. - Kunsthandel P. de Boer, Amsterdam, 1954. - Sammlung Colonel & Mrs Harry E. Stewart, Dallas. - Europäische Privatsammlung. Literatur: Groot, C. Hofstede de: A Catalogue Raisonné, London 1910, Band III, S. 312, Nr. 554 (als van Ostade). Eine Gruppe von fröhlich feiernden Bauersleuten hat sich in einem Wirtshaus versammelt. In der Mitte spielt ein Musiker auf seiner Violine und wird von einem Sänger mit einem grossen Hut begleitet. Ein Paar tanzt engagiert links im Vordergrund, während ihnen andere rauchend und trinkend zuschauen. Rechts im Vordergrund neben einer Wasserpumpe findet sich ein Stilllebenarrangement aus Küchen- und Haushaltsutensilien. Das Thema des zwielichtigen Interieurs wurde von dem flämischen Maler Adriaen Brouwer (1605-1638) geprägt, der gemäss Arnold Houbraken (1660-1719) zur selben Zeit wie Adriaen van Ostade unter Frans Hals (1580-1585) in Haarlem studierte. Tatsächlich griff Ostade in seinem Frühwerk den Stil und die Sujets des flämischen Malerkollegen auf, der bis 1631 in Haarlem lebte. Wie Brouwer malte auch Ostade ländliche Tavernenszenen und Scheuneninterieurs, die von flapsigen Bauern mit lasterhaftem Benehmen belebt sind. Die hier angebotene Fröhliche Gesellschaft in einem Wirtshaus wurde 1636 von Ostade gemalt, zwei Jahre nachdem der Maler der Haarlemer Gilde beitrat. Sie verdeutlicht beispielhaft Ostades frühen Malstil und die Motivwahl, die in der frühen Phase seiner Malerkarriere zu finden sind. Trotz des spürbaren Einflusses von Brouwer ist die künstlerische Persönlichkeit Ostades hier bereits deutlich erkennbar. Seine Malfertigkeit ist genauer als die Brouwers und der Kontrast zwischen Hell und Dunkel spielt eine grössere Rolle in seinen Kompositionen. Seine Figuren sind von kleinerer Statur im Vergleich zu denjenigen von Brouwer, sie haben weniger überspitzte Gesichtszüge, ihre Charakterzüge und ihre Gefühlsstimmungen drücken sich mehr über ihrer Körpersprache als über eine überzeichnete Mimik aus. Besonders beeindruckend in unserem Gemälde ist die Feinheit des Striches, welche die Details der Stilllebenelemente hervorhebt. Der Künstler hat besondere Sorgfalt darin gelegt, die Materialien der Objekte wiederzugeben. Kleine weisse Akzente machen Kupfer, Keramik, Flechtkorb und die Zwiebeln in ihrer Textur spürbar. In dieser Detailvielfalt nimmt Ostade die Charakteristiken seines Spätwerks vorweg, welches besonders durch virtuose Stilllebenelemente geprägt ist.

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)


Verkauft für CHF 43 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr