Lot 3061 - Z37 Schweizer Kunst - Freitag, 05. Dezember 2014, 14.00 Uhr
FÉLIX VALLOTTON
(Lausanne 1865–1925 Paris)
Brume de matin aux Andelys. 1917.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: F. VALLOTTON. 17.
59 x 88,5 cm.
Provenienz: - Sammlung Axel Ullern, Honfleur (beim Künstler erworben um 1918). - Auktion Bellier, Drouot, Paris 12.06.1926, Los 119. (verso Etikette). - Wohl Sammlung Brenner. - Auktion Bellier, Drouot, Paris 30.06.1950, Los 96. - Galerie Daniel Malingue, Paris. - Auktion Sotheby's, London 27.06.1984, Los 171. - Auktion Koller Auktionen, Zürich 18-22.06.1985, Los 5104. - Schweizer Privatsammlung, an obiger Auktion erworben. Ausstellungen: - Lausanne, 2.-25.6.1983, Maîtres suisses et français, Galerie Vallotton, Nr. 95 (verso Etikette). - Lausanne, 30.6.-17.9.1983, Félix Vallotton, Galerie Vallotton, Nr. 41. Literatur: - Livre de raison, LRZ 1134. - Ducrey, Marina: Félix Vallotton (1865-1925) - L’œuvre peint - catalogue raisonné, Zürich und Lausanne 2005, Bd. III, S. 671, Nr. 1200 (mit Abb.). In den Jahren 1916/1917 besucht Félix Vallotton die Region rund um Les Andelys an der Seine und widmet ihr eine ganze Serie an Gemälden. Die kleine französische Gemeinde in der Haute-Normandie im Norden Frankreichs ist in zwei Stadtteile, Le Grand Andely und Le Petit Andely. aufgeteilt und mit vielen kleinen Inseln im Flussbett der Seine durchzogen. Die Besonderheit des hier angebotenen Gemäldes liegt in der einzigartigen Lichtstimmung, die Vallotton an einem frühen Morgen am Ufer der Seine einfängt. Der gelbliche Morgennebel hüllt die Wälder und die fernen Hügel in eine mystische Stimmung, die kurz davor steht, von der warmen Sonne durchbrochen zu werden. Die linksseitige frische grüne Böschung entlang der Seine sticht bereits aus dem sanften Erwachen der Natur heraus und kündigt einen sommerlichen Tag am Wasser an. Auf dem ruhigen, aber fliessenden Gewässer spiegeln sich die Zypressen und Laubbäume und ihre langen Schatten verleihen der Morgenstimmung eine zusätzliche tiefgreifende Nuance. Der breite Spazierweg am Wasser lädt zum Flanieren ein und sogar die vereinzelte Laterne schimmert noch dezent und zeugt von der gerade erst entwichenen Dunkelheit der Nacht. Das taufrische Grün der Wiesen am Flussrand lässt auf einen frühsommerlichen Zeitraum schliessen und den Betrachter erahnen, dass sich in nur wenigen Stunden an dieser Stelle viele Passanten und Kinder tummeln und die warme Sonne geniessen werden. Noch aber liegen die Boote im Stillen und das Wasser der Seine fliesst ruhig durch die Natur von Les Andelys. In seinen Aufzeichnungen berichtet Vallotton von der Serie über Les Andelys, zu der auch das angebotene Gemälde gehört, und über eine neu gefundene Freiheit, abseits von der klassischen historischen Landschaftsmalerei: "Ich beende gerade ein großes Landschaftsbild, das zweifelsohne meine Serie Les Andelys abschließt. Ich habe dabei größtes Vergnügen empfunden, war nicht von irgendeiner genauen Erinnerung an die Natur besessen, ich hatte eine reine Fläche vor mir und fühlte mich frei" (Nathalia Brodskaya: Félix Vallotton. New York 2013, S. 141).
CHF 400 000 / 500 000 | (€ 412 370 / 515 460)
Verkauft für CHF 687 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr