Lot 3272 - A152 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 26. März 2010, 16.30 Uhr
JEAN-BAPTISTE CAMILLE COROT
(1796 Paris 1875)
Fontainbleau - aux Gorges d'Apremont. Um 1830.
Öl auf Papier auf Holz.
Unten rechts bezeichnet: VENTE COROT.
32 x 44,3 cm.
Verso Stempel auf rotem Siegelwachs: VENTE COROT. Provenienz: - Nachlassverkauf Corot, verkauft an M. Détrimont. - Schweizer Privatsammlung. Literatur: Robaut, Alfred: L'Oeuvre de Corot, Catalogue raisonné et illustré, Paris, 1965, Band II, S. 97, Nr. 269. Kurz nach dem Tod seiner Schweser trat Corot 1822 in das Atelier von Achille-Etna Michallon ein. Als Michallon schon sechs Monate später verstarb, konnte Corot seine malerischen Kenntnisse bis 1825 in dem Atelier von Jean-Victoir Bertin vertiefen. Beide, Michallon als auch Bertin, waren Schüler von Pierre-Henri de Valenciennes, der als Begründer der "Plain-air" Malerei gilt und dessen theoretische Abhandlungen und Richtlinien zur malerischen Naturbeobachtung in der freien Natur nachhaltige Wurzeln schlagen sollten. Von Michallon erlernte Corot die Technik der zkizzenhaften Freilichtmalerei, welche er vor allem in der Provinz um Paris, in den Wäldern von Fontainebleau und später dann auch in Italien verwendete. 1825 reiste Corot das erste Mal nach Italien, wo er zusammen mit Edouard Bertin, Léopold Robert, Ernst Fries und anderen Landschaftsmalern durch die Campagna Italiens reiste, um zahlreiche Ölstudien verschiedenster Naturbeobachtungen anzufertigen. Durch seine ganze malerische Karriere hindurch sollte Corot immer wieder nach Italien zurückkehren um sich von den fassettenreichen Naturschauspielen inspirieren zu lassen. Doch auch in seinem Heimatland reiste Corot oft umher, um Landschaftsskizzen anzufertigen, welche er dann im Atelier in meist grossformatige Ideallandschaften umwandelte. Seine Öl-Studien indes waren nur für seinen persönlichen Gebrauch, seltener als Lernmaterial für seine Schüler, jedoch nie für die Öffentlichkeit gedacht. Seine im Salon in Paris ausgestellten, grossformatigen Landschaften fanden schon früh grossen Anklang in der Öffentlichkeit und schon um 1830 galt Corot als einer der führenden Maler seiner Generation. Jean-Baptiste Camille Corot beeinflusste nachhaltig mehrere Generationen von Landschaftsmalern. In den 1830er und 40er Jahren gelang es Corot, sich von der traditionellen Landschaftsmalerei von Claude Lorrain und Nicolas Poussin zu distanzieren und einen freieren, der Natur sehr nahen Weg einzuschlagen. Ab den 1850er Jahren entwickelte Corot eine neue, weitaus atmosphärischere Art der Ideallandschaft, welche ihre Spuren in dem um 1860 entstandenen Impressionismus hinterlassen sollten. Die enorme Vielzahl von Landschaftsstudien, welche Corot sein ganzes Leben hindurch angefertigt hatte, wurde erst nach dem Tod des Künstlers 1875 der Öffentlichkeit zugänglich. Sie zeugen von dem ernsthaften Interesse, welches der Künstler der Natur entgegenbrachte und von seiner freien und skizzenhaften malerischen Fähigkeit. Das angebotene, relativ grossformatige Gemälde ist um 1830 entstanden, in einer Zeit, in der Corot auf den Ratschlag Michaillons hin oft in die Gegend um Fontainebleau ging, um dort die charakteristischen Hügel- und Felsenlandschaften, sowie die Bäume zu studieren und in seinen Ölskizzen festzuhalten. Mareau-Nélaton schrieb über Fontainebleau: "Fontainebleau est alors un séjour à la monde parmi les peintres. C'est comme une succursale de l'Italie. On y vit dans une atmosphère de bienfaisante émulation et la nature y parle le plus noble des langages." (Moreau-Nélaton, 1924, vol. I, p. 29.).
CHF 100 000 / 140 000 | (€ 103 090 / 144 330)
Verkauft für CHF 198 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr