Lot 3487 - Z27 PostWar & Contemporary - Freitag, 04. Dezember 2009, 17.30 Uhr
TONY CRAGG
(Liverpool 1949–lebt und arbeitet in Wuppertal)
Silicate Landscape. 1992.
Glas.
Höhe 100 cm, Länge 90 cm.
Provenienz: - Galerie Pierre Huber, Genève. - Privatsammlung, Schweiz. "The things we see here in this room are kinds of hybrids of what's necessary, but there are thousands and thousands of other forms that don't yet exist. These could also be valuable, and they are valuable, because they still could provide meaning, they could still be used as metaphors, they could still be used as language, and they could still be used in thoughts and fantasies and dreams, and so on.. and those freedoms that they represent are basically still in our head, and the best way to use our head is to have a great language to work in. And so I think that to improve the visual language that you are working with is what sculptors want to do. " (Tony Cragg im Interview mit Jon Wood) Der 1949 in Liverpool geborene Cragg arbeitet zunächst als Labortechniker in der chemischen Industrie, ehe er 1970 an der Wimbledon School of Art sein Studium der Malerei aufnimmt und sich nach dem Abschluss 1973 am Royal College of Art in London zum Bildhauer ausbilden lässt. Die Erkundung von Raum und Volumen bestimmt Craggs frühe Arbeiten, die aus vorgefundenem Material bestehen und geprägt sind von deren Vergänglichkeit. In den 1970er Jahren wird Craggs Gestus raumgreifender. Protagonist seiner Arbeiten ist nach wie vor das "objet trouvé": die diversen Elemente wie Strandgut, Plastikartikel oder Abfall, den er auf Müllkippen zusammensucht, legt Cragg zu Arrangements zusammen, sozusagen zu dreidimensionalen Gemälden - am Boden oder an den Wänden. Das hier angebotene Werk - bestehend aus diversen Glasobjekten in Form von Flaschen, Vasen und Trinkbechern - besticht durch eine feine Poesie. Bei genauerem Hinsehen jedoch wird sich der Betrachter des Umstandes bewusst, dass einzelne dieser Elemente den Eindruck vermitteln, als wären sie sprichwörtlich angeknabbert worden. Der anfangs beinahe romantische Blick auf das Werk wird bei dieser Einsicht etwas getrübt. Der Betrachter bleibt irritiert und fasziniert zugleich zurück. Wie auch in den anderen Werken Craggs ist für den Künstler die Erfahrung der Beschaffenheit der physischen Welt, des Auseinander-Nehmens und des erneuten Zusammen-Setzens dieser Einzelteile fundamental. Dieser Umstand wiederum ist ausschlaggebend für das Verständnis von Raum und des Selbst. Tony Craggs reiches Werk hat die zeitgenössische Skulptur tiefgreifend beeinflusst.
CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)
Verkauft für CHF 57 600 (inkl. Aufgeld)
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