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Lot 3325 - A146 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 19. September 2008, 16.00 Uhr

VICTOR MIKHAILOVICH VASNETSOV

(Lopjal 1848–1926 Moskau)
Gegenstücke: Der thronende Christus und die thronende Maria.
Öl auf Leinwand auf Pavatex.
Je 130 × 50,5 cm.

Provenienz:
- Im Besitz der Sankt Wladimir Kathedrale, Kiew.
- Missionskirche der russischen Missionare in Harbin (China, 1906–1961).
- O. M. Katajeva, Russische Gebetsstätte in der Pension Pelikan, St. Gallen, 1963–2003.
- Schweizer Privatbesitz.

Geboren als Sohn eines Landpfarrers und Enkel eines Ikonenmalers genoss Victor Vasnetsov eine gute Ausbildung. Frühzeitig interessierte er sich für Naturwissenschaften, Astronomie und Malerei. Schon in seiner Jugend arbeitete er für einen Ikonenhändler seines Heimatortes. Nebenher besuchte er einen Kurs für Malerei. Nach dessen Abschluss entschloss er sich, nach Sankt Petersburg zu gehen, um dort Kunst zu studieren. 1867 trat er in die Petersburger Kunstakademie ein. Einige Jahre später entstand die Bewegung der Peredwischniki. Vasnetsov freundete sich mit dem Führer der Peredwischniki, Iwan Nikolajewitsch Kramskoi sowie mit Ilja Repin, einem weiteren Mitglied dieser Bewegung, an. Wasnezov war einer der berühmtesten russischen Künstler seiner Zeit. So wurde ihm die Leitung für die Innenausstattung mit Fresken der Sankt Wladimir Kathedrale in Kiew übertrage. Daran arbeitete er zusammen mit anderen berühmten Künstlern von 1885 bis 1896, dem Jahr, in welchem die Kirche fertiggestellt und eingeweiht wurde. Die Fresken der Wladimir Kathedrale wurden die grösste und berühmteste Arbeit Wasnezovs und wurden von den zeitgenössischen Kommentatoren als "epochales Ereignis" gefeiert. In der Vorbereitungsphase fertigte der Künstler mehrere Jahre lang Entwürfe der verschiedenen Figuren an. Als Modelle dienten ihm die Menschen auf den Strassen von Kiew. Dies führte dazu, dass die Heiligen auf seinen Fresken erstmals in der Geschichte der Ikonenmalerei menschlich und realistisch aussahen. Nach der Fertigstellung der Fresken sandte ihn die Kirche A. Garschin, Mitglied der zuständigen Projektgruppe der Sankt Wladimir Kathedrale, als Missionar nach Harbin (China). Mehrere Entwürfe Wasnezovs (darunter die hier angebotenen vier Werke) wurden mitgeschickt und als Ikonostase in einer kleinen Kirche Harbins aufgebaut. Von 1906 bis 1961 blieben die Gemälde dort. Während Chinas Kulturrevolution wurde die kleine Kirche zerstört und nur diese vier Ikonen konnten gerettet und von der Missionarin Olga Metrofanovna Katajeva versteckt werden. Am 27. November 1961 flüchteten 26 russische Missionare nach Hongkong, in ihrem Gepäck nahmen sie die geretteten Werke Wasnezovs mit. Die Missionare fanden Zuflucht in der britischen Botschaft in Hongkong und wurden von dort aus in die Schweiz geschickt. In Weesen, im Kanton St. Gallen, wurden sie in der Pension Pelikan untergebracht. In dieser Pension bauten die Missionare die vier mitgebrachten Ikonen Wasnezovs zur Ikonostase auf und eröffneten am 24. Januar 1963 die kleine Gebetsstätte. Nach dem Tod von O. M. Katajeva im Jahre 2003, sind die vier Ikonen in schweizer Privatbesitz übergegangen. Wir danken Herrn W. Schibajev freundlichst für die Archiv-Informationen.

CHF 500 000 / 600 000 | (€ 515 460 / 618 560)


Verkauft für CHF 1 250 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr