Lot 3026 - A144 Gemälde Alter Meister - Dienstag, 18. März 2008, 14.00 Uhr
SALOMON DE BRAY
(Amsterdam 1596–1664 Haarlem)
Bildnisstudie einer edlen Dame. 1639.
Öl auf Holz.
Unten links signiert: S. Bray. 1639.
Durchmesser 25 cm.
Provenienz: - Bei Dr. Schaffer, London, 1935. - Dr. Merz, Bern, c. 1938/9. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Von Moltke, J.W.: Salomon de Bray, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 11/2, 1938/9, S. 386, Nr. 81; S. 359, Abb. 48. Wie die aktuelle Ausstellung im Frans Hals Museum, Haarlem zeigt ('t Zit in de genen ! Vier schilders in een gezin: Dirck, Jan, Joseph en Salomon de Bray' , 2. Februar - 22. Juni 2008; danach vom 9. Juli - 5. Oktober 2008 in der Dulwich Picture Gallery, London), war Salomon, im Gegensatz zu seinem Sohn Jan, nicht auf die Portraitmalerei spezialisiert. Es existiert dennoch eine Reihe von portraitartigen Halbfigurdarstellungen, die sein Interesse an diesem Genre bekunden. Zu dieser Reihe gehört der Frauenkopf im Profil, von 1636, früher in der Sammlung Graf Spencer, Althorp, zuletzt auf der Auktion bei Sotheby's in New York, am 22. Januar 2004, Lot 62 (Von Moltke, ebd., Nr. 82, Abb. 46); der Knabenkopf, ebenfalls von 1636, zuletzt im Genfer Kunsthandel (ebd., Nr. 90, Abb. 47) und die beiden Köpfe, von 1640, in der Anhaltische Gemäldegalerie, Dessau (ebd., Nr.73 und 83, Abb. 49 und 50 ). Sie alle können als Kopfstudien verstanden werden, in denen der Maler versucht, die Gesichtszüge mit Licht zu modellieren. Das hier angebotene Gemälde nimmt zusammen mit dem Frauenkopf in Dessau eine bedeutende Rolle ein, da sie beide Salomons Entwicklung am Ende der 30er Jahre belegen. In dieser Zeit entfernt sich de Bray vom Utrechter Caravaggismus und lässt die Einflüsse von Rembrandt zu. Im Vergleich zu den früheren Köpfen von 1636 ist das Licht hier nicht mehr so hart gewählt und wird insbesondere bei dem hier besprochenen Gemälde durch den Schleier gedämpft. Wie von von Moltke vermerkt, gehören gerade diese Halbfiguren zu de Brays originellsten Arbeiten (ebd. S. 353). Sie zeigen seine sehr hohe künstlerische Fähigkeit, wobei er frei mit den verschiedenen Einflüssen seiner Zeit - Utrechter Caravaggismus und Rembrandt - umgeht.
CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)
Verkauft für CHF 96 000 (inkl. Aufgeld)
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