Lot 3414 - A211 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 28. November 2024, 16.00 Uhr
SOL LEWITT
(Hartford 1928–2007 New York)
Cube. 1997.
Gouache auf dünnem Karton.
Oben rechts signiert und datiert: S. Lewitt 1997.
154 × 154 cm.
Provenienz:
- Dranoff Fine Art, New York.
- Privatsammlung Schweiz, in obiger Galerie 1999 erworben.
Der amerikanische Künstler Sol LeWitt, geboren in Hartford, Connecticut, studiert an der Syracuse University und zieht 1953 nach New York City. Dort wird er Teil einer lebendigen Kunstszene, die in den 1960er Jahren von tiefgreifenden Veränderungen geprägt ist.
Während die Objektkunst zu Beginn der Sechzigerjahre ihren Höhepunkt erreicht, entsteht in New York eine neue, radikale Strömung. Alles, was Künstler wie Rauschenberg, Duchamp und die Vertreter der Pop Art von den Strassen, Flohmärkten oder alltäglichen Gegenständen in die Kunst integrieren, scheint plötzlich wie ausgelöscht. Der Begriff "Objekt" entfernt sich zunehmend von seiner Herkunft aus dem "objet trouvé". Donald Judd beansprucht ihn für einen neuen Fundamentalismus der Dreidimensionalität: Maschinengefertigte Kuben und Kästen versperren den Raum, Bodenplatten wie die von Carl André oder geformte Leuchtstoffröhren wie die von Dan Flavin füllen die Räume und reihen sich monumental aneinander. Modulare Gitter und offene Raumstrukturen breiten sich aus. Sol LeWitt steht zu diesem Zeitpunkt am Beginn einer neuen Ära. Als einer der Pioniere und bedeutendsten Vertreter der Konzeptkunst spielt er eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Minimal Art und übt einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunstgeschichte aus.
Sol LeWitts zentrales Prinzip besagt, dass die Idee oder das Konzept eines Kunstwerks von grösserer Bedeutung ist, als dessen physische Ausführung. Durch die Betonung strenger Formen, oftmals primäre Quadrate, und die Reduktion auf das Wesentliche des Sujets, trägt der Künstler durch seine Verwendung geometrischer Strukturen und repetitiver Muster dazu bei, den Fokus auf die Wahrnehmung der Betrachtenden zu lenken. Seine Kunst zielt somit darauf ab, ein intellektuelles und gedankliches Konzept zu erwecken.
Die Vorrangstellung des Würfels zieht sich in verschiedenen Medien durch Sol LeWitts gesamtes Œuvre und eröffnet unzählige Möglichkeiten innerhalb eng gefasster Anweisungen. Seine Serie "Cubes" untersucht die zahlreichen Variationen zweidimensionaler Darstellungen einer dreidimensionalen Form. In einigen Arbeiten erscheint der Würfel vollständig isometrisch projiziert, wie in dem vorliegenden Werk "Cube" aus dem Jahr 1997. Der schwebende Kubus, der in seiner geometrischen Strenge und Klarheit dargestellt wird, scheint den Raum zu durchdringen. Der einheitliche, monochrome Hintergrund, der das Werk umrahmt, verstärkt die visuelle dreidimensionale Wirkung des Kubus und schafft einen Kontrast, der sowohl Ruhe als auch Spannung erzeugt und die Idee von Unendlichkeit und Schwerelosigkeit hervorruft. Das bevorzugte Medium der dünn, teils fast transparent durchschimmernd aufgetragenen Gouache auf dünnem Karton in reduzierten Farben, lässt dem geometrischen Sujet in der Wahrnehmung der Betrachtenden den Vorrang.
Dieses herausragende Werk von Sol LeWitt verkörpert auf eindrucksvolle Weise seine künstlerische minimalistische und konzeptionelle Philosophie, welche die Beziehung zwischen Farbe, Form und Raum erkundet oder sogar darüber hinaus, die sich auch als Metapher für die Konzepte von Struktur und Ordnung in der Welt interpretieren lässt. Schliesslich entsteht Raum für Interpretationen, Raum für das, was Sol LeWitt zu erzielen versucht: Gedanken ausserhalb des Quadrats zu erzeugen.
Während die Objektkunst zu Beginn der Sechzigerjahre ihren Höhepunkt erreicht, entsteht in New York eine neue, radikale Strömung. Alles, was Künstler wie Rauschenberg, Duchamp und die Vertreter der Pop Art von den Strassen, Flohmärkten oder alltäglichen Gegenständen in die Kunst integrieren, scheint plötzlich wie ausgelöscht. Der Begriff "Objekt" entfernt sich zunehmend von seiner Herkunft aus dem "objet trouvé". Donald Judd beansprucht ihn für einen neuen Fundamentalismus der Dreidimensionalität: Maschinengefertigte Kuben und Kästen versperren den Raum, Bodenplatten wie die von Carl André oder geformte Leuchtstoffröhren wie die von Dan Flavin füllen die Räume und reihen sich monumental aneinander. Modulare Gitter und offene Raumstrukturen breiten sich aus. Sol LeWitt steht zu diesem Zeitpunkt am Beginn einer neuen Ära. Als einer der Pioniere und bedeutendsten Vertreter der Konzeptkunst spielt er eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Minimal Art und übt einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunstgeschichte aus.
Sol LeWitts zentrales Prinzip besagt, dass die Idee oder das Konzept eines Kunstwerks von grösserer Bedeutung ist, als dessen physische Ausführung. Durch die Betonung strenger Formen, oftmals primäre Quadrate, und die Reduktion auf das Wesentliche des Sujets, trägt der Künstler durch seine Verwendung geometrischer Strukturen und repetitiver Muster dazu bei, den Fokus auf die Wahrnehmung der Betrachtenden zu lenken. Seine Kunst zielt somit darauf ab, ein intellektuelles und gedankliches Konzept zu erwecken.
Die Vorrangstellung des Würfels zieht sich in verschiedenen Medien durch Sol LeWitts gesamtes Œuvre und eröffnet unzählige Möglichkeiten innerhalb eng gefasster Anweisungen. Seine Serie "Cubes" untersucht die zahlreichen Variationen zweidimensionaler Darstellungen einer dreidimensionalen Form. In einigen Arbeiten erscheint der Würfel vollständig isometrisch projiziert, wie in dem vorliegenden Werk "Cube" aus dem Jahr 1997. Der schwebende Kubus, der in seiner geometrischen Strenge und Klarheit dargestellt wird, scheint den Raum zu durchdringen. Der einheitliche, monochrome Hintergrund, der das Werk umrahmt, verstärkt die visuelle dreidimensionale Wirkung des Kubus und schafft einen Kontrast, der sowohl Ruhe als auch Spannung erzeugt und die Idee von Unendlichkeit und Schwerelosigkeit hervorruft. Das bevorzugte Medium der dünn, teils fast transparent durchschimmernd aufgetragenen Gouache auf dünnem Karton in reduzierten Farben, lässt dem geometrischen Sujet in der Wahrnehmung der Betrachtenden den Vorrang.
Dieses herausragende Werk von Sol LeWitt verkörpert auf eindrucksvolle Weise seine künstlerische minimalistische und konzeptionelle Philosophie, welche die Beziehung zwischen Farbe, Form und Raum erkundet oder sogar darüber hinaus, die sich auch als Metapher für die Konzepte von Struktur und Ordnung in der Welt interpretieren lässt. Schliesslich entsteht Raum für Interpretationen, Raum für das, was Sol LeWitt zu erzielen versucht: Gedanken ausserhalb des Quadrats zu erzeugen.
CHF 90 000 / 150 000 | (€ 92 780 / 154 640)