Lot 4013* - A211 Out of This World - Dienstag, 03. Dezember 2024, 17.00 Uhr
SCHÄDEL EINES MOSBACHER LÖWEN
Panthera Leo Fossilis.
Moggaster Höhle bei Ebermannstadt, Deutschland, 1985.
Mittleres Pleistozän, ca. 600’000 Jahre.
45 × 32 × 40 cm (Masse nicht inklusive Ständer).
Moggaster Höhle bei Ebermannstadt, Deutschland, 1985.
Mittleres Pleistozän, ca. 600’000 Jahre.
45 × 32 × 40 cm (Masse nicht inklusive Ständer).
Provenienz: Universität Erlangen (begutachtet durch Prof. Josef Theodor Groiss)
Der Mosbach-Löwe, Panthera leo fossilis, ist eine ausgestorbene Grosskatze des frühen und mittleren Pleistozäns. Sie waren die grössten Löwen, die je in Europa lebten und durchstreiften vor rund 600’000 Jahren die Wildnis auf der Suche nach Beute. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 2,40 Metern waren diese Tiere etwa einen halben Meter länger als die heute in Afrika lebenden Löwen. Dieses Raubtier ist auch der Vorfahre des späteren Höhlenlöwen, eines weiteren urzeitlichen Fleischfressers.
Seinen Namen verdankt der Mosbach-Löwe seinem Fundort: dem deutschen Mosbach bei Wiesbaden, wo die ersten fossilen Überreste dieser Art entdeckt wurden. Erstmals beschrieben wurde der Mosbacher Löwe 1906 von dem Paläontologen Wilhelm von Reichenau. Er untersuchte die pleistozänen Mosbacher Sande, die als bedeutendste Fundstätte von Eiszeitfossilien in Europa gelten. Überreste des Mosbach-Löwen, wie Kieferteile oder Zähne, befinden sich heute in den Sammlungen des Naturhistorischen Museums Mainz und im Museum Wiesbaden.
Das Exemplar
Der hier vorgestellte Schädel wurde 1985 in der Moggaster Höhle bei Ebermannstadt in Oberfranken gefunden. Untersucht von Prof. Jozef Theodor Groiss von der Universität Erlangen, wurde der Schädel als vollständiger Oberkiefer mit fast vollständig erhaltenem Unterkiefer eines Panthera leo fossilis identifiziert. Aufgrund seiner Ausmasse konnte eindeutig festgestellt werden, dass es sich um die Überreste eines sehr grossen, ausgewachsenen Männchens handelte. Die Universität Erlangen übernahm die Aufgabe, den Schädel für wissenschaftliche Zwecke zu restaurieren. Das hier gezeigte Exemplar wurde zudem 1992 in der Fachzeitschrift «Archaeopteryx» ausführlich beschrieben.
Der Restaurierungsprozess
Bei der Entdeckung fehlten die beiden oberen Eckzähne, das hintere Ende des rechten Unterkiefers und der linke Jochbogen. Der Oberkiefer war in der Mitte gebrochen und ein kleiner Teil des Schädeldaches fehlte. Der linke untere Eckzahn war bereits zu Lebzeiten abgebrochen. Es wurden zwei originale Eckzähne eines Panthera leo fossilis gefunden, die zu den unteren Eckzähnen passten. So konnte dieses Exemplar möglichst originalgetreu restauriert werden. Alle Backenzähne sind vollständig erhalten und in perfektem Zustand, was äusserst selten ist. Die Schneidezähne sind wissenschaftlich korrekte Abgüsse, die von der Universität Erlangen angefertigt wurden. Die erste Phase der Rekonstruktion wurde unter der Leitung von Prof. Groiss an der Universität Erlangen durchgeführt. Spätere Restaurierungsarbeiten wurden von einem renommierten Restaurator in Belgien ausgeführt. Das Exemplar ist in ausgezeichnetem Zustand und eine echte Rarität, da es eines der wenigen bisher gefundenen Exemplare dieser pleistozänen Art ist – ein faszinierendes Stück Eiszeitgeschichte.
Der Mosbach-Löwe, Panthera leo fossilis, ist eine ausgestorbene Grosskatze des frühen und mittleren Pleistozäns. Sie waren die grössten Löwen, die je in Europa lebten und durchstreiften vor rund 600’000 Jahren die Wildnis auf der Suche nach Beute. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 2,40 Metern waren diese Tiere etwa einen halben Meter länger als die heute in Afrika lebenden Löwen. Dieses Raubtier ist auch der Vorfahre des späteren Höhlenlöwen, eines weiteren urzeitlichen Fleischfressers.
Seinen Namen verdankt der Mosbach-Löwe seinem Fundort: dem deutschen Mosbach bei Wiesbaden, wo die ersten fossilen Überreste dieser Art entdeckt wurden. Erstmals beschrieben wurde der Mosbacher Löwe 1906 von dem Paläontologen Wilhelm von Reichenau. Er untersuchte die pleistozänen Mosbacher Sande, die als bedeutendste Fundstätte von Eiszeitfossilien in Europa gelten. Überreste des Mosbach-Löwen, wie Kieferteile oder Zähne, befinden sich heute in den Sammlungen des Naturhistorischen Museums Mainz und im Museum Wiesbaden.
Das Exemplar
Der hier vorgestellte Schädel wurde 1985 in der Moggaster Höhle bei Ebermannstadt in Oberfranken gefunden. Untersucht von Prof. Jozef Theodor Groiss von der Universität Erlangen, wurde der Schädel als vollständiger Oberkiefer mit fast vollständig erhaltenem Unterkiefer eines Panthera leo fossilis identifiziert. Aufgrund seiner Ausmasse konnte eindeutig festgestellt werden, dass es sich um die Überreste eines sehr grossen, ausgewachsenen Männchens handelte. Die Universität Erlangen übernahm die Aufgabe, den Schädel für wissenschaftliche Zwecke zu restaurieren. Das hier gezeigte Exemplar wurde zudem 1992 in der Fachzeitschrift «Archaeopteryx» ausführlich beschrieben.
Der Restaurierungsprozess
Bei der Entdeckung fehlten die beiden oberen Eckzähne, das hintere Ende des rechten Unterkiefers und der linke Jochbogen. Der Oberkiefer war in der Mitte gebrochen und ein kleiner Teil des Schädeldaches fehlte. Der linke untere Eckzahn war bereits zu Lebzeiten abgebrochen. Es wurden zwei originale Eckzähne eines Panthera leo fossilis gefunden, die zu den unteren Eckzähnen passten. So konnte dieses Exemplar möglichst originalgetreu restauriert werden. Alle Backenzähne sind vollständig erhalten und in perfektem Zustand, was äusserst selten ist. Die Schneidezähne sind wissenschaftlich korrekte Abgüsse, die von der Universität Erlangen angefertigt wurden. Die erste Phase der Rekonstruktion wurde unter der Leitung von Prof. Groiss an der Universität Erlangen durchgeführt. Spätere Restaurierungsarbeiten wurden von einem renommierten Restaurator in Belgien ausgeführt. Das Exemplar ist in ausgezeichnetem Zustand und eine echte Rarität, da es eines der wenigen bisher gefundenen Exemplare dieser pleistozänen Art ist – ein faszinierendes Stück Eiszeitgeschichte.
SKULL OF A MOSBACH LION
CHF 75 000 / 100 000 | (€ 77 320 / 103 090)