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Lot 3017* - A210 Gemälde Alter Meister - Freitag, 20. September 2024, 14.00 Uhr

SALVATOR ROSA

(Neapel 1615–1673 Rom)
Gefechtsszene. Um 1641–42.
Öl auf Leinwand.
Links auf dem Pferd monogrammiert: SR.
116 × 174,5 cm.


Provenienz:
- Sammlung Baroni Paino Luccoveni, Italien.
- Auktion Galleria Italiana d'Arte Milano, 24.11.1947, Los 47.
- Privatsammlung Erminio Palazzini.
- Durch Erbschaft, Privatsammlung Pierluigi Palazzini.
- Durch Erbschaft, Privatsammlung, Italien, seit 1988.

Mit einer wissenschaftlichen Analyse von Caterina Volpi.

Im Jahr 1641 gelangte Salvator Rosa von seiner Heimatstadt Neapel nach Florenz an den Hof von Giovan Carlo de Medici. Dort wurde Rosa, der sich seit Beginn seiner malerischen Ausbildung in der Werkstatt des neapolitanischen Meisters Aniello Falcone (1600–1656) auf Seestücke und Schlachten spezialisierte, mit dem Malen zweier grosser Marinen beauftragt. Nur ein Jahr später erhielt Rosa einen weiteren Auftrag aus der Familie Medici. So führte er 1642 für Ferdinando II. de Medici ein grossformatiges Schlachtengemälde aus, mit dem dieser die Geburt seines Sohnes Cosimo III. feiern wollte. Alle drei dieser Gemälde, die Rosa für die Medici malte, befinden sich heute im Palazzo Pitti in Florenz.

In die Phase dieser höchst bedeutenden Aufträge, die Salvator Rosa zu Beginn der 1640er-Jahre von der Medici Familie zuteil wurden, lässt sich auch die hier angebotene grossformatige Schlacht datieren. Insbesondere die dynamische Komposition, die die dargestellte Schlacht äusserst lebendig wirken lässt, entspricht ganz dem Stil des jungen Salvator Rosa. Zudem weist die Inszenierung des dargestellten Gefechts auf den unmittelbaren Einfluss der Malerei in Neapel, wie sie Salvator Rosa zu Beginn seiner künstlerischen Karriere erlernte, hin. Davon zeugt nicht nur die Umrahmung der gezeigten Szenerie durch einen Berg zur linken und eine Tempelruine zur rechten, sondern auch die warme Farbigkeit des Gemäldes vom typisch neapolitanischen Stil, der die Malerei Rosas in jenen Jahren in besonderer Weise auszeichnete.

Das vorliegende Gemälde von Salvator Rosa besticht durch seine hohe malerische Qualität. Die akribische Ausarbeitung zahlreicher Details der Physiognomien und Posen von Menschen und Tieren verdeutlichen uns gemeinsam mit der komplexen, dynamischen Komposition des Schlachtengemäldes die Meisterschaft Salvator Rosas in diesem Genre. Die Tatsache, dass Salvator Rosa direkt nach seiner Ankunft in Florenz von der Familie Medici gleich mehrere bedeutende Aufträge erhielt, löste im Florenz der Mitte des 17. Jahrhunderts einen regelrechten Nachahmungseffekt aus. So wandten sich zahlreiche andere florentinische Adelsfamilien, wie die Gerini, die Niccolini und die Corsini an Rosa, um ebenfalls Gemälde bei ihm in Auftrag zu geben. So entstanden mehrere Versionen des hier angebotenen Gemäldes, von denen sich die wohl bekannteste Ableitung, die 1652 im Auftrag des hohen florentinischen Geistlichen Neri Corsini entstanden ist, im Louvre in Paris befindet (Inv.-Nr. MR 471).

CHF 100 000 / 150 000 | (€ 103 090 / 154 640)