Lot 3010 - A208 Gemälde Alter Meister - Freitag, 22. März 2024, 14.00 Uhr
BERNER NELKENMEISTER, Umkreis
(tätig in Bern um 1479–1510)
Verkündigung. Um 1500.
Öl auf Holz.
98 × 91 cm.
Gutachten:
- Alfred Stange, 28.6.1967 (als Berner Nelkenmeister, Gutachten in Kopie vorhanden).
- Dr. Charlotte Gutscher-Schmid, 18.2.2024 (als Umkreis Berner Nelkenmeister um 1500).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, Château de Courtaney.
Literatur:
Alfred Stange und Nobert Lieb: Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer, Bd. II: Oberrhein, Bodensee, Schweiz, Mittelrhein, Ulm, Augsburg, Allgäu, Nördlingen, von der Donau zum Necker, München 1970, Nr. 331, S. 78.
Bei der Tafel mit der Verkündigung an Maria handelt sich um die einstige Innenseite eines linken Retabelflügels. Wahrscheinlich bildete die Darstellung der Geburt Christi auf dem rechten Innenflügel das Gegenstück dazu. Der Komposition liegen mehrere grafische Vorlagen zu Grunde, etwa ein Kupferstich von Martin Schongauer (1445/50–1491), welcher im ausgehenden 15. Jahrhundert sehr bekannt war. Das Gewand des Erzengels hingegen ähnelt mit seinen kurzen Ärmeln und den perlengeschmückten Säumen eher denjenigen aus italienischen Verkündigungsdarstellungen des 15. Jahrhunderts.
Unter dem Begriff der Nelkenmeister lassen sich Künstlerwerkstätte im Raum Solothurn, Bern, Baden und Zürich im Zeitraum zwischen 1479 und 1510 fassen, welche ihre Werke bevorzugt mit roten und weissen Nelken signierten.
Der Maler unserer Tafel erweist sich als ein typischer Vertreter der Zeit um 1500, der auf geschickte Weise verschiedene ihm bekannte Vorlagen verknüpfte und zu einer eigenen Version zusammenfügte. Dieser eigenständige Umgang mit Vorbildern macht den Reiz dieser Altartafel aus. Zudem zeigt die Tafel das hohe handwerkliche Können einer spätmittelalterlichen Werkstatt in unserem Raum. Sie besticht durch ihre ausnehmend schöne Farbigkeit und die geglückte Darstellung der Beziehung zwischen dem Engel und der selbstbewussten, aber demütigen Gottesmutter.
- Alfred Stange, 28.6.1967 (als Berner Nelkenmeister, Gutachten in Kopie vorhanden).
- Dr. Charlotte Gutscher-Schmid, 18.2.2024 (als Umkreis Berner Nelkenmeister um 1500).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, Château de Courtaney.
Literatur:
Alfred Stange und Nobert Lieb: Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer, Bd. II: Oberrhein, Bodensee, Schweiz, Mittelrhein, Ulm, Augsburg, Allgäu, Nördlingen, von der Donau zum Necker, München 1970, Nr. 331, S. 78.
Bei der Tafel mit der Verkündigung an Maria handelt sich um die einstige Innenseite eines linken Retabelflügels. Wahrscheinlich bildete die Darstellung der Geburt Christi auf dem rechten Innenflügel das Gegenstück dazu. Der Komposition liegen mehrere grafische Vorlagen zu Grunde, etwa ein Kupferstich von Martin Schongauer (1445/50–1491), welcher im ausgehenden 15. Jahrhundert sehr bekannt war. Das Gewand des Erzengels hingegen ähnelt mit seinen kurzen Ärmeln und den perlengeschmückten Säumen eher denjenigen aus italienischen Verkündigungsdarstellungen des 15. Jahrhunderts.
Unter dem Begriff der Nelkenmeister lassen sich Künstlerwerkstätte im Raum Solothurn, Bern, Baden und Zürich im Zeitraum zwischen 1479 und 1510 fassen, welche ihre Werke bevorzugt mit roten und weissen Nelken signierten.
Der Maler unserer Tafel erweist sich als ein typischer Vertreter der Zeit um 1500, der auf geschickte Weise verschiedene ihm bekannte Vorlagen verknüpfte und zu einer eigenen Version zusammenfügte. Dieser eigenständige Umgang mit Vorbildern macht den Reiz dieser Altartafel aus. Zudem zeigt die Tafel das hohe handwerkliche Können einer spätmittelalterlichen Werkstatt in unserem Raum. Sie besticht durch ihre ausnehmend schöne Farbigkeit und die geglückte Darstellung der Beziehung zwischen dem Engel und der selbstbewussten, aber demütigen Gottesmutter.
CHF 7 000 / 10 000 | (€ 7 220 / 10 310)
Verkauft für CHF 16 250 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr