Lot 3226* - A207 Impressionismus & Moderne - Freitag, 01. Dezember 2023, 16.30 Uhr
EMIL NOLDE
(Nolde 1867–1956 Seebüll)
Gebirgssee/Bergsee. 1948.
Aquarell auf Japanpapier.
Unten rechts signiert: Nolde.
26,5 × 45,6 cm.
Das Werk ist im Archiv der Nolde-Stiftung Seebüll unter der Verzeichnis-Nr. Fr.A.1030 registriert.
Gutachten:
Dr. Martin Urban, Seebüll, 14.9.1975.
Provenienz:
- Privatbesitz Flensburg.
- Schweizer Privatbesitz, durch Erbschaft von Obigem erhalten.
Noldes Verbindung zur Schweiz geht auf den Januar 1892 zurück, als er im Alter von 24 Jahren eine Lehre als Gebrauchsgrafiker am Museum für industrielle und angewandte Kunst in St. Gallen beginnt. Er erinnert sich immer wieder an die dramatische Natur dort und kehrt auch in späteren Jahren regelmässig in die Schweiz zurück, um Freunde zu besuchen und die Landschaft zu geniessen.
Die Massive der Schweizer Berge beeindrucken den Künstler nachhaltig. Nolde malt sie nicht nur, sondern will sie in ihrer gesamten Vielfalt erleben:"Mir waren sie einst, sinnend und in Träumen, in ihrer mächtigen Grösse wie Riesen und Riesinnen erschienen, und dann wieder stand ich vor ihnen, mit Eispickel und Gletschersporen gerüstet, in der fast unbezwingbaren Wirklichkeit." (Stiftung Seebüll, 2009, S. 60). Mit zunehmendem Alter sucht Nolde oft aus gesundheitlichen Gründen zusammen mit seiner Frau Ada Zuflucht in der Schweiz. Die Natur und die Luft dort wirken wohltuend auf ihre Seelen und Lungen.
Andreas Fluck hat festgestellt, dass "Nolde während seiner zahlreichen Aufenthalte in der Schweiz kein einziges Ölgemälde gemalt hat...vermutlich hielt er die Ölmalerei nicht für ein geeignetes Medium, um die Art und Weise, wie er die Schönheit der Schweizer Berglandschaft sah und empfand, festzuhalten."
(Fluck, 2010, S. 18/19).
1948 schliesslich verstirbt seine Frau Ada. Nolde heiratet nochmals und die Hochzeitsreise führt sie ein letztes Mal in die Schweiz. Das vorliegende Aquarell "Bergsee" entsteht auf eben dieser finalen Schweiz-Reise. In seiner bestens beherrschenden Technik der Nass-in-Nass-Aquarellmalerei zaubert Nolde hier zum letzten Mal eine farbintensive und wunderbar stimmige Darstellung der Schweizer Berglandschaft.
Gutachten:
Dr. Martin Urban, Seebüll, 14.9.1975.
Provenienz:
- Privatbesitz Flensburg.
- Schweizer Privatbesitz, durch Erbschaft von Obigem erhalten.
Noldes Verbindung zur Schweiz geht auf den Januar 1892 zurück, als er im Alter von 24 Jahren eine Lehre als Gebrauchsgrafiker am Museum für industrielle und angewandte Kunst in St. Gallen beginnt. Er erinnert sich immer wieder an die dramatische Natur dort und kehrt auch in späteren Jahren regelmässig in die Schweiz zurück, um Freunde zu besuchen und die Landschaft zu geniessen.
Die Massive der Schweizer Berge beeindrucken den Künstler nachhaltig. Nolde malt sie nicht nur, sondern will sie in ihrer gesamten Vielfalt erleben:"Mir waren sie einst, sinnend und in Träumen, in ihrer mächtigen Grösse wie Riesen und Riesinnen erschienen, und dann wieder stand ich vor ihnen, mit Eispickel und Gletschersporen gerüstet, in der fast unbezwingbaren Wirklichkeit." (Stiftung Seebüll, 2009, S. 60). Mit zunehmendem Alter sucht Nolde oft aus gesundheitlichen Gründen zusammen mit seiner Frau Ada Zuflucht in der Schweiz. Die Natur und die Luft dort wirken wohltuend auf ihre Seelen und Lungen.
Andreas Fluck hat festgestellt, dass "Nolde während seiner zahlreichen Aufenthalte in der Schweiz kein einziges Ölgemälde gemalt hat...vermutlich hielt er die Ölmalerei nicht für ein geeignetes Medium, um die Art und Weise, wie er die Schönheit der Schweizer Berglandschaft sah und empfand, festzuhalten."
(Fluck, 2010, S. 18/19).
1948 schliesslich verstirbt seine Frau Ada. Nolde heiratet nochmals und die Hochzeitsreise führt sie ein letztes Mal in die Schweiz. Das vorliegende Aquarell "Bergsee" entsteht auf eben dieser finalen Schweiz-Reise. In seiner bestens beherrschenden Technik der Nass-in-Nass-Aquarellmalerei zaubert Nolde hier zum letzten Mal eine farbintensive und wunderbar stimmige Darstellung der Schweizer Berglandschaft.
CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)
Verkauft für CHF 93 750 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr