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Lot 3078* - A201 Schweizer Kunst - Freitag, 01. Juli 2022, 13.30 Uhr

HERMANN SCHERER

(Rümmingen 1893–1927 Basel)
Recto: Selbstbildnis im Atelier.
Verso: Zwei badende Männer. 1925.
Öl auf Leinwand.
Mit Nachlassstempel: Nachlass Herm. Scherer No. 160.
120 × 79,5 cm.

Provenienz:
- Galerie Iris Wazzau, Davos.
- Galerie Fischer, Luzern, 2009.
- Europäische Privatsammlung, bei obiger Galerie erworben.

Ausstellung:
- Davos 1987/88. 15 Jahre Galerie, 1972–1987. Galerie Iris Wazzau, Davos, 20.12.1987–18.2.1988, Nr. 45.
- Davos 1994/95, Hermann Scherer, Galerie Iris Wazzau, Davos, 18.12.1994–16.2.1995, Nr. 25.

Literatur:
- Ausst.-Kat. 15 Jahre Galerie, 1972–1987. Galerie Iris Wazzau, Davos, 20.12.1987–18.2.1988, Nr. 45 (mit Abb.).
- Ausst.-Kat. Hermann Scherer, Galerie Iris Wazzau, Davos, 18.12.1994–16.2.1995, Nr. 25 (mit Abb.).

Hermann Scherer, der eine künstlerische Ausbildung als Bildhauer absolvierte, zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Expressionismus in der Schweiz. Neben seinen imposanten Holzskulpturen finden sich besonders in seinem Spätwerk auch Gemälde und Zeichnungen, die seine expressive Formensprache eindrücklich aufgreifen. Ausschlaggebend für diese künstlerische Orientierung ist die Auseinandersetzung Scherers mit den in Deutschland tätigen Expressionisten, darunter Edvard Munch und besonders Ernst Ludwig Kirchner. Diese traf genau den Zeitgeist Hermann Scherers und seiner Zeitgenossen und so erwarteten die jungen Avantgarden, darunter Albert Müller und Paul Camenisch, erwartungsvoll die erste Basler Ausstellung Kirchners im Juni 1923 in der Basler Kunsthalle. Ernst Ludwig Kirchners Ausstellung prägte diese jungen Wilden nachhaltig und so schildert Beat Stutzer in seinem Beitrag über Albert Müller die Begegnung Scherers mit Kirchners Werk wie folgt: "Ganz anders aber Müllers Freund Hermann Scherer: er war zu diesem Zeitpunkt in weit höherem Masse als Müller an einem Endpunkt angelangt und sehnte sich nach Neuem und Weiterführendem. Scherer war so sehr gefangen von Kirchners Kunst, dass er schon im August, kaum hatte die Ausstellung geschlossen, nach Frauenkirch zu Kirchner reist, um dort in direktem Kontakt mit dem grossen Vorbild in die Geheimnisse der so tief empfundenen Kunst einzudringen: " Er ist kein Besuch, er schafft neben mir." (so Kirchner)". (Beat Stutzer: Albert Müller - und die Basler Künstlergruppe Rot-Blau, Basel/München 1981, S. 65). Dem Besuch Scherers in Kirchners Wahlheimat Frauenkirch bei Davos folgten weitere, woraus eine fruchtbare schöpferische Freundschaft resultierte.

CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)


Verkauft für CHF 69 639 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr