Lot 3250* - A201 Impressionismus & Moderne - Freitag, 01. Juli 2022, 17.00 Uhr
GEORGES BRAQUE
(Argenteuil 1882–1963 Paris)
Nature morte à la guitare. 1920.
Öl, Sand und Bleistift auf Holz.
Verso signiert: G. Braque.
15 × 29,7 cm.
Provenienz:
- Galerie l'Effort Moderne (Léonce Rosenberg), Paris, Nr. 6891 (verso mit Etikett).
- Sammlung Constance Coline, Paris, vor 1940.
- Französische Privatsammlung, von Obiger durch Erbschaft erhalten.
- Auktion Christie's, Paris, 24.3.2017, Los 307.
- Europäische Privatsammlung.
Nach einer längeren Genesungsphase aufgrund einer Kopfverletzung, die Georges Braque sich 1915 während des Kriegsdienstes zuzieht, kehrt der Künstler 1917 nach Paris zurück. Zu Picasso pflegt er keinen Kontakt mehr und er löst sich mehr und mehr von der gemeinsamen Arbeit, hin zu seinem individuellen Stil.
Die Arbeiten der frühen 1920er-Jahre sind vornehmlich Stillleben. Braque versucht, sich von seinen kubistischen Wurzeln zu distanzieren und strebt eine neue Lyrik in seiner Malerei an. In dem vorliegenden "Nature morte à la guitare" erforscht der Maler die Oberfläche der Leinwand. Hierbei greift er auf verschiedene technische Elemente zurück. Um eine strukturierte Farbschicht zu erzeugen, arbeitet er Sand in seine Pigmente ein. Gleichzeitig integriert er dekorative Elemente, indem er Schattierungen und das Zusammenspiel von opaken und transparenten Silhouetten einbringt oder die noch nasse Farbe durch Einritzen bearbeitet, wie den geschnitzten Fries im unteren Teil des Gemäldes, den Braque in einer Trompe-l'œil-Manier darstellt. Dieses tiefe Interesse für die Oberfläche verdankt Braque seinem Vater, der Hausmaler und auf die Schaffung dekorativer Oberflächenmuster spezialisiert war.
Die Entwicklung von Braques Kunst zu dieser Zeit ist entscheidend für seine Stellung als Künstler im zeitgenössischen Diskurs. Ein Jahr vor der Fertigstellung des vorliegenden Gemäldes hält die Pariser Galerie Léonce Rosenberg Braques zweite Einzelausstellung ab. Die Reaktionen der Kritiker auf diese Werkschau sind überwältigend positiv und gelten als Zeitpunkt, an dem Braque aus dem Schatten tritt und seinen Platz als eine der führenden Persönlichkeiten in der modernen französischen Kunstszene einnimmt.
- Galerie l'Effort Moderne (Léonce Rosenberg), Paris, Nr. 6891 (verso mit Etikett).
- Sammlung Constance Coline, Paris, vor 1940.
- Französische Privatsammlung, von Obiger durch Erbschaft erhalten.
- Auktion Christie's, Paris, 24.3.2017, Los 307.
- Europäische Privatsammlung.
Nach einer längeren Genesungsphase aufgrund einer Kopfverletzung, die Georges Braque sich 1915 während des Kriegsdienstes zuzieht, kehrt der Künstler 1917 nach Paris zurück. Zu Picasso pflegt er keinen Kontakt mehr und er löst sich mehr und mehr von der gemeinsamen Arbeit, hin zu seinem individuellen Stil.
Die Arbeiten der frühen 1920er-Jahre sind vornehmlich Stillleben. Braque versucht, sich von seinen kubistischen Wurzeln zu distanzieren und strebt eine neue Lyrik in seiner Malerei an. In dem vorliegenden "Nature morte à la guitare" erforscht der Maler die Oberfläche der Leinwand. Hierbei greift er auf verschiedene technische Elemente zurück. Um eine strukturierte Farbschicht zu erzeugen, arbeitet er Sand in seine Pigmente ein. Gleichzeitig integriert er dekorative Elemente, indem er Schattierungen und das Zusammenspiel von opaken und transparenten Silhouetten einbringt oder die noch nasse Farbe durch Einritzen bearbeitet, wie den geschnitzten Fries im unteren Teil des Gemäldes, den Braque in einer Trompe-l'œil-Manier darstellt. Dieses tiefe Interesse für die Oberfläche verdankt Braque seinem Vater, der Hausmaler und auf die Schaffung dekorativer Oberflächenmuster spezialisiert war.
Die Entwicklung von Braques Kunst zu dieser Zeit ist entscheidend für seine Stellung als Künstler im zeitgenössischen Diskurs. Ein Jahr vor der Fertigstellung des vorliegenden Gemäldes hält die Pariser Galerie Léonce Rosenberg Braques zweite Einzelausstellung ab. Die Reaktionen der Kritiker auf diese Werkschau sind überwältigend positiv und gelten als Zeitpunkt, an dem Braque aus dem Schatten tritt und seinen Platz als eine der führenden Persönlichkeiten in der modernen französischen Kunstszene einnimmt.
CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)
Verkauft für CHF 146 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr