Lot 3045* - A200 Gemälde Alter Meister - Freitag, 01. April 2022, 14.00 Uhr
JAN VAN GOYEN
(Leiden 1596–1656 Den Haag)
Flusslandschaft mit einer Fähre. 1641.
Öl auf Leinwand.
Unten mittig signiert und datiert: VGoyen 1641.
79 × 94 cm.
Provenienz:
- Sammlung Carel F. L. de Wild, New York, 1922.
- Kunsthandel L. Morant, London, 1931.
- Kunsthandel D. A. Hoogendijk, Amsterdam, 1931.
- Sammlung J. J. Th. Blijdenstein, 1931.
- Auktion Sotheby's, London, 14.12.2000, Los 42.
- Europäischer Privatbesitz.
Literatur:
Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen, Amsterdam 1973, Bd. II, S. 280, Kat.-Nr. 619.
Die hier angebotene Flusslandschaft mit einer Fähre ist eine charakteristische Arbeit aus der frühen Schaffenszeit der 1640er-Jahre von Jan van Goyen. Typisch für diese Schaffenszeit im Œuvre van Goyens sind weite Landschaften in grossem Breitformat, bei denen er die Horizontlinie auf das untere Drittel herabsetzt und die Szene mit einer belebten Szenerie im Vordergrund und einer topographischen Ansicht im Hintergrund strukturiert. Dies zeigt sich in eindrücklicher Weise bei dieser 1641 datierten holländischen Flusslandschaft mit Fährenübergang, welche die Fähigkeit des Künstlers, wunderbar stimmungsvolle Effekte zu kreieren, verkörpert und die Vollendung der Entwicklung seines eigenen Stils zeigt, nachdem er sich in den 1630er-Jahren vom Einfluss seines Lehrers Esaias van de Velde (1587–1630) gelöst hatte.
Als Sohn eines Schuhmachers in Leiden geboren, lernte der Künstler gemäss der Leidener Chronik von Jan Jansz. Orlers (1570–1646) bei den Glasmalern der Stadt Coenraet van Schiperoort (1577–1636), Isaac van Swanenburgh (1537–1614), Cornelis Claesz. Clock (um 1561–1629) und Jan Arentsz de Man (um 1565–1625) und danach in Hoorn bei Willem Gerritsz. (um 1582–um 1628). Nach einem einjährigen Aufenthalt in Frankreich zwischen 1615–16 schloss van Goyen seine Ausbildung im Haarlemer Atelier des Esaias van de Velde ab. 1618 liess er sich in Leiden nieder und heiratete Anna Willemsdr. van Raelst. Im Jahre 1634 verlegte van Goyen seinen Wohnsitz dauerhaft nach Den Haag, wo er in die Lukasgilde aufgenommen und in den Jahren 1638 und 1640 zu deren Obmann ernannt wurde.
Van Goyen spezialisierte sich auf die Darstellung von Landschaften, wobei er seine Motive wie Dorfansichten, Flüsse, Kanäle, Strand- und Küstenlandschaften stets mit einfacher Landbevölkerung bei alltäglicher Handlung belebt. Dabei werden Boote – oft mit Passagieren besetzte und mit Fracht beladene Fährboote – dargestellt, wie auch in dem hier angebotenen Gemälde. Dasselbe Dorf mit einem etwas anderen Kirchturm ist auf einer späteren Tafel von 1646 zu sehen, die sich heute in der National Gallery of Scotland in Edinburgh befindet (Inv.-Nr. NG 1013, siehe Beck 1973, Bd. II, S. 245, Kat.-Nr. 525) und ohne die Kirche in einer Zeichnung von 1633, die sich heute im Rijksmuseum Kröller-Müller in Otterlo befindet (Inv.-Nr. KM 103.511, siehe Beck 1973, Bd. I, S. 42, Kat.-Nr. 127).
Siehe auch Katalogeintrag zu Los 3029.
- Sammlung Carel F. L. de Wild, New York, 1922.
- Kunsthandel L. Morant, London, 1931.
- Kunsthandel D. A. Hoogendijk, Amsterdam, 1931.
- Sammlung J. J. Th. Blijdenstein, 1931.
- Auktion Sotheby's, London, 14.12.2000, Los 42.
- Europäischer Privatbesitz.
Literatur:
Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen, Amsterdam 1973, Bd. II, S. 280, Kat.-Nr. 619.
Die hier angebotene Flusslandschaft mit einer Fähre ist eine charakteristische Arbeit aus der frühen Schaffenszeit der 1640er-Jahre von Jan van Goyen. Typisch für diese Schaffenszeit im Œuvre van Goyens sind weite Landschaften in grossem Breitformat, bei denen er die Horizontlinie auf das untere Drittel herabsetzt und die Szene mit einer belebten Szenerie im Vordergrund und einer topographischen Ansicht im Hintergrund strukturiert. Dies zeigt sich in eindrücklicher Weise bei dieser 1641 datierten holländischen Flusslandschaft mit Fährenübergang, welche die Fähigkeit des Künstlers, wunderbar stimmungsvolle Effekte zu kreieren, verkörpert und die Vollendung der Entwicklung seines eigenen Stils zeigt, nachdem er sich in den 1630er-Jahren vom Einfluss seines Lehrers Esaias van de Velde (1587–1630) gelöst hatte.
Als Sohn eines Schuhmachers in Leiden geboren, lernte der Künstler gemäss der Leidener Chronik von Jan Jansz. Orlers (1570–1646) bei den Glasmalern der Stadt Coenraet van Schiperoort (1577–1636), Isaac van Swanenburgh (1537–1614), Cornelis Claesz. Clock (um 1561–1629) und Jan Arentsz de Man (um 1565–1625) und danach in Hoorn bei Willem Gerritsz. (um 1582–um 1628). Nach einem einjährigen Aufenthalt in Frankreich zwischen 1615–16 schloss van Goyen seine Ausbildung im Haarlemer Atelier des Esaias van de Velde ab. 1618 liess er sich in Leiden nieder und heiratete Anna Willemsdr. van Raelst. Im Jahre 1634 verlegte van Goyen seinen Wohnsitz dauerhaft nach Den Haag, wo er in die Lukasgilde aufgenommen und in den Jahren 1638 und 1640 zu deren Obmann ernannt wurde.
Van Goyen spezialisierte sich auf die Darstellung von Landschaften, wobei er seine Motive wie Dorfansichten, Flüsse, Kanäle, Strand- und Küstenlandschaften stets mit einfacher Landbevölkerung bei alltäglicher Handlung belebt. Dabei werden Boote – oft mit Passagieren besetzte und mit Fracht beladene Fährboote – dargestellt, wie auch in dem hier angebotenen Gemälde. Dasselbe Dorf mit einem etwas anderen Kirchturm ist auf einer späteren Tafel von 1646 zu sehen, die sich heute in der National Gallery of Scotland in Edinburgh befindet (Inv.-Nr. NG 1013, siehe Beck 1973, Bd. II, S. 245, Kat.-Nr. 525) und ohne die Kirche in einer Zeichnung von 1633, die sich heute im Rijksmuseum Kröller-Müller in Otterlo befindet (Inv.-Nr. KM 103.511, siehe Beck 1973, Bd. I, S. 42, Kat.-Nr. 127).
Siehe auch Katalogeintrag zu Los 3029.
CHF 70 000 / 100 000 | (€ 72 160 / 103 090)
Verkauft für CHF 73 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr