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Lot 3486 - A201 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 30. Juni 2022, 17.00 Uhr

PETER DREHER

(Mannheim 1932–2020 Freiburg)
Aus: Tag um Tag guter Tag. 2008.
Öl auf Leinwand, 7-teilig.
Jeweils verso signiert, datiert und betitelt: "Tag um Tag guter Tag" I Peter Dreher 2008 (2 undatiert). Eines verso bezeichnet: Peter Dreher "Tag um Tag ist guter Tag" 1198 Kopie von Nr. 1281 aus dem Jahr 1994 (durchgestrichen).
Je 25 × 20,1 cm.

Die Authentizität dieser Werke wurde von der Peter-Dreher-Stiftung, Freiburg, Februar 2022, bestätigt. Wir danken der Stiftung für ihre freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Galerie Wagner + Partner, Berlin.
- Bei obiger Galerie 2011 vom Vorbesitzer erworben, Privatsammlung Schweiz.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, ebenso Privatsammlung Schweiz.

1972 entsteht in Peter Drehers Atelier im Schwarzwald erstmals ein kleinformatiges Ölgemälde von 25 x 20 cm. Das Motiv mag zunächst nicht aufsehenerregend erscheinen: es zeigt ein Wasserglas, leer, auf grauem Tisch vor weissem Hintergrund. Kurze Zeit später scheint sich dieser Alltagsgegenstand allerdings wie kaum ein anderer im Oeuvre des Künstlers zu manifestieren. Die Finesse liegt hierbei in der einmaligen Wahl des Motivs, des Bildformats sowie der Technik und der immer wiederkehrenden Wiederholung des Sujets unter möglichst gleichen, nahezu laborhaften Bedingungen. Resultierend daraus entstehen zwischen 1974 und 2017 etwa 5200 fortlaufend nummerierte Arbeiten in zwei Serien (Tag und Nacht). Fraglos nehmen diese die Stellung eines konzeptionellen Opus Magnum ein.

Die folgenden 7 Arbeiten entstammen der Tag-Serie aus dem Jahr 2008. Das gemalte Glas ist in natürlicher Grösse auf der Leinwand dargestellt, äussere Verhältnisse wie Beleuchtung, Entfernung, Hintergrund oder Bildformat bleiben konstant unverändert. Dreher wählt das Glas als „einfachen“ Gegenstand aus. Einfach, weil es gemäss ihm ein Objekt ist, das jeder kennt. Einfach, nicht im Formalen, sondern im täglichen Wahrnehmen, da wir es als so gewöhnlich wahrnehmen, und es zu unserem unreflektierten Gebrauch gehört. Ungeachtet der prominenten Positionierung des dickwandig und altmodisch wirkenden Gegenstandes impliziert Dreher durch seinen minutiösen Duktus und präzisen Farbauftrag eine zeitlose Eleganz, die auf den Betrachter der Serie wirkt. Die Versuchung, Unterschiede in der malerischen Ausführung der verschiedenen Gläser festzumachen, mag reizvoll erscheinen, endet jedoch in der Erkenntnis, dass die Wahl des Motives im Vordergrund steht und dessen Wiederholung nur seine Beliebigkeit unterstreicht.

Entgegengesetzt der Annahme, eine solch umfangreiche Serie trage zur Entstehung einer Routine bei, benötigt Dreher jedoch für die Fertigstellung eines Werkes nach wie vor genau die gleiche Zeit. Das klare, serielle Konzept vereint mit einem Autonomie-Anspruch jedes einzelnen Glases akzentuiert sein Werk unter Berücksichtigung der jahrzehntelangen fortlaufenden Produktion seiner Werke daher umso stärker.

CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)


Verkauft für CHF 58 860 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr