Lot 3225 - A199 Impressionismus & Moderne - Freitag, 03. Dezember 2021, 16.00 Uhr
PHILIPP BAUKNECHT
(Barcelona 1884–1933 Davos)
Alte Bäuerin mit Hühnern. Um 1920.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Ph. Bauknecht.
Verso betitelt: Alte Bäuerin mit Hühner.
Verso betitelt: Alte Bäuerin mit Hühner.
80 × 72 cm.
Provenienz:
- Galerie Kunsthandel Monet, Amsterdam.
- Galerie Valentien, Stuttgart (verso auf Karton mit Etikett).
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Amsterdam 1961, Philipp Bauknecht, Galerie Kunsthandel Monet.
- Münster 1963, Philipp Bauknecht, Freie Künstlergemeinschaft Schanze.
- Emden 1964, Philipp Bauknecht, Landesmuseum.
- Bremen 1965, Philipp Bauknecht, Paula Becker-Modersohn-Haus.
- Stuttgart 1995, Kunst des 20. Jahrhunderts, Galerie Valentien (mit Abb. im Ausst.-Kat).
Literatur:
- Iris Wazzau und Gioia Smid: Philipp Bauknecht, Gemälde - Paintings, Davos 2016, S. 142, Nr. 079 (mit Abb.).
- Gelderlander, 14.7.1961, "Drie schilders in Davos. Bauknecht: onbevangen, zuiver expressionistisch schilder" (mit Abb.).
Es ist der Kunstgeschichte lange entgangen, dass neben Ernst Ludwig Kirchner noch ein weiterer deutscher Expressionist in Davos gelebt und gearbeitet hat. Diese Offenbarung mag durch eine Vielzahl von Gründen verzögert worden sein. Womöglich durch den frühen Tod des Künstlers 1933 mit 49 Jahren oder der Tatsache, dass seine Witwe den Nachlass vor den Nazis versteckte und erst in den 1960er-Jahren damit begann, die Werke wieder der Öffentlichkeit zu zeigen.
Philipp Bauknecht, dessen Werk fast ohne Ausnahme in Davos entstanden ist und von der Bergwelt eines Giovanni Segantini, Cuno Amiet und Giovanni Giacometti beeinflusst scheint, gehört zu den Künstlern, die in der berüchtigten Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 vertreten waren. Das vorliegende Werk ist exemplarisch für die Evokation atmosphärischer Stimmung, welche durch einen flächigen Pinselduktus und eine grelle Farbigkeit charakterisiert werden kann. Die Hervorhebung des Archaischen, Bauknecht selbst bewohnt zu jener Zeit ein abgeschiedenes Bauernhaus, zeigt ein von Landarbeit im Gebirge und einem einzigartigen Gebaren geprägten Leben. Wie sehr sich die Deutung und Erschliessung seines Œuvres verändert hat, zeigt der Diskurs um die gegenseitige Beeinflussung Kirchners und Bauknechts und der künstlerischen Vorherrschaft des einen oder anderen, die in der Zwischenzeit wohl eher mit einer Verwandtschaft bezeichnet werden kann.
Letztendlich zeigt die künstlerische Eigenheit Bauknechts eine eigenwillige Qualität, welche mittels einer intensiven Kontrastierung den Betrachter fasziniert und irritiert. Gleichzeitig markiert das Jahr 1920, in welchem das vorliegende Gemälde „Bäuerin mit Hühnern“ entsteht, einen Wendepunkt in Bauknechts Schaffen und zeigt seine Hinwendung zu neuer expressiver Kraft.
- Galerie Kunsthandel Monet, Amsterdam.
- Galerie Valentien, Stuttgart (verso auf Karton mit Etikett).
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Amsterdam 1961, Philipp Bauknecht, Galerie Kunsthandel Monet.
- Münster 1963, Philipp Bauknecht, Freie Künstlergemeinschaft Schanze.
- Emden 1964, Philipp Bauknecht, Landesmuseum.
- Bremen 1965, Philipp Bauknecht, Paula Becker-Modersohn-Haus.
- Stuttgart 1995, Kunst des 20. Jahrhunderts, Galerie Valentien (mit Abb. im Ausst.-Kat).
Literatur:
- Iris Wazzau und Gioia Smid: Philipp Bauknecht, Gemälde - Paintings, Davos 2016, S. 142, Nr. 079 (mit Abb.).
- Gelderlander, 14.7.1961, "Drie schilders in Davos. Bauknecht: onbevangen, zuiver expressionistisch schilder" (mit Abb.).
Es ist der Kunstgeschichte lange entgangen, dass neben Ernst Ludwig Kirchner noch ein weiterer deutscher Expressionist in Davos gelebt und gearbeitet hat. Diese Offenbarung mag durch eine Vielzahl von Gründen verzögert worden sein. Womöglich durch den frühen Tod des Künstlers 1933 mit 49 Jahren oder der Tatsache, dass seine Witwe den Nachlass vor den Nazis versteckte und erst in den 1960er-Jahren damit begann, die Werke wieder der Öffentlichkeit zu zeigen.
Philipp Bauknecht, dessen Werk fast ohne Ausnahme in Davos entstanden ist und von der Bergwelt eines Giovanni Segantini, Cuno Amiet und Giovanni Giacometti beeinflusst scheint, gehört zu den Künstlern, die in der berüchtigten Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 vertreten waren. Das vorliegende Werk ist exemplarisch für die Evokation atmosphärischer Stimmung, welche durch einen flächigen Pinselduktus und eine grelle Farbigkeit charakterisiert werden kann. Die Hervorhebung des Archaischen, Bauknecht selbst bewohnt zu jener Zeit ein abgeschiedenes Bauernhaus, zeigt ein von Landarbeit im Gebirge und einem einzigartigen Gebaren geprägten Leben. Wie sehr sich die Deutung und Erschliessung seines Œuvres verändert hat, zeigt der Diskurs um die gegenseitige Beeinflussung Kirchners und Bauknechts und der künstlerischen Vorherrschaft des einen oder anderen, die in der Zwischenzeit wohl eher mit einer Verwandtschaft bezeichnet werden kann.
Letztendlich zeigt die künstlerische Eigenheit Bauknechts eine eigenwillige Qualität, welche mittels einer intensiven Kontrastierung den Betrachter fasziniert und irritiert. Gleichzeitig markiert das Jahr 1920, in welchem das vorliegende Gemälde „Bäuerin mit Hühnern“ entsteht, einen Wendepunkt in Bauknechts Schaffen und zeigt seine Hinwendung zu neuer expressiver Kraft.
CHF 25 000 / 35 000 | (€ 25 770 / 36 080)
Verkauft für CHF 165 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr