Lot 1059 - A196 Decorative Arts - Donnerstag, 25. März 2021, 13.30 Uhr
BEDEUTENDER ZYLINDERKRUG MIT HÖFISCHER GENRESZENE
Meissen, um 1723-24. Die Bemalung Johann Gregorius Höroldt (1696-1775) zugeschrieben.
In einer unterglasurblau und goldgerahmten, schildförmigen Kartusche mit Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Gold, eine galante Szene inmitten einer Schlossarchitektur mit Parkanlage. Kavaliere und Damen beim Kartenspiel auf einer mit Orangenbäumchen bepflanzten Terrasse. Rechterhand an einem Tisch ein Herr, der mit einer auffordernden Geste eine Dame zum Spiel auffordert, während eine weitere Dame im Begriff ist ihre Karte auszuspielen, sich jedoch zurückwendet mit dem Blick auf ein flanierendes Paar. An den Seiten mit Prunuszweigen bemalt. Ohne Marke.
H 16,5 cm (19 cm).
Ergänzter Silberdeckel des 19. Jh.
Provenienz:
- Sammlung Dr. Siegfried Ducret, Zürich.
- durch Erbfolge an Rosmarie Schmidt-Ducret, Binningen, Nachlass.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Die Arbeitsmethoden Johann Gregor Höroldts, Keramikfreunde der Schweiz, MB 39, 1957, S. 39, Abb. 68.
- Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen Manufakturen im 18. Jahrhundert, Zürich, 1971, S. 18, Abb. 9.
- Ulrich Pietsch, Johann Gregorius Höroldt 1696-1775 und die Meissener Porzellanmalerei, Leipzig 1996, S.70 Nr.48, Abb. S. 71.
Ein sehr ähnlicher Krug mit korrespondierender Szene, ehemals aus den Könglichen Sammlungen des Hauses Wittelsbach, befindet sich heute im bayerischen Nationalmuseum München (Rückert 1966, Kat. Nr.128; Pietsch 1996, Abb. S.71).
Beide Darstellungen gehen zurück auf einen Kupferstich mit dem Titel „Nur frisch heraus mich dünket schon /Ich trag den besten g'win davon”, im Archiv der Manufaktur.
Ulrich Pietsch hatte in der Alongeperrücke tragenden Figur eine Darstellung von August dem Starken vermutet. Auf den wenigen frühen, vergleichbaren Dekoren mit europäischen Szenen, finden sich bei ein paar Exemplaren Figuren, die der Physiognomie des Königs ähnlich zu sehen scheinen. Höroldt hatte versucht, dem König zu schmeicheln indem er ihn in die Porzellandekore einbezog (Pietsch 1996 S.16).
Ein weiterer Krug aus dem Jahr 1723/24, aus der Serie von Krügen mit dieser Art Kartuschenmalerei, Höroldt zugeschrieben, in der Sammlung Arnhold, vgl. M. Cassidy-Geiger (2008), S.406-408 Kat. Nr. 164.
Provenienz:
- Sammlung Dr. Siegfried Ducret, Zürich.
- durch Erbfolge an Rosmarie Schmidt-Ducret, Binningen, Nachlass.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Die Arbeitsmethoden Johann Gregor Höroldts, Keramikfreunde der Schweiz, MB 39, 1957, S. 39, Abb. 68.
- Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen Manufakturen im 18. Jahrhundert, Zürich, 1971, S. 18, Abb. 9.
- Ulrich Pietsch, Johann Gregorius Höroldt 1696-1775 und die Meissener Porzellanmalerei, Leipzig 1996, S.70 Nr.48, Abb. S. 71.
Ein sehr ähnlicher Krug mit korrespondierender Szene, ehemals aus den Könglichen Sammlungen des Hauses Wittelsbach, befindet sich heute im bayerischen Nationalmuseum München (Rückert 1966, Kat. Nr.128; Pietsch 1996, Abb. S.71).
Beide Darstellungen gehen zurück auf einen Kupferstich mit dem Titel „Nur frisch heraus mich dünket schon /Ich trag den besten g'win davon”, im Archiv der Manufaktur.
Ulrich Pietsch hatte in der Alongeperrücke tragenden Figur eine Darstellung von August dem Starken vermutet. Auf den wenigen frühen, vergleichbaren Dekoren mit europäischen Szenen, finden sich bei ein paar Exemplaren Figuren, die der Physiognomie des Königs ähnlich zu sehen scheinen. Höroldt hatte versucht, dem König zu schmeicheln indem er ihn in die Porzellandekore einbezog (Pietsch 1996 S.16).
Ein weiterer Krug aus dem Jahr 1723/24, aus der Serie von Krügen mit dieser Art Kartuschenmalerei, Höroldt zugeschrieben, in der Sammlung Arnhold, vgl. M. Cassidy-Geiger (2008), S.406-408 Kat. Nr. 164.
CHF 18 000 / 22 000 | (€ 18 560 / 22 680)
Verkauft für CHF 90 580 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr