Lot 3037 - A195 Schweizer Kunst - Freitag, 04. Dezember 2020, 14.00 Uhr
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Der Mäher. Um 1910.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
83 × 105 cm.
Provenienz:
- Moderne Galerie Heinrich Thannhauser, München, zu unbestimmtem Zeitpunkt.
- Privatbesitz, bis 1966.
- Galerie am Grossmünsterplatz, Zürich, 1966.
- Sammlung Karl G. Steiner, 1974–88.
- Privatbesitz, 2013.
Ausstellungen:
- Wohl München 1911, Kollektiv-Ausstellung Ferd. Hodler. Ca. 100 Werke aus den Jahren 1872–1911, Moderne Galerie Heinrich Thannhauser, München, 22.11.–18.12.1911, Nr. 87, als "Der Mäher, 1910".
- Paris 2007–08, Ferdinand Hodler (1853–1918), Musée d'Orsay, Paris, 13.11.2007–3.2.2008, Nr. 51, als "Le Faucheur".
Literatur:
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler. Einige Werke aus der Sammlung Karl G. Steiner, Zürich 1981, S. 36–42, Nr. 5 (mit Abb.), als "Arbeitender Mäher".
- Jura Brüschweiler 1997: Ferdinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich 1997, S. 134–139, 248 (mit Abb.).
- Karoline Beltinger 2007: "Das Hilfsmittel 'Pausea'", in: Beltinger 2007, S. 109–142, S. 115, 118 (mit Abb.).
- Oskar Bätschmann und Paul Müller: Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde, Die Figurenbilder, Zürich 2017, Bd. III-2, S. 391, Nr. 1411 (mit Abb.).
1908 wurde Ferdinand Hodler von der Schweizerischen Nationalbank beauftragt, für die neuen Banknoten Entwürfe zu schaffen. Die Thematik sollte "unsere vier Gruppen der Gesellschaft – die Landwirtschaft, das Handwerk, den Handel und die Industrie" verkörpern, woraus sich die beiden eindrücklichen Darstellungen des Holzfällers und des Mähers herauskristallisierten.
Bevor die Banknoten 1911 gedruckt und veröffentlicht wurden, malte Hodler «den Mäher» auf Leinwand. Für Jura Brüschweiler gehört Hodlers arbeitender Mäher zu den eindrücklichsten Darstellungen, die eine überwältigende Präsenz besitzt und den Bauern, den einfachen Arbeiter heroisiert.
Wie Ferdinand Hodler gegenüber Loosli äusserte, war er von der Tätigkeit des Mähens fasziniert: "Beim Mähen ist der Rhythmus, den diese Arbeit bedingt, etwas ungemein Schönes". Der Bauer ist "einheitlich in Linie und Bewegung" und hat "etwas fast Musikalisches» an sich. So «wie er Schritt um Schritt fortschreitet, die Sense zum Schnitt ausholt; wie dann, wenn der Schnitt geführt wird, sein Körper sich senkt, um gleich darauf wieder in die Kurve zurückzuversinken. Dieses stete Hin- und Herwiegen, wie ein weicher Wellenschlag ist einfach berauschend. Stell dich vor ihn hin und schau ihm zu: nach allen vier Richtungen der Fläche verteilt sich gleich- und regelmässig seine stete harmonische Bewegung; es liegt ein ruhiger Takt darin die Verkörperung der geruhsamen, selbstsicheren, wohlüberlegten Kraft, die nichts übereilt, die alles voraussieht, die ohne Hast Schritt um Schritt, Schnitt um Schnitt, die Arbeit vor sich wegräumt, sie ohne jegliche Aufregung bewältigt und zu Ziel gelangt." (Vgl. C. A. Loosli 1921).
- Moderne Galerie Heinrich Thannhauser, München, zu unbestimmtem Zeitpunkt.
- Privatbesitz, bis 1966.
- Galerie am Grossmünsterplatz, Zürich, 1966.
- Sammlung Karl G. Steiner, 1974–88.
- Privatbesitz, 2013.
Ausstellungen:
- Wohl München 1911, Kollektiv-Ausstellung Ferd. Hodler. Ca. 100 Werke aus den Jahren 1872–1911, Moderne Galerie Heinrich Thannhauser, München, 22.11.–18.12.1911, Nr. 87, als "Der Mäher, 1910".
- Paris 2007–08, Ferdinand Hodler (1853–1918), Musée d'Orsay, Paris, 13.11.2007–3.2.2008, Nr. 51, als "Le Faucheur".
Literatur:
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler. Einige Werke aus der Sammlung Karl G. Steiner, Zürich 1981, S. 36–42, Nr. 5 (mit Abb.), als "Arbeitender Mäher".
- Jura Brüschweiler 1997: Ferdinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich 1997, S. 134–139, 248 (mit Abb.).
- Karoline Beltinger 2007: "Das Hilfsmittel 'Pausea'", in: Beltinger 2007, S. 109–142, S. 115, 118 (mit Abb.).
- Oskar Bätschmann und Paul Müller: Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde, Die Figurenbilder, Zürich 2017, Bd. III-2, S. 391, Nr. 1411 (mit Abb.).
1908 wurde Ferdinand Hodler von der Schweizerischen Nationalbank beauftragt, für die neuen Banknoten Entwürfe zu schaffen. Die Thematik sollte "unsere vier Gruppen der Gesellschaft – die Landwirtschaft, das Handwerk, den Handel und die Industrie" verkörpern, woraus sich die beiden eindrücklichen Darstellungen des Holzfällers und des Mähers herauskristallisierten.
Bevor die Banknoten 1911 gedruckt und veröffentlicht wurden, malte Hodler «den Mäher» auf Leinwand. Für Jura Brüschweiler gehört Hodlers arbeitender Mäher zu den eindrücklichsten Darstellungen, die eine überwältigende Präsenz besitzt und den Bauern, den einfachen Arbeiter heroisiert.
Wie Ferdinand Hodler gegenüber Loosli äusserte, war er von der Tätigkeit des Mähens fasziniert: "Beim Mähen ist der Rhythmus, den diese Arbeit bedingt, etwas ungemein Schönes". Der Bauer ist "einheitlich in Linie und Bewegung" und hat "etwas fast Musikalisches» an sich. So «wie er Schritt um Schritt fortschreitet, die Sense zum Schnitt ausholt; wie dann, wenn der Schnitt geführt wird, sein Körper sich senkt, um gleich darauf wieder in die Kurve zurückzuversinken. Dieses stete Hin- und Herwiegen, wie ein weicher Wellenschlag ist einfach berauschend. Stell dich vor ihn hin und schau ihm zu: nach allen vier Richtungen der Fläche verteilt sich gleich- und regelmässig seine stete harmonische Bewegung; es liegt ein ruhiger Takt darin die Verkörperung der geruhsamen, selbstsicheren, wohlüberlegten Kraft, die nichts übereilt, die alles voraussieht, die ohne Hast Schritt um Schritt, Schnitt um Schnitt, die Arbeit vor sich wegräumt, sie ohne jegliche Aufregung bewältigt und zu Ziel gelangt." (Vgl. C. A. Loosli 1921).
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Verkauft für CHF 775 800 (inkl. Aufgeld)
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