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Lot 5820 - ibid121 Photographie - online only - Mittwoch, 07. Juli 2021, 13.00 Uhr

ALBERT STEINER

(1877 Frutigen 1965)
"Ueber Tälern und Menschen", 1908.
Getönter Silbergelatine-Abzug montiert auf Trägerkarton. Vintage.
17 × 23 cm; Rahmengrösse 25 × 29,2 cm.
Unterhalb des Bildes betitelt und voll signiert "Albert Steiner, St. Moritz", verso zusätzliche handschriftliche Legende "Morgendämmerung im Gebiet Anstieg zum Piz Bernina Standpunkt cca 3500 m ü. M (Blick gegen die Ostalpen)". Unter Passepartout, Holzrahmung.


Literatur:
- Beat Stutzer (Hrsg.). "Du grosses Stilles Leuchten". Chur, 1992 (Abb. Cover und S. 93).
- Peter Pfrunder und Beat Stutzer. Albert Steiner - Das fotografische Werk. Göttingen 2006 (Abb. S. 201).

Provenienz:
- Galerie zur Stockeregg, Zürich.
- Dort im August 1992 erworben (vgl. Etikett verso), seither Schweizer Privatbesitz.

Ab 1902 arbeitete Albert Steiner als selbständiger Portraitphotograph in Genf, war Mitarbeiter im Atelier des Malers W. Küpfer in Bern und ab 1913 als Photograph in St. Moritz tätig. Die Portrait- und Landschaftsaufnahmen, die Steiner zum Teil über seinen Postkartenverlag vertrieb, machten in weltbekannt.

"Steiner ging es darum, die Berge und Täler, Alpwiesen und Seespiegel, die Blumen, Bäume und Schneefelder in ihrer unversehrten Ursprünglichkeit im Bild zu fassen. Ziel der Wiedergabe ist eine Art Ur-Landschaft mit ihrem Bezug zum Mystischen, Ewiggültigen und Universalen. In solchen Bildern sakraler Entrücktheit und modellhaften Charakters findet der Mensch in seiner Nichtigkeit selbstverständlich keinen Platz." Die vorliegende Aufnahme ist charakteristisch für die Absenz menschlichen Eingriffs in die Photographie. Mit dem Titel "Ueber Tälern und Menschen" spielt der Photograph nicht bloss den geographischen Standort des Photographen an, sondern auch die existentielle Erfahrung des Elementaren, Übermächtigen und Ewiggültigen der Welt, dem der Mensch in seinem befristeten und ohnmächtigen Erdendasein nichts entgegenzusetzen hat. "Das Bild vermittelt neben dem Erlebnis der Grossartigkeit, die sich vom Berg aus bietet, auch jenes der Einsamkeit, der Vergänglichkeit und der Wanderung auf schmalem Grat, der wir stets ausgesetzt sind." (Paul Hugger: "Über Albert Steiner, das Engadin und die Bildende Kunst", in: Stutzer, 1992 S. 29-30)

Rechts und oben im Rand schwache Aussilberungen, mittig ganz schwache Bestossung, winzige Bildretuschen entlang des unteren Randes, rechts vom Träger gelockert. Träger etwas bestossen bzw. gefalzt und leicht angestaubt. Insgesamt sehr gut erhalten .

CHF 4 000 / 6 000 | (€ 4 120 / 6 190)

Verkauft für CHF 6 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr