Lot 3036 - A190 Gemälde Alter Meister - Freitag, 27. September 2019, 14.00 Uhr
BALTHASAR VAN DER AST
(Middelburg um 1593–1657 Delft)
Stillleben mit Früchten in einem Flechtkorb, blau-weisser Porzellanteller, Weinlaub, diverse Schnecken, Schmetterlinge und Insekten.
Öl auf Holz.
Unten rechts schwer leserlich signiert: B(...)Ast.
29,7 × 52,3 cm.
Provenienz:
- Sammlung Fritz Frey, Bürgenstock.
- Durch Erbschaft, Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Fritz Frey: Der Bürgenstock: Kunst - Geschichte - Tradition - Hoteldorf, Zürich 1967, S. 66–67.
In dieser aufwändigen und perfekt ausbalancierten Komposition, die von einer starken Diagonalen bestimmt wird, die durch den gekippten Korb und das weisse Tuch verläuft, stellt van der Ast seine Fähigkeiten als Stilllebenmaler eindrücklich zur Schau. Die gekonnte Wiedergabe der verschiedenen Texturen, wie die pelzige Oberfläche der Pfirsiche oder die überreifen Pflaumen, die Stofflichkeit des weissen Tuches, den drapierten Vorhang zur Linken sowie die glänzende Oberfläche der Muscheln und Porzellanschalen, ist charakteristisch für die hohe Kunstfertigkeit im Spätwerk van der Asts.
Muscheln waren in den Niederlanden im 17. Jahrhundert gesuchte Sammelobjekte und hohe Preise wurden für die besten und seltensten Exemplare bezahlt. Neben ihrer Symbolik für Reichtum und Luxus wurden Muscheln auch als Zeichen der Eitelkeit und der Vergänglichkeit irdischer Schönheit und Besitztümer verstanden. Das feine chinesische Porzellan, das mit ausserordentlicher Präzision dargestellt ist, galt auch als exotisches Objekt von grosser Seltenheit und Wert.
Balthasar van der Ast war der Schüler und Schwager von Ambrosius Bosschaert d. Ä. (1573–1621), der dafür bekannt ist, die flämische Tradition der Stilllebenmalerei nach seiner Ankunft in Middelburg um 1585 in die niederländische Kunst eingeführt zu haben. 1619 wird van der Ast als Meister in der Lukas-Gilde in Utrecht aufgenommen, wo er sich bis 1632 niederliess, bevor er nach Delft übersiedelte und dort bis an sein Lebensende verblieb. Besonders in seiner Delfter Zeit erweiterte van der Ast sein Bildrepertoire um eine vielfältige Auswahl an Objekten, darunter Muscheln und exotische Früchte, wie sie in diesem Werk in einer der ausgefallensten und ambitioniertesten Kompositionen exemplarisch zu sehen ist.
Dr. Fred G. Meijer bestätigt die Eigenhändigkeit nach Prüfung des Originals, wofür wir ihm danken, und datiert das Werk in die Delfter Jahre van der Asts um 1632–1657. Er hält das hier angebotene Gemälde für ein relativ spätes Werk des Künstlers und vergleicht es mit einer ähnlich opulenten Komposition mit starker diagonaler Betonung im Fitzwilliam Museum in Cambridge (Inv. Nr. PD.189-1975, Öl auf Holz, 45,5 x 86,5 cm).
- Sammlung Fritz Frey, Bürgenstock.
- Durch Erbschaft, Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Fritz Frey: Der Bürgenstock: Kunst - Geschichte - Tradition - Hoteldorf, Zürich 1967, S. 66–67.
In dieser aufwändigen und perfekt ausbalancierten Komposition, die von einer starken Diagonalen bestimmt wird, die durch den gekippten Korb und das weisse Tuch verläuft, stellt van der Ast seine Fähigkeiten als Stilllebenmaler eindrücklich zur Schau. Die gekonnte Wiedergabe der verschiedenen Texturen, wie die pelzige Oberfläche der Pfirsiche oder die überreifen Pflaumen, die Stofflichkeit des weissen Tuches, den drapierten Vorhang zur Linken sowie die glänzende Oberfläche der Muscheln und Porzellanschalen, ist charakteristisch für die hohe Kunstfertigkeit im Spätwerk van der Asts.
Muscheln waren in den Niederlanden im 17. Jahrhundert gesuchte Sammelobjekte und hohe Preise wurden für die besten und seltensten Exemplare bezahlt. Neben ihrer Symbolik für Reichtum und Luxus wurden Muscheln auch als Zeichen der Eitelkeit und der Vergänglichkeit irdischer Schönheit und Besitztümer verstanden. Das feine chinesische Porzellan, das mit ausserordentlicher Präzision dargestellt ist, galt auch als exotisches Objekt von grosser Seltenheit und Wert.
Balthasar van der Ast war der Schüler und Schwager von Ambrosius Bosschaert d. Ä. (1573–1621), der dafür bekannt ist, die flämische Tradition der Stilllebenmalerei nach seiner Ankunft in Middelburg um 1585 in die niederländische Kunst eingeführt zu haben. 1619 wird van der Ast als Meister in der Lukas-Gilde in Utrecht aufgenommen, wo er sich bis 1632 niederliess, bevor er nach Delft übersiedelte und dort bis an sein Lebensende verblieb. Besonders in seiner Delfter Zeit erweiterte van der Ast sein Bildrepertoire um eine vielfältige Auswahl an Objekten, darunter Muscheln und exotische Früchte, wie sie in diesem Werk in einer der ausgefallensten und ambitioniertesten Kompositionen exemplarisch zu sehen ist.
Dr. Fred G. Meijer bestätigt die Eigenhändigkeit nach Prüfung des Originals, wofür wir ihm danken, und datiert das Werk in die Delfter Jahre van der Asts um 1632–1657. Er hält das hier angebotene Gemälde für ein relativ spätes Werk des Künstlers und vergleicht es mit einer ähnlich opulenten Komposition mit starker diagonaler Betonung im Fitzwilliam Museum in Cambridge (Inv. Nr. PD.189-1975, Öl auf Holz, 45,5 x 86,5 cm).
CHF 180 000 / 280 000 | (€ 185 570 / 288 660)
Verkauft für CHF 219 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr