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Lot 3206 - A189 Impressionismus & Moderne - Freitag, 28. Juni 2019, 17.00 Uhr

EDWARD CUCUEL

(San Francisco 1875–1954 Pasadena)
Nach dem Bade. Vor 1912.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Cucuel. Verso auf dem Keilrahmen in Englisch betitelt.
80 x 90 cm.

Wir danken der Galerie Schüller für ihre wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz: Privatsammlung Schweiz.

Ausstellung: Dresden 1912, Frauenkunst zum Besten von Mutter und Kind, Brühlsche Terrasse, 7. April - 5. Mai 1912, Nr. 157 (verso mit Etikett).

Literatur: Von Ostini, Fritz: Der Maler Edward Cucuel, Zürich, Wien, Leipzig, 1924, S. 39 (Titel: Im Gebüsch; mit Abb.).

Edward Cucuel wird in San Francisco als Sohn einer Engländerin und eines französischen Zeitungsverlegers geboren. Aufgrund des Berufs seines Vaters beginnt er bereits mit 14 Jahren als Illustrator für den Examiner zu arbeiten. Danach besucht er die Kunstakademie in San Francisco, später in Paris die prestigeträchtigen Institutionen wie die Académie Julian, die Académie Caroussi und die Académie des Beaux-Arts unter Jean-Léon Gérôme.

Zurück in den USA arbeitet er 1896 wieder als Zeitungsillustrator in New York. Anschliessend reist er nach Frankreich und Italien, um die Alten Meister zu studieren. Weitere Studienreisen bringen ihn 1904 nach Spanien, Algerien, Ceylon, Japan und China. Später wirkt er als Illustrator in Berlin und München, wo er sich der Künstlergruppe „die Scholle“ anschliesst. Besonders beeinflusst wird er von Leo Putz, mit dem er vier Jahre auf Schloss Hartmannsberg am Chiemsee verbringt, und dessen Freilichtmalerei ihn fasziniert. Die Zusammenarbeit mit Leo Putz ist für Cucuel sehr ergiebig, da er in seinem etwas älteren Kollegen einen wesensverwandten Lehrer findet, viel lernt und sich von der Illustration abwendend ganz der Malerei widmet. Ihre Freilichtakte schaffen die beiden Maler auf einer verwachsenen Insel in einem nur von ihnen befahrenen See. Dort arbeiten sie den ganzen Tag. Spät abends kommen sie jeweils im Boot zurück, müde aber überglücklich. Es ist eine Zeit des Schaffens rein um des Malens Willen, weitab des Publikums.
Ihre Begleiterinnen und Modelle sind Lotte von Marcard, Cucuels spätere Frau, und Frieda Blell, die später Leo Putz heiraten wird.
Aus dieser Zeit dürfte das hier angebotene Werk "Nach dem Bade" entstanden sein, welches Cucuel 1912 zu einer Ausstellung in Dresden gibt. Es entsteht eine Gruppe von Werken wie dieses, welches die Frauen beim oder nach dem Baden darstellen. Die Herausforderung ist es, die Lichtspiele von den durch die Bäume durscheinenden Sonnenstrahlen auf dem Wasser, dem Gestrüpp und der teilweise noch benetzten Haut der Frauen darzustellen. Dies gelingt Cucuel so gut, dass gerade diese Motive zu seinen bedeutendsten Gemälden gehören.

CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)


Verkauft für CHF 58 860 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr