Lot 3212 - A186 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 28. September 2018, 16.00 Uhr
EUGÈNE LOUIS BOUDIN
(Honfleur 1824–1898 Deauville)
Ansicht der Maas bei Dordrecht. "Dordrecht. Bateaux sur la Meuse". 1884.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert, datiert und schwer leserlich bezeichnet: L. Boudin 84 (Dordrecht).
46,5 × 65,3 cm.
Provenienz:
- Sammlung Tédesco, Paris.
- Kunsthandel Arthur Tooth & Sons, London (verso Etikett).
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellung:
Eugène Boudin. 1824–1898, Musée Eugène Boudin, Honfleur, 11.4–12.6.1992, Nr. 103.
Literatur:
- Schmit, Robert, Eugène Boudin, 1824–1898, Paris 1973, Bd. II, Nr. 1857, S. 216 (mit Abb.).
- Ausst. Kat. Eugène Boudin, 1824–1898, Musée Eugène Boudin, 11.4–12.6.1992, Alençon 1992, Kat. Nr. 103, S. 155 (mit ganzseitiger Abbildung, dort betitelt: "La Meuse à Dordrecht").
Eugène Boudin, bekannt für seine Darstellungen der normannischen Küste, von Marine- sowie Strassenszenen, wurde 1824 als Sohn einer Seemannsfamilie in Honfleur geboren. Unter der Anleitung von François Millet (1814–1875) unternahm er in den 1840er–Jahren erste künstlerische Experimente. Schon früh von der Kunst angezogen und ermutigt von Millet und Eugéne Isabey (1803–1886), verlässt er seine Heimat, Le Havre, um sich in Paris voll und ganz der Malerei zu widmen.
Fasziniert von Licht und Schatten und deren Effekte auf die Wahrnehmung und künstlerische Erfassung der Landschaft, verbrachte er viel Zeit im Freien. Stets versuchte er dabei ein besonderes Augenmerk auf die naturgetreue Wiedergabe von Himmel und Wasser zu legen und so verwundert es nicht, dass ihn Jean-Bapitste Corot (1795–1875) als „König des Himmels“ bezeichnete.
Der Zuspruch seiner Künstlerkollegen Isabey, Corot und auch Edgar Degas (1834–1917) veranlassten Boudin zur Entwicklung seines eigenen, vorimpressionistischen Stils, der sich mit einer bemerkenswerten, unverkennbaren Leichtigkeit in seinen Darstellungen von Land und Leuten zu erkennen gibt und mit Nachdruck auf die Arbeiten der Impressionisten der Folgegenerationen wirken sollte. Jahre lang versuchte Boudin als Maler in der Kunstwelt Fuss zu fassen, doch erst um 1880 gelang ihm der entscheidende Durchbruch, als ihn Paul Durand-Ruel und weitere führende Pariser Kunsthändler unter Vertrag nahmen.
Im Besonderen im Spätwerk des Künstlers zeigt sich dessen Begeisterung für Dordrecht mit seinem malerischen und umliegenden Maasufer. Boudin selbst beschreibt seine Liebe zu der südholländischen Landschaft mit den folgenden Worten: „Est-ce qu’on est pas plus près du vrai en allant voir couler la Meuse tranquille sous un beau ciel?“. Auch wenn er seine Faszination für diese Gegend erst spät entdeckte, zeigt sie sich als wiederkehrendes Motiv in seinem Œuvre. So auch in der vorliegenden Arbeit, in der dunkelgraue Wolkenformationen schnell über die Windräder der Mühlen und den unvollendeten Turm, der als Grote Kerk bekannten Onze-Lieve-Vrouwekwek (Liebfrauenkirche), rechts im Bild ziehen. Das Sonnenlicht bahnt sich dabei ihren Weg durch kleine Lücken zwischen der Wolkenwand und spiegelt sich in der ruhig vor sich her fliessenden Maas und vermittelt den Eindruck eines frischen Sommermorgens (vgl. hierzu: Ausst. Kat. 1992, S. 100.).
- Sammlung Tédesco, Paris.
- Kunsthandel Arthur Tooth & Sons, London (verso Etikett).
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellung:
Eugène Boudin. 1824–1898, Musée Eugène Boudin, Honfleur, 11.4–12.6.1992, Nr. 103.
Literatur:
- Schmit, Robert, Eugène Boudin, 1824–1898, Paris 1973, Bd. II, Nr. 1857, S. 216 (mit Abb.).
- Ausst. Kat. Eugène Boudin, 1824–1898, Musée Eugène Boudin, 11.4–12.6.1992, Alençon 1992, Kat. Nr. 103, S. 155 (mit ganzseitiger Abbildung, dort betitelt: "La Meuse à Dordrecht").
Eugène Boudin, bekannt für seine Darstellungen der normannischen Küste, von Marine- sowie Strassenszenen, wurde 1824 als Sohn einer Seemannsfamilie in Honfleur geboren. Unter der Anleitung von François Millet (1814–1875) unternahm er in den 1840er–Jahren erste künstlerische Experimente. Schon früh von der Kunst angezogen und ermutigt von Millet und Eugéne Isabey (1803–1886), verlässt er seine Heimat, Le Havre, um sich in Paris voll und ganz der Malerei zu widmen.
Fasziniert von Licht und Schatten und deren Effekte auf die Wahrnehmung und künstlerische Erfassung der Landschaft, verbrachte er viel Zeit im Freien. Stets versuchte er dabei ein besonderes Augenmerk auf die naturgetreue Wiedergabe von Himmel und Wasser zu legen und so verwundert es nicht, dass ihn Jean-Bapitste Corot (1795–1875) als „König des Himmels“ bezeichnete.
Der Zuspruch seiner Künstlerkollegen Isabey, Corot und auch Edgar Degas (1834–1917) veranlassten Boudin zur Entwicklung seines eigenen, vorimpressionistischen Stils, der sich mit einer bemerkenswerten, unverkennbaren Leichtigkeit in seinen Darstellungen von Land und Leuten zu erkennen gibt und mit Nachdruck auf die Arbeiten der Impressionisten der Folgegenerationen wirken sollte. Jahre lang versuchte Boudin als Maler in der Kunstwelt Fuss zu fassen, doch erst um 1880 gelang ihm der entscheidende Durchbruch, als ihn Paul Durand-Ruel und weitere führende Pariser Kunsthändler unter Vertrag nahmen.
Im Besonderen im Spätwerk des Künstlers zeigt sich dessen Begeisterung für Dordrecht mit seinem malerischen und umliegenden Maasufer. Boudin selbst beschreibt seine Liebe zu der südholländischen Landschaft mit den folgenden Worten: „Est-ce qu’on est pas plus près du vrai en allant voir couler la Meuse tranquille sous un beau ciel?“. Auch wenn er seine Faszination für diese Gegend erst spät entdeckte, zeigt sie sich als wiederkehrendes Motiv in seinem Œuvre. So auch in der vorliegenden Arbeit, in der dunkelgraue Wolkenformationen schnell über die Windräder der Mühlen und den unvollendeten Turm, der als Grote Kerk bekannten Onze-Lieve-Vrouwekwek (Liebfrauenkirche), rechts im Bild ziehen. Das Sonnenlicht bahnt sich dabei ihren Weg durch kleine Lücken zwischen der Wolkenwand und spiegelt sich in der ruhig vor sich her fliessenden Maas und vermittelt den Eindruck eines frischen Sommermorgens (vgl. hierzu: Ausst. Kat. 1992, S. 100.).
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