Lot 1023* - A192 Decorative Arts - Donnerstag, 18. Juni 2020, 14.00 Uhr
PAAR "FURIETTI" ZENTAUREN
Italien, wohl Rom, 19. Jh. Nach dem hellenistischen Vorbild eine Allegorie auf die Jugend und das Alter.
Bronze braun patiniert. Einer ist ein reifer, bärtiger Zentaur, mit einem gequälten Ausdruck und der andere ist ein junger lächelnder Zentaur, mit seinem Arm angehoben. Beide Zentauren mit einem reitenden Amor. Montiert auf maseriert bemalten, gestuften Holzsockel.
H ohne Sockel 34 bzw. 30 cm.
Während der Ausgrabung der Hadrian-Villa in Rom 1736 sollen von Giuseppe Alessandro Furietti antike Marmor-Zentauren entdeckt worden sein. Er brachte sie in seinen Palast, um sie nach jahrelangen Verhandlungen 1765 Papst Clemens XIII zu verkaufen, der sie im Capitolinischen Museum ausstellte.
Dieses Zentauren-Motiv erfreute sich höchster Beliebtheit und wurde seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in verschiedenen Grössen und Materialien hergestellt. Ein Paar aus Marmor steht an der Steinbrücke im Park des Palais Malmaison.
Der alte Kentaur steht nicht für sich allein, sondern besitzt ein jugendliches Pendant, einen jungen, satyresken Kentauren, der im Gegensatz zum leidenden Alten freudig erregt dahertrabt und fröhlich mit den Fingern schnipst. Das gegensätzliche Paar, der gefesselte, gequälte Alte und der glückerfüllte Junge thematisieren in der Art eines hellenistischen Epigramms die verschiedenartigen Effekte, die das Auftreten des Eros in verschiedenen Altersstufen haben kann. Dem Jungen, sexuell Erfolgreichen, bereitet die Anwesenheit des Eros die höchste Freude, dem Alten, dem die Erfüllung seiner Wünsche verwehrt bleibt, ist das Erscheinen dieses Gottes nur Leid und Qual.
Die Kentauren waren ein wilder Volksstamm, der in den Bergwäldern Thessaliens hauste, und Söhne des Kentauros, der ein Nachkomme des Ixion und der Nephele war. Aufgezogen und ernährt wurden sie von Nymphen auf dem Berg Pelion. Sie zeugten mit den dort lebenden Pferden weitere Kinder, die Hippokentauren genannt wurden. Mit Ausnahme des Heilers und Musikers Chiron sowie des gastfreundlichen Pholos galten die Kentauren als gewalttätig, heimtückisch und trinkfreudig. Herakles vertrieb sie aus ihrer Heimat; sie flohen auf die Insel der Sirenen, wo sie allmählich wegen Nahrungsmangel ausstarben. Der wohl berühmteste Kentaur war Chiron, Sohn des Kronos und der Philyra. Er lebte in einer Höhle auf dem Pelion und unterrichtete viele griechische Helden in der Heilkunst - als deren Erfinder er gilt -, in der Jagd, im Reiten, im Waffenhandwerk und in der Musik. Seine Schüler waren u.a. Achilles und der Argonaut Jason.
Dieses Zentauren-Motiv erfreute sich höchster Beliebtheit und wurde seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in verschiedenen Grössen und Materialien hergestellt. Ein Paar aus Marmor steht an der Steinbrücke im Park des Palais Malmaison.
Der alte Kentaur steht nicht für sich allein, sondern besitzt ein jugendliches Pendant, einen jungen, satyresken Kentauren, der im Gegensatz zum leidenden Alten freudig erregt dahertrabt und fröhlich mit den Fingern schnipst. Das gegensätzliche Paar, der gefesselte, gequälte Alte und der glückerfüllte Junge thematisieren in der Art eines hellenistischen Epigramms die verschiedenartigen Effekte, die das Auftreten des Eros in verschiedenen Altersstufen haben kann. Dem Jungen, sexuell Erfolgreichen, bereitet die Anwesenheit des Eros die höchste Freude, dem Alten, dem die Erfüllung seiner Wünsche verwehrt bleibt, ist das Erscheinen dieses Gottes nur Leid und Qual.
Die Kentauren waren ein wilder Volksstamm, der in den Bergwäldern Thessaliens hauste, und Söhne des Kentauros, der ein Nachkomme des Ixion und der Nephele war. Aufgezogen und ernährt wurden sie von Nymphen auf dem Berg Pelion. Sie zeugten mit den dort lebenden Pferden weitere Kinder, die Hippokentauren genannt wurden. Mit Ausnahme des Heilers und Musikers Chiron sowie des gastfreundlichen Pholos galten die Kentauren als gewalttätig, heimtückisch und trinkfreudig. Herakles vertrieb sie aus ihrer Heimat; sie flohen auf die Insel der Sirenen, wo sie allmählich wegen Nahrungsmangel ausstarben. Der wohl berühmteste Kentaur war Chiron, Sohn des Kronos und der Philyra. Er lebte in einer Höhle auf dem Pelion und unterrichtete viele griechische Helden in der Heilkunst - als deren Erfinder er gilt -, in der Jagd, im Reiten, im Waffenhandwerk und in der Musik. Seine Schüler waren u.a. Achilles und der Argonaut Jason.
CHF 9 000 / 14 000 | (€ 9 280 / 14 430)
Verkauft für CHF 10 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr