Lot 3466 - A191 PostWar & Contemporary - Samstag, 07. Dezember 2019, 14.00 Uhr
AI WEIWEI
(Beijing 1957–lebt und arbeitet in Montemor-o-Novo)
Ohne Titel (wooden ball). 2010.
Huali Holz.
Durchmesser 65 cm.
Provenienz:
- Galerie Urs Meile, Luzern.
- Vom heutigen Besitzer 2012 bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Ai Weiweis „Wooden Ball“ gehört zur Serie der „Divina Proportione“, die aus unterschiedlich grossen Holzbällen in diversen geometrischen Formen besteht und zudem aus unterschiedlichen Hölzern geschaffen werden. Diese Sphären greifen auf das 1509 erschienene Buch „De divina proportione“ von Luca Pacioli zurück, das mit Illustrationen, u.a. eines geometrischen Polyeders, von Leonardo da Vinci ausgestattet ist. Die Suche nach der perfekten geometrischen Form geht auf die Antike zurück. Aber nicht nur bei der Form greift Ai Weiwei auf die Tradition zurück, sondern auch die Umsetzung der Werke fusst im traditionell chinesischen Handwerk, bei dem keine Nägel, Schrauben, Leim oder andere Hilfsmittel verwendet werden, sondern die Einzelteile ineinandergesteckt werden.
Auf die Idee der geschlossenen „Wooden Balls“ ist Ai Weiwei durch ein Plastikspielzeug für seine Katze gekommen. Er will aus einem alltäglichen, aktuellen Spielzeug eine perfekte Handwerkskunst schaffen, die er dann wiederum zum Kunstwerk „Wooden Ball“ transformiert. Also sucht er ca. 2 Jahre nach einer perfekten Form und nach einem Weg, diese in traditionell chinesischer Handwerkskunst ebenso perfekt umzusetzen. Jede Sphere besteht aus 32 Seiten und setzt sich aus 12 Pentagone und 20 Hexagone zusammen, und auch wenn es so simpel scheint, benötigt die Herstellung einer Sphäre doch in etwa ein Jahr.
In der Ausstellung „Real Life Stories“ im Art of Museum of Bergen 2012 zeigt Ai Weiwei eine Installation mit 81 „Wooden Balls“, die die Tage seiner Inhaftierung 2011 repräsentieren. So zeigt sich, dass hinter diesen so harmonischen und perfekten Werken des regimekritischen Künstlers mehr steckt. Der Kurator Cui Cancan erklärt diese Werke wie folgt: „The transformation of the Wooden Ball is a metaphoric representation of the historical changes we experience in our society. It is also consistent with Ai Weiwei’s interest: ´Where does our knowledge come from? What is the relationship between our beliefs, right and wrong, truth and false? How should we percieve a concept when it has experienced changes and produced something new? For me, these questions are meaningful as they depict the emergence of disappearance of aesthetics possibility, as well as the judgements of the possibility and transformation of ideology (if our ideology is really possible to transform). I have interest in these issuses, namely, the possibility of a change in an original concept.“
Ai Weiwei gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Konzeptkünstlern.
- Galerie Urs Meile, Luzern.
- Vom heutigen Besitzer 2012 bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Ai Weiweis „Wooden Ball“ gehört zur Serie der „Divina Proportione“, die aus unterschiedlich grossen Holzbällen in diversen geometrischen Formen besteht und zudem aus unterschiedlichen Hölzern geschaffen werden. Diese Sphären greifen auf das 1509 erschienene Buch „De divina proportione“ von Luca Pacioli zurück, das mit Illustrationen, u.a. eines geometrischen Polyeders, von Leonardo da Vinci ausgestattet ist. Die Suche nach der perfekten geometrischen Form geht auf die Antike zurück. Aber nicht nur bei der Form greift Ai Weiwei auf die Tradition zurück, sondern auch die Umsetzung der Werke fusst im traditionell chinesischen Handwerk, bei dem keine Nägel, Schrauben, Leim oder andere Hilfsmittel verwendet werden, sondern die Einzelteile ineinandergesteckt werden.
Auf die Idee der geschlossenen „Wooden Balls“ ist Ai Weiwei durch ein Plastikspielzeug für seine Katze gekommen. Er will aus einem alltäglichen, aktuellen Spielzeug eine perfekte Handwerkskunst schaffen, die er dann wiederum zum Kunstwerk „Wooden Ball“ transformiert. Also sucht er ca. 2 Jahre nach einer perfekten Form und nach einem Weg, diese in traditionell chinesischer Handwerkskunst ebenso perfekt umzusetzen. Jede Sphere besteht aus 32 Seiten und setzt sich aus 12 Pentagone und 20 Hexagone zusammen, und auch wenn es so simpel scheint, benötigt die Herstellung einer Sphäre doch in etwa ein Jahr.
In der Ausstellung „Real Life Stories“ im Art of Museum of Bergen 2012 zeigt Ai Weiwei eine Installation mit 81 „Wooden Balls“, die die Tage seiner Inhaftierung 2011 repräsentieren. So zeigt sich, dass hinter diesen so harmonischen und perfekten Werken des regimekritischen Künstlers mehr steckt. Der Kurator Cui Cancan erklärt diese Werke wie folgt: „The transformation of the Wooden Ball is a metaphoric representation of the historical changes we experience in our society. It is also consistent with Ai Weiwei’s interest: ´Where does our knowledge come from? What is the relationship between our beliefs, right and wrong, truth and false? How should we percieve a concept when it has experienced changes and produced something new? For me, these questions are meaningful as they depict the emergence of disappearance of aesthetics possibility, as well as the judgements of the possibility and transformation of ideology (if our ideology is really possible to transform). I have interest in these issuses, namely, the possibility of a change in an original concept.“
Ai Weiwei gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Konzeptkünstlern.
CHF 90 000 / 140 000 | (€ 92 780 / 144 330)
Verkauft für CHF 122 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr